Nachts sind alle Katzen geil.
Aber sie – sie lächelte, ein zauberhaftes Lächeln. Ihre
Augen waren so wach, so sprühend, so voller Leben. Für einen
Blick in diese Augen würde er alles tun …
Endlich. Sie war da. Bei ihm. Lachte, hell und klar. Ihre
Umarmung, voller Liebe, Hingabe, Leidenschaft. Sekundenlang
sah sie ihm in die Augen, wortlos.
Allein ihr Blick bewirkte, dass ihm das Blut in die Lenden
schoss.
Ein wenig verschwörerisch sah sie sich um, ob sie auch keiner
beobachtete. Ein gefährliches Spiel, welches sie da spielten. Sie
führten beide auch noch ein anderes Leben, waren nicht frei.
Doch sie befreiten sich regelmäßig aus diesen Zwängen. Es war
so unfair.
Eine andere Zeit, vielleicht ein anderer Ort … es hätte um so
vieles leichter sein können. Doch er würde es ertragen.
Ihretwegen. Für sie würde er alles tun. Wenn sie nur ihm allein
gehören könnte.
Konnte man jemandem gehören? Er wollte es so gerne.
Weg mit diesen Gedanken. Nicht jetzt. Sie war hier – und nur
das zählte.
Und nun würden sie zu ihrem »Versteck« gehen. Durch Zufall
hatte er den Platz entdeckt. Im Rhododendren-Park. Dort gab es
ein riesiges Labyrinth – und einen kleinen Geheimgang. Er war
sehr schwer zu finden. Doch dahinter verbarg sich ein schöner
Platz.
Nicht besonders groß, aber herrlich romantisch. Dorthin
gingen sie auch jetzt. Es war ihr Platz, schon seit so vielen
Wochen.
Vorsichtshalber liefen sie nur nebeneinander her, keine
Berührung der Hände, kein in den Arm nehmen. Aber Blicke,
immer wieder Bücke.
Erst als sie an ihrem geheimnisvollen Ort angelangt waren,
schmiegten sie ihre Körper aneinander. Sie wirkte so weich in
seinen Armen, so voller Hingabe. Sein Atem ging schneller.
Diese Schönheit. Für ihn war sie perfekt, seine Traumfrau. Sein
Verlangen nach ihr wurde von Mal zu Mal größer. Je öfter sie
sich ihm hingab, desto mehr wollte er sie.
Ob sie sich ihrer Ausstrahlung bewusst war? Oh ja, sie musste
es wissen. Wie sonst könnte sie so kokettieren, so mit ihren
Reizen spielen, locken, ihn verführen? Genau wie jetzt. Wo sie
sich wenige Schritte von ihm entfernte, sich lasziv in den Hüften
wiegte und langsam – ganz langsam – begann, sich auszuziehen.
Jetzt, in diesem Moment, als sie ihr Shirt über den Kopf zog und
ihre vollen Brüste so einladend nach einer Berührung
verlangten, wo er Mühe hatte, bei sich zu bleiben. Noch nicht.
Nein, noch würde er sie nicht nehmen. Er wollte warten.
Obwohl es schmerzhaft in seinen Hoden zog, sein Schwanz
lüstern pochte und immer noch ein Stückchen mehr zu wachsen
schien.
Beinahe verlor er dennoch die Beherrschung, als sie sich
umdrehte und ihren nackten Hintern entblößte. Zentimeter für
Zentimeter schob sie den dünnen Stoff ihrer weißen Hose
herunter. Er hielt die Luft an als sie sich bückte, mit
durchgedrückten Knien, um sich von dem Kleidungsstück zu
befreien.
Ihre Vulva glänzte in der Sonne. Er konnte die Feuchtigkeit
zwischen ihren geschwollenen Lippen schimmern sehen. Ein
winziger Streifen, der so viel verriet. Ihre Lust preisgab. In
diesem Augenblick hätte er sie so gerne an der Taille gepackt
und seinen Stab mit einem gewaltigen Stoß tief in ihr versenkt.
Aber nein. Auch sie würde noch warten müssen. Sollte sie sich
ruhig seinen Liebkosungen hingeben. Später. Später würde er
sich nehmen, was er so sehr wollte.
Und sie? Sie wand sich unter seinen forschenden Händen,
stöhnte lustvoll, als er sich mit seiner Zunge langsam ihrem
Dreieck näherte. Er würde ihr einen erlösenden Orgasmus
schenken, sie mit seiner Zunge so lange verwöhnen, bis sie vor
Lust zerfloss – bis es heiß und wild aus ihr heraus strömte.
Diesen Moment passte er ab. Als ihr Stöhnen lauter wurde, sich
steigerte. Er wusste, sie würde gleich schreien. Jetzt. Jetzt löste
er sich aus seinem Versteck. So viele Wochen hatte er dem
Treiben der Beiden zugesehen. Seiner Frau, dieser Hure, diesem
Miststück.
Seiner Liebe. Er kannte ihren Rhythmus.
Er kommt schnell näher. Noch drei Schritte … zwei … noch
einer … Ihr Schrei. Sie reißt die Augen auf. Lust. Angst. Panik.
Jetzt wird er sich nehmen, was er will, was ihm gehört. Er holt
weit aus und – sticht zu, sieht ihre Augen brechen.
Jetzt gehört sie mir, mir ganz allein. Niemand wird sie mir mehr
wegnehmen.
Amelié de Lyn: Romantisch
Ich stehe im Verruf, gewisse Perversionen auszuleben. Das
kommt vielleicht daher, weil ich nie ein Blatt vor den Mund
nehme und
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