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Nachts

Nachts

Titel: Nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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als drei Minuten abzuwimmeln, war sie wirklich schon in Höchstform. Er bewahrte sein ganzes Geld in einer rissigen Lederböse an einer Kette auf, die er aus der Hosentasche holte
    wobei er immer eine nette Partie Taschenbillard spielte, hatte Molly den Eindruck und aufmachte.
    Die Börse gab immer ein leises Qunhieetsch!von sich, und bei Gott, man rechnete richtig damit, daß eine Motte herausgeflattert kommen würde, wie in Zeichentrickfilmen über Geizhälse. Obenauf in der Börse befand sich stets ein Haufen Papiergeld, und zwar Scheine, die irgendwie aussahen, als sollte man sie nicht anfassen, als könnten sie mit irgendwelchen Krankheitserregern überzogen sein, und erst darunter klimperndes Hartgeld. Pop fischte einen Dollarschein heraus und häkelte dann gewissermaßen die anderen mit einem seiner Wurstfinger zur Seite, damit er an das Kleingeld darunter rankam er gab einem nie zwei Scheine, nein, dann wäre für seinen Geschmack alles zu schnell vorbei gewesen , und dann kramte er auch das heraus. Derweil waren seine Augen stets in Bewegung, manchmal blinzelten sie kurz in die Börse, aber sie ließen weitgehend die Finger die Münzen ertasten, während die Augen Mollys Titten, ihren Bauch, die Hüften und schließlich wieder die Titten angafften. Niemals ihr Gesicht, nicht einmal auch nur den Mund, und das war ein Teil eines Mädchens, der Männer besonders zu interessieren schien; nein, Pop Merrill interessierte sich ausschließlich für die tieferen Regionen der weiblichen Anatomie.
    Wenn er endlich fertig war und wie schnell das auch sein mochte, Molly kam es immer dreimal so lang vor und den Laden wieder wie der Teufel verließ, war ihr immer zumute, als müßte sie kurz weggehen und ausgiebig duschen.
    Paher wappnete sie sich, stellte ihr bestes Esistersthalbneun
    undichhabenochsiebeneinhalbStundenvormirLächeln zur Schau und blieb am Tresen stehen, während Pop näherkam. Sie sagte sich: Er gafft dich nur an, das machen die Jungs, seit deine Brüste gewachsen sind, was stimmte, aber dies war etwas anderes.
    Denn Pop Merrill war nicht wie die meisten Männer, die in den letzten zehn Jahren ihren straffen und überaus sehenswerten Stapel Holz vor der Hütte betrachtet hatten. Teilweise lag es daran, daß Pop alt war, aber das war nicht alles. Tatsache war, daß einen manche Männer ansahen, und manche — sehr wenige
    — schienen einen regelrecht mit den Augen abzutasten, und Merrill gehörte zu denen. Sein Blick schien wahrhaftig Gewicht zu haben; wenn er in seiner quietschenden Altjungfernbörse an ihrer übertrieben langen, protzig maskulinen Kette kramte, schien sie geradezu zu spüren, wie seine Augen über ihre Vorderseite glitten, wie sie sich wie Kaulquappen am Strang des Sehnervs wanden, um Mollys Berge zu erklimmen und dann wie Quallen in ihre Täler zu flutschen, so daß Molly sich wünschte, sie hätte an diesem Tag lieber eine Nonnentracht angezogen. Oder noch besser, eine Ritterrüstung.
    Aber ihre Mutter hatte stets gesagt: Was man nicht ändern kann, muß man über sich ergehen lassen, Hebe Molly, und bis jemand eine Methode fand, Blicke zu wiegen, damit man rechtlich gegen die von geilen Männern, alt wie jung, vorgehen konnte, oder noch besser, bis Pop Merrill jedem in Castle Rock den Gefallen tat und endlich den Löffel abgab, damit man seine Touristenfalle, eine Beleidigung für das Auge, abreißen konnte, mußte sie eben, so gut sie konnte, damit zurechtkommen.
    Aber heute stand ihr eine angenehme Überraschung bevor
    schien es zumindest anfänglich. Pops sonst gieriges Gaffen war heute nicht einmal ein gewöhnlicher väterlicher Blick; seine Augen schienen völlig leer zu sein. Nicht, daß er durch sie hindurchsah oder sein Blick von ihr abprallte. Molly hatte den Eindruck, als wäre er so sehr in Gedanken, daß sein sonst durchdringender Blick sie heute nicht einmal erreichte, sondern nur die Hälfte schaffte und dann versickerte wie bei einem Mann, der mit bloßem Auge versucht, einen Stern auf der anderen Seite der Milchstraße zu erkennen.
    »Kann ich Ihnen helfen, Mr. Merrill?« fragte sie und drehte schon einmal die Füße, damit sie schnellstmöglich herumwirbeln und nach dem Tabak greifen konnte. Bei Pop war das eine Aufgabe, die sie immer so schnell wie möglich erledigte, denn wenn sie sich drehte und nach oben griff, konnte sie seine Augen emsig über ihren Hintern kriechen spüren, worauf sie kurz an den Beinen hinabglitten, aber dann rasch wieder zu den Pobacken für

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