Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)
sich ihre Frauen mit Bedacht aussuchen und sie respektvoll behandeln.
Er hatte seine Wahl getroffen, denn er schätzte Ann um vieles mehr als seine früheren Freundinnen und Exverlobten, er vertraute ihr und begehrte sie wie noch keine Frau vor ihr.
Und das Beste war, sie wollte ihn auch.
Sobald sich die Gelegenheit bot, wollte er ihr einen Antrag machen.
Sie würde ja sagen. Und sie würden eine gute Ehe führen.
Firebird schlurfte in einem türkisfarbenen Bademantel in die Küche.
»Das wurde aber auch Zeit.« Jasha blickte demonstrativ auf seine Armbanduhr. »Es ist schon acht Uhr durch. Was ist mit dir los? Früher warst du mit den Hühnern auf.«
Firebird schob sich die langen, strähnigen Haare zurück und blinzelte verschlafen. »Ich fühl mich nicht besonders. Okay ?«
»Möchtest du Frühstück?«, wollte Zorana wissen.
»Nein.« Firebird ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Aber trotzdem danke, Mama.«
Rurik stupste sie mit seinem Ellbogen an. »Kater?«
»Nein«, fauchte sie.
Ein Kater konnte es nicht sein. Jasha hatte zwar nicht viel Notiz von ihr genommen, trotzdem war ihm aufgefallen, dass sie ihr Wodkaglas kaum anrührte.Vermutlich war wieder diese monatliche Phase im Anmarsch.
Ann strahlte Firebird an. »Diese morgendliche Übelkeit ist wirklich eine blöde Sache - so behaupten jedenfalls alle, die ich kenne.«
Firebird starrte Ann fassungslos an. Ann plapperte munter weiter. »Jasha hat mir gar nicht erzählt, dass du in anderen Umständen bist. Wann ist es denn so weit?«
» In anderen Umständen bist ? Schwanger, meinst du das damit? Sei nicht albern! Sie hat ihre … ich meine, Firebird ist nicht …«
Jasha realisierte Firebirds schuldbewusstes Gesicht. Er zählte leise die Sekunden, bis seine Mutter an die Decke ging.
Stattdessen schüttelte Zorana den Kopf und senkte den Blick.
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Er war außer sich vor Wut. »Du bist schwanger .«
»O nein«, flüsterte Ann.
»Kannst du das nicht noch lauter herausposaunen, Jasha?«, erregte sich Firebird. »Damit Miss Joyce es in der Stadt hört.«
Firebird stritt es nicht ab. Sie war schwanger. Seine kleine Schwester war schwanger.
»Dieser Schweinehund.« Rurik sprang auf. Er starrte Firebird fassungslos an. »Ich glaub immer noch, du machst Witze.«
Jasha war da anderer Ansicht. Und die Frauen im Raum auch. Selbst Ann, die Firebird erst kurz kannte, hatte bemerkt, dass seine Schwester schwanger war.
Jasha ging hinüber zu Firebird. »Erzähl mir, wer dir das angetan hat, und ich krieg den Typen an den Eiern.«
»Ich helf dir dabei.« Rurik baute sich neben Jasha auf und
rieb sich die Hände. »Und wenn wir ihn herschleifen müssen. Wir sorgen schon dafür, dass er dich …«
»Heiratet?« Firebirds Augen blitzten zornig auf. »Ich glaube nicht.«
»Er hat dich sitzen lassen.« Jasha ballte die Fäuste.
»Nein. Es war eher umgekehrt. Er weiß nichts davon.« Firebird machte eine wegwerfende Geste mit der Hand. »Und dabei bleibt es auch, Punkt. Ich werde ihn nicht heiraten. Er braucht keinen Unterhalt zu zahlen, und er bekommt weder ein Besuchsrecht noch sonst irgendwas eingeräumt. Zwar weiß ich euren Einsatz zu schätzen, trotzdem ist und bleibt er ein Arschloch. Also, Jungs, schminkt es euch ab.«
»Er …«, begann Jasha.
»Du …«, hob Rurik an.
»Ich darf schließlich einmal den gleichen Fehler wie andere Zwanzigjährige machen und mit dem falschen Typen ins Bett gehen, oder?« Firebird wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, ließ sich aber nicht unterkriegen. Sie ließ sich nie unterkriegen. »Erzählt mir bloß nicht, ihr hättet in meinem Alter keine Dummheiten gemacht. Ich weiß noch genau, dass Rurik und Paula Hecker, diese geile Schlampe, wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses in La Grange für eine Nacht im Knast landeten …«
»Schscht!« Ruriks Blick schoss zu ihrer Mutter, die die Ohren spitzte. »Ich hatte dich doch gebeten, mich nicht zu verpetzen.«
»Hätte ich auch nicht gemacht! Aber deine pharisäerhafte Rumdoziererei bringt einen auf die Palme!« Sie wirbelte zu Jasha herum. »Und du kannst mir hundert Mal erzählen, dass deine Beziehung zu Ann platonisch ist - das glaub ich dir einfach nicht. Ich sehe doch, wie du sie anschmachtest, wenn du dich unbeobachtet fühlst. Du bist scharf auf sie, stimmt’s? Ich hab gehört, dass du heute Nacht in der Halle herumgelaufen
bist wie ein geiler Wolf. Wäre ich nicht mit ihr zusammen in einem Zimmer
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