Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising
dazu.«
»Ähm, Ryu?«, erwiderte ich, während Ryus Lippen schon wieder auf dem Weg zu meinen Brüsten waren. Aber ich hatte genug schlechte Filme gesehen, um zu wissen, dass man einem Mann besser kein Wort glaubt, wenn er sagt: »Vertrau mir, Kleines, mein Penis ist harmlos!«
»Hmm?«, antwortete er, während er an meinen Brüsten herumspielte wie ein zufriedener kleiner Welpe. Aber als er bemerkte, dass ich immer noch besorgt war, lächelte er schicksalsergeben. »Ich hätte was dabei, wenn es dir lieber ist«, sagte er. Ich nickte, und er griff seufzend nach seinen Hosen.
Ich wusste, dass er wahrscheinlich die Wahrheit sagte und wir kein Kondom brauchten. Außerdem hatte ich soeben alle Regeln der Vermeidung von durch Blut übertragbare Krankheiten missachtet, indem ich ihm erlaubt hatte, mich zu beißen.
Aber ich wollte nicht auch noch geschwängert oder mit Vampirgeschlechtskrankheiten in der Klinik landen, also lächelte ich Ryu ermutigend an.
Nachdem er ein Kondom aus seiner Hosentasche gefischt hatte, versuchte ich seine offensichtliche Enttäuschung etwas zu mildern, indem ich ihm zeigte, wie viel Spaß das Anlegen von etwas Latex beiden bereiten konnte, wenn man es nur mit Begeisterung anging - und es mit etwas Oralsex garnierte. Schließlich löste ich mich von ihm mit einer letzten Streicheleinheit für sein Fahrwerk, die ihm fast den Atem raubte, und öffnete mich ihm. Er folgte meiner Einladung und drang mit einem langsamen, aber nachdrücklichen Stoß in mich ein. Ich stöhnte auf. »Ist das lange her, viel zu lange …«, dachte ich und genoss selbstsüchtig
meine eigene Lust. Er bewegte sich sanft in mir, damit ich mich an ihn gewöhnen konnte, während seine Lippen mit meinen spielten. Dann wurden seine Küsse nachdrücklicher und seine Vorstöße auch, und schon bald gingen wir ab wie zwei Teenager, die soeben erst entdeckt hatten, dass ihre so unterschiedlichen Körperteile in Wahrheit wunderbar harmonierten. Ich schob meine Hand zwischen uns und legte den Finger auf meine Klitoris, um meine Lust noch zu steigern, und er stützte sich mit den Händen auf, um mir dabei zuzusehen, wie ich mich selbst berührte.
»Oh, Jane«, stöhnte er, und seine Hüften fingen an, sich immer unberechenbarer zu bewegen. Meine Lust schwoll schnell an, und das Verlangen auf seinem Gesicht trieb mich immer weiter. Dann rief er erneut meinen Namen und vergrub sein Gesicht an meinem Hals, und ich spürte, wie er genau in dem Moment kam, als der Orgasmus auch über mich fegte und jeden bewussten Gedanken mit sich fort riss.
Danach lagen wir noch eine Weile eng umschlungen da, küssten uns und kuschelten, bis wir wieder zu Atem gekommen waren. Ich hatte mich schon sehr lange nicht mehr so gut gefühlt. Ich wusste, dass mir meine Schuldgefühle am nächsten Tag noch jede Menge Ärger bereiten würden, aber in diesem Moment schob ich alle Bedenken beiseite und genoss das Gefühl, Ryus Körper an den meinen gepresst zu spüren.
Als wir uns ein wenig erholt hatten, deutete er verschmitzt mit den Augenbrauen zum Meer, was mich zum Lachen brachte. Hand in Hand gingen wir hinunter und planschten im seichten Wasser herum. Dann rannten wir zu unserer Decke zurück.
»Nachtisch?«, schlug er genau in dem Moment vor, als ich mir eine komplette Tarte aux Citrons in den Mund stopfte. »Okay, das beantwortet wohl die Frage«, meinte er lachend.
Er wollte sein Törtchen von meinen Schenkeln essen, was wir, glaube ich, beide sehr genossen.
KAPITEL 10
I ch hatte gedacht, ein toter, halbverwester Kobold wäre schon ein schlimmer Anblick, aber ich musste nur einen lebendigen treffen, um eines Besseren belehrt zu werden.
Als Ryu vor dem Buchladen parkte, eilte ich nach hinten, um mich für den Abend umzuziehen. Ich konnte mir noch immer nicht im Spiegel in die Augen sehen, also war es ein etwas schwieriges Unterfangen, mein Make-up aufzufrischen. Aber ich nutzte die Gelegenheit, mir nochmals wegen meines Verhaltens gestern Nacht Vorwürfe zu machen. Mit einem Bums, und das soll jetzt kein Wortspiel sein, hatte ich Jasons Andenken verraten, und das auch noch mit einem Mann, dessen Absichten mir alles andere als klar waren. Unbestritten, ich fühlte mich stark zu Ryu hingezogen, und offenbar beruhte dies auf Gegenseitigkeit. Aber im kalten Licht des Tages war das Selbstbewusstsein, das ich letzte Nacht verspürt hatte, schnell verflogen. Was sollte jemand wie er an jemandem wie mir finden? Er triefte nur so vor
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