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Nackte Angst

Nackte Angst

Titel: Nackte Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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glaube ich, müssen Sie alle« erzählen, was Sie erlebt haben. Eine Dame wie Sie kommt uns nicht mit Bagatellen."
    „Vielleicht mögen Sie recht haben, Herr Kommissar. — Ich werde mich jedenfalls bemühen, nur das Wichtigste zu sagen. Bitte verzeihen Sie mir, aber glauben Sie mir, ich wäre nicht zu Ihnen gekommen, hätte ich nicht in mir das gräßliche Gefühl, den Tod eines guten Menschen zugelassen zu haben! — Verstehen Sie mich bitte richtig: ich habe gewissen Dingen freien Lauf gelassen und durch meine Unbesonnenheit hat ein Mensch sein Leben lassen müssen. Ein Mensch, Herr Kommissar Morry, den ich wie meine eigene Schwester liebte. Dieses werde ich mir nie verzeihen können", brach es aus der Frau heraus. Kommissar Morry legte hier eine Zwischenfrage ein:
    „Pardon gnädige Frau, daß ich Sie unterbreche. Aber darf ich Sie um Verständnis bitten, auch wir sind nur Menschen und haben keinerlei hellseherische Fähigkeiten.
    Würden Sie mir zunächst erst einmal sagen, an wessen Tod Sie sich mitschuldig fühlen?“
    „Oh, Herr Kommissar! - Ich sehe, ich mache auch Wer alles wieder falsch", kam es verzweifelt über ihre Lippen. Hilfesuchend sah sie den kein Anzeichen von Ungeduld zeigenden Kommissar an. Errötend bat sie:
    „Please, Kommissar, haben Sie noch etwas Geduld mit mir. Ich werde Ihnen die ganze Geschichte von Anfang an erzählen."
    Kommissar Morrys Gesicht blieb unverwandt freundlich, als er sich zunächst höflichst nach dem Namen seiner Besucherin erkundigte. Sie hatte in ihrer Erregung ganz vergessen, sich vorzustellen!
    Der Name, der ihm unter einem weiteren Erröten seines Gegenübers genannt wurde, sagte ihm nichts. Er hörte ihn zum ersten Mal.
    „Ann Martiever", und auch den Namen der Toten hörte er sogleich: ,Cecil Rheithway'.
    Er erfuhr nun aus dem Munde der Frau folgendes:
    „Herr Kommissar! — Cecil Rheithway und ich waren Schulfreundinnen. Nie hat es zwischen uns
    Heimlichkeiten gegeben. Daran änderte sich auch nach unserer Verheiratung nichts.
    Nun aber zwei Tagen, trat etwas ein, was ich niemals für möglich gehalten hätte.
    Cecil Rheithway rief mich an und bat mich, ihr für eine kurze Zeitspanne den Betrag von dreitausend Pfund zu leihen. Als ich mich so nebenbei danach erkundigte, wofür sie denn das Geld benötigte, war sie äußerst erregt und bat mich sehr, nicht danach zu fragen. — sie könnte und dürfte es nicht sagen, das betonte sie immer und immer wieder. Noch machte ich mir keine allzu ernsten Gedanken über ihr sonderbares Benehmen. Als ich sie aber am Nachmittag dieses Tages am Haverstock Hill traf, um ihr einen Teil des gewünschten Betrages zu übergeben, war ich über ihr Aussehen entsetzt. So hatte ich sie noch nie gesehen. Verstört und völlig niedergedrückt kam sie mir vor. Audi hier verschwieg sie, wofür sie das Geld brauchte. Ich drang nicht weiter in sie, ahnte aber bereits, daß sie sich im irgendeine dunkle Geschichte eingelassen haben mußte. Als sie mich verlassen hatte, folgte ich ihr unauffällig. Ich beabsichtigte, auf eigene Faust Detektiv zu spielen,
    um so zu erfahren, welchen Peinigern sie in die Hände gefallen war. —
    Und dieses, Herr Kommissar, war sicher mein erster Fehler. Heute weiß ich, daß ich schon danach die Polizei hätte verständigen müssen. Alles wäre dann anders gekommen — und Cecil wäre noch am Leben."
    Während Ann Martiever eine kurze Pause einlegte, ergriff Kommissar Morry das Wort. Er ahnte bereits, wie der Bericht Ann Martievers enden würde, er konnte aber keineswegs ein schuldhaftes Verhalten aus ihren bisherigen Darstellungen feststellen.
    Das sagte er auch der erregten Frau. Beruhigend sollten seine Worte wirken:
    „Ich glaube kaum, daß es Ihnen, nachdem Sie Ihre Freundin verlassen hatten noch möglich gewesen war, Ihren Verdacht der Polizei mitzuteilen, Madam. Sehen Sie, was hätte ein Streifenwagen noch unternehmen können, nachdem Ihre Freundin nicht mehr zu sehen war? Ich nehme an, daß Madam Rheithway und auch Sie einen Wagen benutzten?"
    „Yes, Kommissar! - Cecil Rheithway fuhr ihre blaue Limousine und ich war ebenfalls im Wagen unterwegs."
    „Nun, was sagte ich? — Da . "
    „Aber später, Kommissar! — Später hatte ich noch einmal die Gelegenheit dazu", unterbrach Ann Martiever den Kommissar, wieder in Selbstvorwürfe verfallend.
    „Ich sagte Ihnen schon, daß ich ihr nur einen Teil des erforderlichen Geldes beschaffen konnte. Um aber den vollen Betrag aufzubringen, veräußerte

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