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Nackte Angst

Nackte Angst

Titel: Nackte Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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versuchte.
    Seine Habgier und seine Gewinnsucht aber Iießen bei ihm kein nüchternes Denken im Hinblick auf den ,Hai' auf kommen. — — Er glaubte sich stark genug, um gegebenenfalls allein den Kampf gegen diesen Mörder aufnehmen zu können.
    Darum führte er mit der gleichen Intensität seine gemeinen Erpressungen weiter. —
    Er jagte seine Leute wie zuvor auf die Ahnungslosen, er stürzte weitere Menschen ins Verderben. Eines Tages aber wird der Krug überlaufen.
    Daß Forrest Bloomedys Bäume nicht in den Himmel wuchsen, dafür standen zwei Männer in Lauerstellung. Zwei Männer, die zwar die gleiche Absicht hatten, —
    nämlich den zynischen Erpresser zu stürzen und in den Staub zu zerren. Aber beide paßten wie Feuer und Wasser zusammen:
    THE SHARK auf der einen und — Kommissar Morry auf der anderen Seite.
    Während Forrest Bloomedy die über seinem Haupte schwebenden drohenden Wolken durch Gegenmaßnahmen zu verscheuchen gedachte, blieb ihm die Arbeit Kommissar Morrys verborgen. Er ahnte nicht, daß ihn der Streich der Staatsmacht genauso tödlich treffen würde, wie es auch die Waffe des heimtückischen Mörders nicht besser vermochte.
    Wie ein Blitz aus heiterem Himmel heraus sollte ihn die Erkenntnis treffen, daß er es mit einem noch gefährlicheren Feind, als es der ,Haiśchon war, zu tun bekam, Forrest Bloomedys Stern begann an dem Tage zu sinken, an dem für ihn der Fall Lady Bartholomews aktuell wurde:
    Sein bestes Pferd, John Tregony, hatte seine Selbstschulung so weit vorangetrieben, daß das erste Zusammentreffen mit Lady Bartholomews seiner Meinung nach steigen konnte.
    Obwohl der Mann seinen Chef und Meister zu überreden versuchte, den Zeitpunkt des Unternehmens noch um eine Woche hinauszuschieben fand seine Warnung kein Gehör.
    Fauchend hatte Forrest Bloomedy seinem Mann das Wort abgeschnitten und kurz und knapp befohlen:
    „Mittwoch nachmittag, genau fünfzehn Uhr bist du im British-Museum zur Stelle und übernimmst die Lady! — Basta, keinen Widerspruch!"
    So befand sich John Tregony an diesem Mittwoch nachmittag zeitig auf der Fahrt nach Holborn, um das an der Great Russel Street gelegene British Museum aufzusuchen.
    Seine Gedanken waren alles andere als rosig, als er den von Forrest Bloomedy ihm zur Verfügung gestellten Straßenkreuzer auf dem Parkplatz des Museums abstellte.
    Mit Kennerblick überflog er aber trotzdem die bereits parkenden Wagen.
    Keine ausgesprochenen. Goldfasane, die Besitzer dieser hier stehenden Vehikels', konstatierte er abschließend und wußte nun, daß Lady Bartholomews noch nicht eingetroffen war.
    Seine Laune wurde nicht gerade besser, als ihm dieser Umstand eine Verzögerung seines Vorhabens brachte. Mißmutig blieb er in dem Leihwagen sitzen und brannte sich eine Zigarette an.
    Wie zufällig schweifte sein Blick von dem schwersilbernen Etui in seiner Hand zum Innenspiegel des Wagens hin.
    Einen Augenblick war er selbst darüber erstaunt, mit welch künstlerischer Fertigkeit er es verstanden hatte, sein Äußeres zu verändern. —
    Was ihm da mit einer lässigen Nonchalance entgegen grinste, war nicht sein wahres Gesicht. Nein! — Er sah viel älter und seriöser durch den Bart aus, den er sich auf die Oberlippe geklebt hatte. Hinzu kamen die stark silbergrau gefärbten Haare an den Schläfen, die ihn auf den ersten Blick fast wie einen wirklichen Gentleman der alten Schule erscheinen ließen.
    Aber das besserte seine schlechte Stimmung nicht. Noch nie hatte er seine Abhängigkeit von seinem Chef so stark empfunden, wie in diesen wenigen Sekunden, da er in seiner dandymäßigen Aufmachung auf das Erscheinen der Frau wartete Ein bitterer Groll stieg in ihm hoch, als er darüber nachdachte, wie lange ihm schon Forrest Bloomedy jeden seiner Schritte und Handlungen vordiktierte. Selbst in der Wahl seiner Kleidung für diese Sonderaufträge hatte er das Mitbestimmungsrecht schon längst verloren. Befahl Forrest Bloomedy: „dress-coat!" so hatte er einen Frack anzuziehen und nichts anderes! Und wenn er «ich wie heute, den Dress erst aus dem Leihhaus holen mußte.
    ,Das soll in Zukunft aufhören', nahm sich John Tregony vor und warf wütend die erst halbgerauchte Zigarette aus dem Wagenfenster.
    ,Nur noch der Fall dieser Lady wird nach (seinem Wunsch erledigt. Danach werde ich mir selbst die Fische heraussuchen, und zwar nur solche, die mir liegen.´
    Verärgert machte er das Wagenfenster auf.
    Damn't, er brauchte mehr Luft um nicht an seinem brodelnden

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