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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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Kommandeur?«
    »Sir Blake?« Amaury grinste plötzlich. »Nein, er ist Lord Blake. Mein Freund und Partner.«
    »Partner?«
    »Ja.« Er richtete sich ein wenig auf, und in seiner Miene spiegelte sich Stolz. »Wir sind Männer des Krieges. Wir führen zweihundert der besten Soldaten Englands an. Wir sind sehr gefragt und können so gut wie jeden Lohn verlangen, den wir haben wollen. Wir ...« Seine Stimme erstarb, seine Stirn legte sich langsam in Falten, als er begriff, dass er das nicht länger von sich sagen konnte. Er war jetzt ein Herzog mit einem großen Landbesitz und Dienern, die zu seiner Verfügung standen. Unglücklicherweise hatte er das alles nicht durch seine eigene harte Arbeit gewonnen, sondern durch die Heirat mit dieser kleinen Frau neben ihm. Genau genommen war sie der Herr im Haus. Und dass es so war, hatte er an dem Morgen feststellen können, an dem er überfallen worden war. Die Diener folgten ihren leise gesprochenen Weisungen bereitwillig und mit Respekt, alle waren bestrebt, ihr zu gefallen. Er musste erst noch sehen, ob sie auch ihm gehorchen würden, und wenn sie es taten, dann nur, fürchtete er, aus Angst, nicht aber aus Achtung vor ihm, den sie nicht kannten.
    Amaury befand sich in einer merkwürdigen Lage. Wegen seiner Fähigkeiten im Kampf, seines gerechten Handelns und
    seiner durchdachten Taktik war er ein überaus geachteter Mann, dem seine Leute aufs Wort folgten. Sobald er seine Zeit als Knappe beendet und sich die Sporen seines Königs verdient hatte, hatte er damit begonnen, sich an jene zu verdingen, die einen starken Schwertarm gebraucht hatten. Es hatte nicht allzu lange gedauert, und einem Auftrag war der nächste gefolgt, wobei sich ihm von Mal zu Mal mehr Männer angeschlossen hatten. Ohne dass ein Wort darüber gesagt worden war, hatte er die Rolle des Anführers übernommen, der den Männern ihre Aufgaben zugewiesen und ihren Lohn gezahlt hatte. Von seinem eigenen Anteil hatte er so viel wie möglich beiseite gelegt, um sich eines Tages ein Heim schaffen zu können. Im Lauf der Jahre war die Schar seiner Männer gewachsen, sodass sich deren Zahl, als er Blake vor einigen Jahren wiederbegegnet war, auf gut einhundertfünfzig belaufen hatte.     A
    Zu jener Zeit hatte Amaury mit dem Gedanken gespielt, einige der Männer aus seinen Diensten zu entlassen, hatte sich jedoch bei der Entscheidung, wen er fortschicken sollte, sehr schwer getan. Doch die Größe der Gruppe hatte begonnen, sich ungünstig auszuwirken. Zwar waren sie stets die Ersten, deren Dienste man in Anspruch nahm, wenn es um größere Aufgaben ging, doch für die kleineren, oft einträglicheren Verpflichtungen waren sie zu viele. Das hatte immer häufiger dazu geführt, dass seine Männer wenig mehr zu tun hatten als sich zu betrinken und herumzuhuren.
    Blake war die Lösung für sein Problem gewesen. Mit ihm als Partner konnten sie die Männer für kleinere Aufgaben einteilen, aber dennoch über eine größere Zahl von Soldaten verfügen, wenn es erforderlich wurde. Dieses Konzept hatte sich als sehr erfolgreich erwiesen.
    »Wofür hat man ihn zum Lord gemacht?«
    Amaury, aus seinen Gedanken gerissen, sah seine Frau mit einem leichten Stirnrunzeln an. »Was sagt Ihr?«
    »Lord Blake. Wie hat er den Titel eines Lords errungen? Hat er auch jemand Wichtigem das Leben gerettet?«
    Amaury grinste und schüttelte den Kopf. »Nein. Er ist als Lord geboren worden. Er ist Lord Blake Sherwell.«
    Als sie ihn nur verständnislos ansah, setzte Amaury hinzu: »Sein Vater ist Lord Rollo Sherwell, der Earl of Hampshire.«
    Emma stand der Mund offen, ihr Gesicht rötete sich vor Verlegenheit. Es war schlimm genug, dass sie Blake »Sir« genannt hatte, obwohl er ein Lord war, aber das wäre vielleicht noch entschuldbar gewesen, hätte er diesen Titel erst kürzlich erhalten. Ihn jedoch, als Sohn eines Earls, mit »Sir« anzusprechen, war unverzeihlich. Und es war natürlich die Schuld ihres Mannes. Er hätte sie darüber aufklären müssen.
    Ihr Mienenspiel brachte Amaury zum Lachen, und Emma sah ihn finster an.
    »Das ist nicht komisch, Gemahl. Ich könnte ihn beleidigt haben.«
    »Nein«, beruhigte Amaury sie und wurde sofort wieder ernst. »Ihr seid meine Frau, Ihr habt nichts getan, was ihn hätte beleidigen können.«
    Emma seufzte bei diesen Worten. Ihr Mann schien zu glauben, er brauchte einfach nur etwas zu befehlen, um es so sein zu lassen, wie er es haben wollte. Doch es machte keinen Sinn, mit ihm darüber zu

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