Naechte der Leidenschaft
mitternächtlichen Mahlzeiten vor dem Kamin, die lange Spaziergänge in den Bergen, die er dazu genutzt hatte, um ihr den Finanzmarkt zu erklären.
Es gab viele Dinge, die sie nicht erwartet hatte.
Sie hatte nicht annährend etwas Ähnliches empfunden, seit damals, kurz bevor sie ihre Verlobung mit Robert Bates gelöst hatte. Stirnrunzelnd griff Eileen nach einem der Kissen auf dem Sofa und drückte es an ihre Brust. Robert war ihr Col ege Freund gewesen. Die erste große Liebe. Als sie ihn getroffen hatte, war er ein Medizinstudent gewesen. Sie hatten Pläne für die Zukunft geschmiedet. Eileen hatte ihre Hochzeit geplant, ihre Ehe und sogar die Anzahl der Kinder, die sie haben würden – nämlich drei – zwei Jungen und ein Mädchen. Und dann, nach ihrem Collegeabschluss, hatte Robert vorgeschlagen, noch nicht sofort zu heiraten.
Stattdessen wollte er, dass sie arbeiten ging. Sie könnten zusammenleben, hatte er gesagt, und sie könnte ihn unterstützen, während er sein Medizinstudium abschloss.
Danach , wenn es passte, würden sie heiraten.
Seufzend ließ Eileen den Kopf zurückfallen. “Aber es hätte nie gepasst”, murmelte sie, als sie an den überraschten Ausdruck auf Roberts Gesicht dachte, als sie eines Tages früher von der Arbeit nach Hause gekommen war. Natürlich war das Mädchen, auf dem er lag, auch ziemlich überrascht gewesen, aber es war Roberts Miene, die einen bleibenden Eindruck bei Eileen hinterlassen hatte. Er hatte weder verletzt noch niedergeschlagen oder gar schuldbewusst ausgesehen. Nur wütend. Wütend auf sie, weil sie nicht bei der Arbeit war wie der brave Goldesel, für den er sie hielt.
Sie hatte sich möglichst viele ihrer Sachen geschnappt und hatte Robert und sein Flittchen auf der Stelle verlassen. Das war das letzte Mal gewesen, dass sie ihr Herz einem Mann geschenkt hatte. Und sie hatte sich geschworen, es nicht noch einmal zu tun.
“Aber das hier ist etwas anderes”, versuchte sie sich einzureden. “Hier ist mein Herz nicht beteiligt … nur meine Hormone.”
Ihre Worte hallten in der Stille wider, und selbst sie glaubte nicht wirklich daran. Aber das würde sie. Sie brauchte sich nur ständig daran zu erinnern, dass diese ganze Situation zeitlich begrenzt “Ja”, sagte sie und stand auf. “So wird es gehen.”
7. Kapitel
“Deine Großmutter hat angerufen”, sagte Eileen, als sie am Montagmorgen den Kopf durch Ricks Bürotür streckte.
Er schaute auf. “Auf welcher Leitung hast du sie?”
“Auf keiner. Sie hat angerufen”, wiederholte sie. “Vergangenheit.” Eileen lehnte sich gegen den Türrahmen, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Rick an. “Sie sagte, sie hätte leider keine Zeit, um mit dir zu sprechen, denn sie habe eine Last-Minute-Bahnreise gebucht. Sie will den Indian Summer auskosten und musste noch los, weil sie sich Sachen zum Anziehen kaufen wollte.”
Rick lächelte. Seine Großmutter würde sich nie ändern. Sie hielt das Leben für ein einziges großes Abenteuer und machte sich nie die Mühe, etwas im Voraus zu planen. Sie hatte den meisten Spaß, wenn etwas spontan getan werden konnte.
Deshalb die Reise, um dem Start der Weltraumfähre beizuwohnen. Und jetzt stand anscheinend buntes Herbstlaub auf dem Programm. “Wann kommt sie zurück?”
Eileen lachte kurz auf. “Sie war sich nicht sicher. Aber sie erzählte noch, dass sie meine Granny zum Mitkommen überreden wollte.”
“Wird sie es schaffen?”
“Nein.” Eileen richtete sich auf, kam durchs Zimmer, und blieb vor seinem Schreibtisch stehen. “Wenn Granny verreisen will, dann geht sie zum Automobil-Club und deckt sich schon Monate vorher mit Landkarten und Informationsmaterial ein.
Für sie ist allein die Vorbereitung der halbe Spaß, nach dem Motto, ‘Vorfreude ist die schönste Freude’.”
“Deine Großmutter plant, und meine ist impulsiv”, murmelte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, um sie betrachten zu können. “Hast du schon mal daran gedacht, dass wir viel eicht bei der Geburt vertauscht wurden?”
“Wäre eine Möglichkeit. Allerdings habe ich früher auch Pläne gemacht, doch das habe ich aufgegeben.”
“Wie hast du geschlafen?” wechselte er abrupt das Thema und senkte dabei die Stimme ein wenig, so dass Eileen ein kleiner Wonneschauer über den Rücken lief.
“Gut. Und du?”
“Wunderbar.”
“Sehr schön.”
“Hm.” Er nickte und hielt ihren Blick gefangen. “Ich habe es vermisst …”
Sie hielt den Atem
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