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Naechte der Leidenschaft

Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
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obwohl es ihn fast umbrachte, sich von ihr fern zu halten. Er hatte sie vermisst. Er war durch die Straße gefahren, in der sie wohnte, und hatte ihre erleuchteten Fenster gesehen, doch er hatte nicht angehalten, weil er nicht gewusst hatte, ob er willkommen war.
    Und um ehrlich zu sein, fürchtete er, dass sie die Tür öffnen und ihm sagen würde, er sol e wieder gehen.
    Ja, er hatte so lange gewartet, wie er konnte. Heute war ihr letzter Arbeitstag bei ihm.
    Am Montag würde eine Aushilfskraft in seinem Vorzimmer sitzen, und Eileen wäre wieder in ihrem Blumenladen – so weit entfernt von seiner Welt, als wäre sie auf dem Mond.
    Es hieß also jetzt oder nie. Er stand vom Schreibtisch auf, ging zur Tür und blieb stehen. Eileen war nur zwei kurze Wochen hier gewesen, doch ihre Anwesenheit konnte man spüren und sehen. Auf ihrem Schreibtisch stand eine Vase mit einem süß duftenden Blumenstrauß, bunte Kissen zierten die schlichte, dunkelblaue Couch, und ein kleines Aquarell in einem hel gelben Rahmen hing neben dem Aktenschrank.
    Mit wenigen Veränderungen hatte sie sein Empfangszimmer aufgehellt und es für die Kunden viel einladender gestaltet.
    Genau wie sie einfach durch ihre Anwesenheit Veränderungen in seinem Leben vorgenommen hatte. Er war bisher immer ganz zufrieden gewesen, die Abende al ein zu Hause zu verbringen und sich Gedanken über den nächsten Arbeitstag zu machen. Er hatte all seine Energie in die Firma gesteckt, die sein ganzes Leben bedeutete. Doch jetzt, wenn er nicht mit Eileen zusammen war, dachte er nur an sie.
    Nachts konnte er nicht schlafen, weil die Gedanken an sie ihn wach hielten. Sein Bett schien leer, und die Stil e zehrte an seinen Nerven. Er hatte nie daran gedacht, eine Familie zu haben – und jetzt machte er sich Sorgen um ein Baby, das noch nicht einmal die Größe eines Radiergummis hatte.
    Sein Blick ruhte auf Eileen, die mit dem Rücken zu ihm saß, den Telefonhörer am Ohr. Die Morgensonne schien durch die getönten Scheiben und umgab sie wie ein  sanfter Nebel. Sie wirkte fast wie ein Traum. Aber Rick wusste nur zu gut, wie lebendig sie war.
    “Okay, Paula”, sagte sie. “Ich bin Montag wieder im Laden.”
    Montag, dachte er, und erkannte, wie wenig Zeit ihm nur noch blieb. Wenn Eileen nicht mehr hier im Büro war, wie sol te er dann mit ihr reden? Wie konnte er verhindern, dass sie aus seinem Leben verschwand und sein Kind mitnahm?
    “Das ist ja wunderbar!” Eileens Stimme hob sich. “Die Baker-Hochzeit? Fantastisch.”
    Freude klang in ihrer Stimme mit, und als sie lachte, klang es wie Musik. Rick lehnte sich gegen den Türrahmen, verschränkte die Arme vor der Brust und genoss einfach den Klang. Wenn sie ging, dann würde die Leere, die sie hinterließ, unmöglich zu füllen sein. Du lieber Himmel, sie hatte ihn noch nicht einmal verlassen, und schon vermisste er sie. Wenn das nicht verrückt war …
    Eileen drehte sich mit dem Stuhl ein wenig herum, um nach einem Block und Stift zu greifen. In dem Moment sah sie Rick. “Paula, ich rufe dich später noch mal an, okay?” Sie lächelte und wandte den Blick wieder ab. “Ja, das mache ich. Bis dann.”
    Rick wartete, bis sie aufgelegt hatte. “Wer ist Paula?”
    “Sie ist meine Stellvertreterin im Blumenladen.”
    Rick interessierte es eigentlich wenig, wer Paula war, aber immerhin redete Eileen mit ihm. “Gibt es Probleme?”
    “Nein”, antwortete sie, drehte sich weg und wühlte ziel os in ihren Schubladen.
    Schließlich nahm sie sich einen Schokobonbon und wickelte ihn aus. “Im Gegenteil.
    Wir sollen den Blumenschmuck für eine große Hochzeit liefern.”
    “Herzlichen Glückwunsch.”
    “Danke.” Sie spielte nervös mit dem Silberpapier.
    Ricks Nerven waren inzwischen wirklich bis zum Zerreißen gespannt, und ihre Weigerung, ihn auch nur anzusehen, ärgerte ihn. “Ich bin hier der Boss”, erklärte er.
    “Du kannst mich nicht einfach ignorieren.”
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. “Ich ignoriere dich nicht, ich übersehe dich nur.
    Das ist ein Unterschied.”
    “Merkwürdig, es fühlt sich gleich an.”
    “Na ja, das tut es wohl.”
    Er trat von der Tür weg, ging zu ihr und gab ihrem Stuhl einen Schubs, so dass sie herumgedreht wurde.
    “Rede mit mir.”
    Sie nickte und stand auf. Sie war gefangen zwischen dem Stuhl und seinem Körper.
    Und es war typisch für Eileen, dass sie nicht versuchte zu entkommen. Sie hob die Hand, und für einen winzigen Augenblick dachte er, sie wollte

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