Naechte der Leidenschaft
sein Gesicht streicheln, und sein Herzschlag setzte fast aus. Doch sie strich sich einfach das Haar hinters Ohr.
“Du bedrängst mich”, sagte sie dann jedoch und stupste ihn an, bis er den Weg freigab. “Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du mich die letzten Tage in Ruhe gelassen hast, Rick.”
“Es war nicht einfach.”
“Das ist offensichtlich”, sagte sie und berührte kurz seine Wange. “Du siehst aus, als würdest du gleich explodieren.”
Er atmete tief aus und stopfte die Hände in die Hosentaschen. “Fast.”
“Tu es nicht. Alles ist okay. Ich behalte das Baby.”
Ricks Herz schlug wieder. Nun, da er das wusste, würde sich al es andere finden. Es käme al es in Ordnung. “Also wirst du mich heiraten.”
9. Kapitel
Eileen blinzelte. In den letzten Tagen hatte sie an kaum etwas anderes gedacht als an das Baby und den überstürzten Heiratsantrag, den Rick ihr gemacht hatte. Sie war sicher gewesen, dass es nichts weiter als eine Panikreaktion seinerseits gewesen war, angesichts einer Situation, die sie beide völlig überrascht hatte.
Anfangs hatte sie sogar noch überlegt, wie es wohl gewesen wäre, wenn er seinen Antrag ernst gemeint hätte. Wenn er sie wirklich lieben würde. Wenn sie Zeit lang miteinander ausgegangen wären und sich ineinander verliebt hätten, wenn sie dann miteinander geschlafen, anschließend geheiratet und dann erst ein Kind bekommen hätten.
Für eine kurze Weile hatte sie das Bild von sich, Rick und dem Baby vor Augen gehabt, wie sie al e drei glücklich bis an ihr Lebensende in ihrem winzigen Häuschen in Laguna Beach lebten. Aber die Wirklichkeit hatte sie schnell wieder eingeholt und daran erinnert, dass eine vorübergehende Affäre nicht unbedingt die beste Basis für eine Ehe war, selbst wenn Rick seinen Antrag ernst gemeint hätte.
Was er natürlich nicht getan hatte. Es war einfach eine Reflexhandlung gewesen.
Was, wie sie vermutete, viel über seinen Charakter aussagte. Aber sie wollte einfach nicht nur die gute Tat sein, die er sich zwang abzuleisten.
“Du musst aufhören, das zu sagen”, meinte sie.
“Ich möchte dir helfen.”
“Helfen bedeutet abwaschen, nicht Heiratsanträge machen.”
“Ich wasche grundsätzlich nicht ab.”
Eileen lächelte. “So, so. Noch ein Grund mehr, dich nicht zu heiraten.”
Frustration spiegelte sich auf seiner Miene, doch er riss sich sofort zusammen und versuchte es auf einem anderen Weg. “Was ist mit dem Baby?”
Sie legte beschützend eine Hand auf ihren flachen Bauch. “Ich werde es al ein großziehen.”
“Sehr schön. Aber es ist auch mein Kind.”
“Ja, aber im Moment ist es mehr meins als deins.”
“Und ich habe keinerlei Mitspracherecht?”
“Das habe ich nun auch wieder nicht gesagt.”
“Ich werde mich nicht ausschließen lassen, Eileen.”
Sie bückte sich und nahm ihre Handtasche aus der untersten Schublade. Sie öffnete sie und kramte nach den Autoschlüsseln. Während sie suchte, sprach sie weiter: “Wir waren uns beide einige, dass es zwischen uns keine Bindungen, keine Verpflichtungen geben würde. Erinnerst du dich? Und jeder von uns sollte die Sache beenden können, wenn er es für richtig hielt.”
“Das war, bevor du schwanger wurdest”, entgegnete Rick. “Jetzt ist die Situation anders. Es geht nicht mehr nur um uns. Es geht auch um ein Baby. Und das ist nun einmal die größte Bindung und Verpflichtung, die es gibt.”
Eileens Finger schlossen sich fester um die Autoschlüssel. Als sie den Blick hob, um Rick anzuschauen, versuchte sie ein aufkeimendes Gefühl zu unterdrücken, das sie im Moment nicht näher betrachten wollte. Doch wie sol te sie es ignorieren? Wieder einmal wurde sie nicht um ihrer selbst willen gewollt. Rick wollte sie nicht heiraten, weil er verrückt vor Liebe zu ihr war. Nicht einmal, weil er ohne den Sex mit ihr nicht leben konnte. Er wollte sie nur, weil sie sein Kind bekommen würde. Es tat weh, das zuzugeben, doch es war besser, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.
“Stimmt. Aber ein Kind ist nicht Grund genug, um zu heiraten.”
Rick lachte bitter und fuhr sich frustriert durchs Haar. Als könne er nicht still stehen, marschierte er ein paar Schritte fort, wirbelte herum und kam wieder zurück. “Lustig.
Das haben meine Eltern auch gedacht.”
Eileen zuckte zusammen, als sie den Schmerz in seiner Stimme erkannte. Obwohl er versuchte, eine emotionale Distanz zu wahren, fühlte sie mit ihm. Er wollte ihr Mitleid nicht, doch sie konnte
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