Naechte der Leidenschaft
“Wie auch immer, die Sache ist die, ich werde dich nicht heiraten, nur weil du mich bei Granny verpetzt hast.”
“Verdammt, Eileen”, sagte er und kam näher, unfähig Distanz zu wahren oder seinen Ärger noch länger zu bezähmen. “Ich will nicht, dass mein Kind als Bastard geboren wird.”
Sie zuckte zusammen und starrte ihn mit offenem Mund an. “Das ist ein hässliches Wort. Und veraltet.”
Er lachte harsch. “Es ist so einfach für wie jemanden wie dich.”
“Was?”
“Deine Großmutter hat dich und Bridget großgezogen. Aber deine Eltern waren verheiratet. Sie haben euch geliebt. Der einzige Grund, warum ihr nicht mit ihnen aufgewachsen seid, ist der, dass sie gestorben sind.”
Eileen erblasste ein wenig angesichts der noch immer gegenwärtigen, schmerzlichen Erinnerungen.
“Eure Eltern haben euch beide geliebt. Sie waren verheiratet. Sie waren für einander und für euch da.” Rick dagegen wusste genau, wie grausam andere Kinder sein konnten. “Du weißt gar nichts. Das Wort ‘Bastard’ ist gar nicht so veraltet”, murmelte er.
Eileen senkte ebenfalls die Stimme: “Unserem Kind wird es gut gehen. Es wird geliebt werden. Es wird niemandem etwas ausmachen …”
“Mir wird es etwas ausmachen”, stieß er hervor. “Und glaub mir, es wird dem Kind etwas ausmachen, wenn die anderen Kinder es hänseln.”
“Das werden sie nicht.”
“Doch.” Er schluckte die Bitterkeit herunter. “Du weißt ja nicht, wie es ist, Eileen. Aber ich. Ich erinnere mich. Und ich werde meinem Kind nicht das Gleiche zumuten, was ich durchmachen musste.”
“Rick …”
“Mit mir verheiratet zu sein wäre gar nicht so schlecht”, sagte er in dem Bemühen, sie zu überzeugen. Himmel, er war ein reicher Mann. Er konnte ihr geben, was sie wollte. “Ich könnte dir helfen, deinen Blumenladen zu vergrößern …”
“Ich brauche nichts …”
“Du hast von diesem Hochzeitsauftrag erzählt, den ihr an Land gezogen habt…”
sagte er und erwärmte sich jetzt für das Thema. Wenn er sie schon nicht dazu bewegen konnte, ihn um des Kindes wegen zu heiraten, vielleicht würde sie es tun, wenn er ihr zeigte, was er für sie tun konnte. Verflixt, Allison hatte ihn wegen des Geldes geheiratet. Warum Eileen nicht auch?
Aber nein. Eileen war nicht wie Allison. Ihr wäre es egal, ob er pleite oder ein vielfacher Mil ionär wäre. Sie war klug und lustig und so verdammt unabhängig, dass sie ihn überhaupt nicht brauchte. Geld würde sie nicht überzeugen. Aber viel eicht konnte er sie trotzdem wegen des Kindes überreden. Natürlich wusste er, dass sie nicht für immer bei ihm bleiben würde. Aber bevor sie ging, konnten sie heiraten und dem Kind einen Namen geben, um es vor dem Spott der anderen Kinder zu bewahren. “Ich könnte dich finanzieren, und du könntest dich auf die Organisation von Hochzeiten spezialisieren. Du wärst gut darin.”
“Rick”, meinte sie seufzend, “mir gefällt mein Geschäft so, wie es ist.”
Doch er fuhr fort zu reden, legte ihr all die Vorzüge dar, die eine Heirat bieten würde.
Was nicht einfach war, da er nicht gerade die besten Erfahrungen darin gesammelt hatte.
Eileen hörte zu, aber noch wichtiger, sie hörte sozusagen das, was er nicht laut sagte. Er redete so schnel , dass sie sicher war, er selbst wusste gar nicht so recht, was er eigentlich redete. Aber sie verstand es. Es war nicht nur das Baby, das ihn dazu veranlasste. Es war mehr. Sie ahnte, warum er so entschlossen war, sie zu heiraten. Ob er es nun wusste oder nicht, ihm lag etwas an ihr. Oh, er würde es niemals zugeben, aber so war es. Sie las die Zuneigung in seinem Blick. Und noch etwas anderes las sie in seinen Augen, nämlich die Angst, dass sie aus seinem Leben verschwinden könnte.
So wie alle anderen Menschen, an denen er hing, zuvor auch.
Niemand, der ihm etwas bedeutete, war jemals geblieben, mit Ausnahme der Großmutter, die ihn großgezogen hatte.
Seine Eltern nicht.
Seine Exfrau nicht.
Und jetzt war er sicher, dass sie ihn auch verlassen würde.
Also schützte er sich und sein Kind auf die einzige Art, die er kannte. Sie litt mit ihm, als sie es langsam verstand. Tausend verschiedene Gedanken schwirrten ihr gleichzeitig durch den Kopf. Vielleicht hat Granny doch Recht, dachte sie. Vielleicht liebe ich ihn doch. Wenn nicht, könnte sie ihn ja reinen Gewissens heiraten – es sozusagen als ein Geschäftsabkommen betrachten.
Aber weil es ihr etwas ausmachte, konnte sie ihn nicht
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