Naechte der Leidenschaft
hätte gebrauchen können, dann war es jetzt. “Kein Problem”, meinte er und begann den Korken zu lösen. “Es ist nur Cidre.”
Eileen lachte leise. Das hätte sie sich denken können. Natürlich dachte Rick daran, dass sie keinen Alkohol trinken sollte, und sorgte für etwas Angemessenes. Eine wohlige Wärme durchströmte sie. “Cidre?”
Rick zuckte mit den Schultern. “Wie schlecht kann er schon sein?”
“Wir werden es wohl gleich herausfinden.” Während er die Flasche öffnete, sah Eileen sich im Zimmer um. Sie hatte eine riesige Suite mit einem gigantischen Wohn-und Schlafzimmer im dreißigsten Stockwerk des Sandalwood Hotels. Die große Fensterfront ließ so viel von den Lichtern der Stadt hinein, dass man keine Lampen anschalten musste.
Eileens Blick wanderte zu der Tür am anderen Ende des Zimmers, hinter der das
Schlafzimmer lag. Das große Doppelbett war bereits aufgedeckt worden. Ihr Magen begann zu kribbeln, als sie sich vorstellte, wie sie und Rick darauf herumtollten. Es war ein wenig albern, aber sie war nervös. Rick hatte bereits jeden Zentimeter ihres Körpers gesehen und erkundet, es gab also keinen Grund, warum sie die schüchterne Braut spielen sol te, aber anscheinend hatte Logik wenig mit dem zu tun, was sie fühlte.
Der Korken knal te plötzlich gegen die Decke, und Eileen zuckte erschrocken
zusammen. Tief Luft holend, versuchte sie sich zusammenzureißen. Aber schon kurz darauf, als Rick mit den beiden Kristal gläsern auf sie zukam, begann ihr Herz wieder heftig zu klopfen.
Nachdem er ihr eins der Gläser gereicht hatte, stieß er mit ihr an und meinte: “Auf uns.”
Sie starrte in seine Augen und wünschte, dass er es auch so meinte. Wünschte, er könnte daran glauben, dass dies der Anfang für sie war, und nicht der Anfang vom Ende. Sie wünschte, er könnte glauben, dass sie eine Familie gründen konnten,
könne an die Kraft der Liebe glauben. Aber sie konnte nur darauf hoffen, dass er es lernte und sie in der Lage war, ihn zu überzeugen, dass sie eine gemeinsame Zukunft besaßen. Dass es für ihn sicher war, sie zu lieben.
Aber Rom war auch nicht an einem Tag erbaut worden, also würde sie es langsam
angehen lassen und sich bemühen, nicht die Geduld zu verlieren. Obwohl sie das ungute Gefühl hatte, dass Rick sehr viel mehr Arbeit bedeuten würde, als die alten Römer jemals zu erledigen gehabt hatten.
“Genau. Auf uns.” Sie nickte und nahm einen großen Schluck. Ihr Blick fiel auf den schlichten Goldreif, den sie auf Ricks Finger geschoben hatte, und ihr Magen kribbelte nicht nur von dem Cidre, sondern auch aus Sorge um die Zukunft.
Rick beobachtete, wie die unterschiedlichsten Gefühle sich auf Eileens Gesicht abzeichneten. Und nicht zum ersten Mal, seit sie wieder in sein Leben getreten war, überlegte er, was sie wohl dachte. Bedauerte sie es schon, in eine Heirat eingewil igt zu haben? Packte sie im Geiste schon ihre Koffer?
Und warum war es wichtig?
Sie waren jetzt verheiratet. Niemand konnte sein Kind als einen Bastard
beschimpfen. Selbst wenn Eileen ihn heute Nacht verließ, stellte die Heiratsurkunde einen Schutzschild für sein Kind dar.
Aber verdammt, er wollte nicht, dass sie ging.
Allein der Gedanke, dass Eileen wieder aus seinem Leben verschwinden könnte,
reichte, um ein Gefühl schmerzlicher Leere in ihm hervorzurufen. Als Allison ihn verlassen hatte, hatte Rick überlebt. Sie hatte ihn verletzt. Ihn enttäuscht. Aber sie hatte sein Herz nicht verwundet. Wenn Eileen ging, dann würde sie sein Herz mitnehmen, es ihm praktisch aus dem Leib reißen.
Aber im Moment war sie hier, und sie war seine Frau. Heute war ihre Hochzeitsnacht.
Er nahm ihr das Glas ab und stellte es zusammen mit seinem auf den Tisch. Dann wandte er sich wieder zu ihr und umschloss ihre Wange. “Habe ich dir schon gesagt, wie hübsch du heute ausgesehen hast?”
Eileens Mundwinkel zuckten. “Ich glaube nicht.”
“Dann wird es ja höchste Zeit. Du siehst bezaubernd aus”, meinte er und schaute sie genauso bewundernd an wie vorhin, als sie in die kleine Kapel e gekommen war. Ihr zitronengelbes Kleid war wie ein Sonnenstrahl gewesen. Der glänzende helle Stoff schmiegte sich bis zur Taille eng an ihren Körper und ging dann in einen weiten Rock über, der kurz oberhalb der Knie endete und bei jedem Schritt mitschwang. Er hatte einen Blick auf sie geworfen und unvermittelt einen Stich im Herzen verspürt. Sie hatte den Kopf bewegt, so dass ihr herrliches Haar im
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