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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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rühren konnte, trat Tabitha nach ihm und traf die verletzte Seite seines Brustkorbs. »Stirb, verdammter Vampir!«
    Zischend fletschte er seine Fangzähne und floh zur Küche. In der Tür schreckte er zurück, weil der Raum von hellem Sonnenlicht erfüllt war. Offenbar gab es keinen einzigen Zufluchtsort in diesem Haus.
    Etwas Hartes, Spitzes bohrte sich in seine Schulter. Erschrocken drehte er sich um und sah einen langen Dolch in Tabithas Hand.
    Nun schwang sie die Waffe zurück und wollte erneut zustechen. Aber er packte gerade noch rechtzeitig ihr Handgelenk. Im selben Moment stürzten sich ihre Freunde auf ihn, und alle vier taumelten nach hinten. Kyrian riss sich los und wollte ins Wohnzimmer zurücklaufen. Irgendwie kam Tabitha ihm zuvor.
    In ihren Augen glühte wilder Hass. Diesmal zielte der Dolch auf seinen Bauch, und Kyrian sprang in einen Lichtstrahl. Brennender Schmerz durchfuhr seinen Rücken.

    Trotzdem gelang es ihm, Tabithas nächstem Angriff auszuweichen. Auf dem Weg zum Wohnraum versuchte er im Schatten zu bleiben. Noch vor der Tür holten sie ihn ein und stießen ihn an die Wand.
    Als sie ihn zu Boden zwangen, gellten Desiderius’ Worte in seinen Ohren. Wie ein Rudel wilder Hunde werden sie dich niederreißen. Tabitha saß auf seiner Brust, die Hände um seinen Hals gelegt, und ihre beiden Freunde hielten seine Arme fest. Hätten sie ihn am Vortag so brutal attackiert, wäre er vor lauter Angst gestorben. Aber nun empfand er eine seltsame innere Ruhe, denn er erinnerte sich, wie Amanda ihn an die Bettpfosten gefesselt hatte.
    »Was haben Sie meiner Schwester angetan?«, fragte Tabitha.
    »Nichts.«
    »Lügen Sie nicht! Vorhin sah ich das Blut im Abfallkorb!«
    So vorsichtig wie möglich, um sie nicht zu verletzen, hob er seine Beine und schlang sie um Tabithas Taille. Während der Dolch aufblitzte und seine Kehle nur knapp verfehlte, stieß er Tabitha von sich.
    Dann rammte er seine Faust in den Magen des Mannes zu seiner Rechten und schleuderte die Frau über seinen Kopf hinweg aufs Sofa.
    »Verdammt!«, zischte er wütend, als Tabitha erneut über ihn herfiel und ihre Zähne in seinen Schenkel grub.
    Kyrian entwand ihr den Dolch und bohrte die Klinge in den Hartholzboden. »Hören Sie mir zu!«
    »Nein!«, schrie sie und versuchte ihm die Augen auszukratzen.
    Da warf er sich auf sie. Ein drängender Instinkt riet ihm,
sie bewusstlos zu schlagen. Aber beim Anblick des Gesichts, das Amanda glich, brachte er das nicht übers Herz. Sekunden später bereute er sein Zögern, denn Tabithas Freunde attackierten ihn schon wieder.
    Kyrian sprang hoch und setzte sich zur Wehr. Im selben Moment schwang die Haustür auf, und noch grelleres Licht strömte herein. Fluchend stürmte er in eine schattige Ecke und erkannte Amandas schrille Stimme.
    »Hört sofort auf!«
    Sofort erstarrten die drei. Während Kyrian nach Atem rang, spürte er pochende Schmerzen in seinen neuen Wunden. Über seinen Rücken rann Blut. Entsetzt rannte Amanda zu ihm, um festzustellen, wie schwer er verletzt war.
    Tabitha zerrte den Dolch aus dem Boden. Zielstrebig und entschlossen ging sie zu Kyrian. »Aus dem Weg, Mandy! Jetzt werde ich diesen Vampir töten!«
    »Irrtum«, widersprach Esmeralda, schloss die Haustür und trat zwischen Kyrian und Tabitha. »Du willst doch nicht den neuen Freund deiner Zwillingsschwester ermorden.«
    Entgeistert schnappte Tabitha nach Luft und schaute von Kyrian zu Amanda. »Wie, bitte?«
    Amanda ignorierte sie. »Bist du okay, Kyrian?«
    Seufzend strich er über seinen blutenden Arm. »So gut ist es mir schon lange nicht mehr gegangen.«
    »Warum kümmerst du dich um ihn, Mandy?«, fragte Tabitha ungläubig. »Was ist mit mir und meinen Freunden? Sind wir dir egal? Beinahe hätte er uns die Köpfe abgerissen.«
    Empört starrte Amanda ihre Schwester an. »Ich sehe keinen von euch bluten. Hätte er euch wirklich verletzen wollen, würdet ihr nicht mehr auf zwei Beinen stehen.«

    »Verteidigst du einen Vampir?«, rief Tabitha voller Verachtung.
    »Ich verteidige Kyrian!«
    Höhnisch kräuselte Tabitha die Lippen. »Bist du wahnsinnig? Hast du dir tatsächlich einen Freund ausgesucht, der Blut trinkt, bis in alle Ewigkeit leben wird, zum Spaß Menschen umbringt und bei Tageslicht niemals aus dem Haus gehen kann? Gratuliere, Mandy, da hast du endlich den erbärmlichsten aller Loser gefunden. Gegen den ist Cliff ein schwacher Abklatsch.«
    Mit ihrem unverschämten Spott schürte sie Amandas Zorn. »Ein

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