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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Gefühle - das Bedürfnis, sie zu beschützen. Und Zärtlichkeit.
    Mehr noch. Die simple Berührung drang bis in die Tiefen seines gefangenen Herzens. Er rang nach Luft. Dann versteifte
er sich. Allzu nahe dürfte er sie nicht an sich heranlassen. Denn sie war ein Geschöpf des Lichts. Und er fristete sein armseliges Dasein in der Finsternis.
    Niemals könnten sie zueinander gehören.
    »Wie lange sind Sie schon ein Vampir?«, fragte sie.
    »Das habe ich doch schon erklärt«, würgte er hervor, »ich bin kein Vampir, sondern ein dunkler Jäger.«
    »Worin besteht der Unterschied?«
    Kyrian warf ihr einen frostigen Blick zu. »Normalerweise töte ich keine Menschen, das macht den Unterschied aus. Aber wenn Sie mich noch lange mit Ihren Fragen ärgern, werde ich eine Ausnahme machen und Sie töten - genauso wie ein Vampir.«
    »Jedenfalls sind Sie ein ziemlich reizbares Schattenwesen.«
    »Ja, ich liebe Sie auch.«
    Abrupt ließ sie seine Hand los. »Oh, jetzt reicht’s aber. Ich wollte Sie nur trösten. Aber Sie ertragen es nicht, wenn jemand nett zu Ihnen ist. Da sei Gott vor!« Irritiert wandte sie sich zu Tate, der sie verblüfft anstarrte. »Da Sie ihn gerade verarzten, könnten Sie nicht seinen Arm absägen und mich befreien?«
    »Klar, das könnte ich«, schnaufte Tate. »Aber er braucht seinen Arm viel dringender als Sie Ihren. Bevor ich das tue, hacke ich lieber Ihren Arm ab.«
    »Ah, großartig! Was sind Sie denn? Sein Igor?«
    »Falscher Film«, wurde sie von Tate verbessert. »Igor war Frankensteins Lakai. Und Sie denken an Renfield. Nein, ich bin nicht Renfield, sondern Tate Bennett, der Leichenbeschauer in dieser Gemeinde.«

    »Was den Leichenbeschauer angeht - das habe ich schon erraten. Offensichtlich sind wir in einem eiskalten Labor voller toter Monster.«
    Herausfordernd hob Tate die Brauen. »Und Sie nennen ihn sarkastisch.«
    Der dunkle Jäger bäumte sich auf, als Tate zu fest an seinem Faden zerrte.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Amanda. »Ich werde ihn nicht mehr ablenken.«
    »Das wüsste ich zu schätzen.«
    Nachdem Tate die Wunde genäht hatte, zog Kyrian sein T-Shirt und den Mantel wieder an und glitt von der Bahre hinab. Nur ein leiser Seufzer verriet seine Schmerzen.
    Tates Piepser ertönte. »Ich komme gleich wieder. Braucht ihr irgendwas?«
    »Nein, ich bin okay«, erwiderte der dunkle Jäger. »Aber sie will wahrscheinlich frühstücken und telefonieren.«
    Amanda blinzelte erstaunt. Warum erlaubte er ihr jetzt, jemanden anzurufen?
    Hastig verstaute Tate alles, was er für die Behandlung seines Patienten benötigt hatte, in der Schublade. »Später können Sie in meinem Büro telefonieren. Wählen Sie einfach die Neun. Dann kriegen Sie eine Verbindung. Ich hole irgendwas aus der Cafeteria. So bald wie möglich komme ich zurück. Bleibt hier drin, und macht bloß die Tür nicht auf.«
    Als sie allein waren, wies der dunkle Jäger auf einen Stuhl, und Amanda setzte sich. »Wir müssen Pläne schmieden«, erklärte er. »Kennen Sie zufällig irgendjemanden in dieser Stadt, der massive, von einem griechischen Gott geschmiedete Handschellen zerbrechen könnte?«

    Mittlerweile an seinen Sarkasmus gewöhnt, lächelte sie. »Vielleicht.«
    Seine Miene erhellte sich. Wie attraktiv er aussah, wenn er nicht die Stirn runzelte oder an allem herumnörgelte. »Eine Ihrer Schwestern?«
    »Nein, ich denke an einen ihrer Freunde.«
    Zufrieden nickte er. »Oh, sehr gut. Gehen wir zu ihm. Am besten vor Sonnenuntergang. Oder wenigstens nicht lange danach. Außerdem müssten Sie Tabitha anrufen und ihr sagen, sie soll für ein paar Tage in der Versenkung verschwinden.«
    »Nur zu Ihrer Information - ich hasse es, Befehle entgegenzunehmen. Trotzdem …«, fügte sie rasch hinzu, bevor er wieder den Macho hervorkehren konnte. »… begreife ich den Ernst meiner Lage, deshalb werde ich Ihre Vorschriften befolgen. Aber Sie sollten mich wie einen Menschen behandeln. Nicht wie eine hirnlose, aufgeblasene Gummipuppe.« Sie zog seinen Ring aus ihrer Tasche und gab ihn ihm zurück. »Noch etwas - ich muss auf die Toilette.«
    Da lachte er laut auf.
    »Das ist gar nicht komisch!«, fauchte sie ihn an, während er den Ring an seinen Finger zurücksteckte. »Fällt Ihnen eine Möglichkeit ein, wie wir das hinkriegen, ohne dass ich vor Verlegenheit sterbe?«
    »Noch wichtiger - fällt Ihnen ein, wie wir das hinkriegen, ohne dass ich wegen meines Aufenthalts in der Damentoilette verhaftet werde?«
    Amanda warf

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