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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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unversehrt bist. Würde dir etwas zustoßen, ich könnte nicht weiterleben.« Behutsam streichelte er ihre Wangen. »Immer werde ich dich lieben, Theone, du bist die Luft, die ich atme.«
    Voller Glut küsste er ihre Lippen, schwelgte im süßen Geschmack ihres Mundes.

    Allmählich schien sie sich in seinen Armen zu entspannen, dann beschleunigte sie ihren Rhythmus ein wenig. Unentwegt beobachtete sie ihn, als würde sie auf etwas warten.
    Nach seinem Höhepunkt lehnte er sich in der Wanne zurück, so schwach wie ein neu geborenes Fohlen. Aber er war daheim, und seine Ehefrau war sein Hafen, der ihm neue Kraft spenden würde.
    Sobald ihm dieser Gedanke durch den Sinn gegangen war, entstand ein seltsames Prickeln in seinem Kopf, und ihm wurde schwindlig.
    Sekunden später wusste er, was sie getan hatte. »Eine Droge?«, keuchte er.
    Theone stieg aus der Wanne und hüllte sich hastig in ein Badetuch. »Nein.«
    Auch Kyrian versuchte aufzustehen. Dann wurde er von neuen Schwindelgefühlen erfasst. Er konnte kaum atmen. In seinem benebelten Gehirn überschlugen sich wirre Gedanken. Schließlich konzentrierten sie sich auf eine grausige Erkenntnis - die Frau, die er liebte, der er alles gegeben hatte, hatte ihn verraten. »Was tust du mir an, Theone?«
    Herausfordernd hob sie ihr Kinn. »Was du nicht vermagst, muss ich selbst erledigen - ich schütze mich. Die Zukunft gehört Rom - nicht Andriscus. Niemals wird er auf den Thron Mazedoniens steigen.«
    Dann sank schwarze Finsternis herab …

    Durch Amandas Kopf fuhr ein heftiger Schmerz. Als das Licht zurückkehrte, lag Kyrian nackt auf einem alten, um fünfundvierzig
Grad geneigten Steinblock, die Arme und Beine mit Stricken an Eisenringe gefesselt.
    Verwirrt ließ er seinen Blick durch einen kleinen Raum schweifen. In einer Ecke häuften sich mehrere Folterwerkzeuge auf einem Tisch. Daneben stand ein hoch gewachsener, schwarzhaariger Mann, der ihm den Rücken kehrte. So allein fühlte sich Kyrian, so schmählich verraten, so hilflos. Beängstigende Emotionen für einen Mann, der keine Verletzlichkeit kannte …

    Ein Kaminfeuer verbreitete stickige Hitze. Irgendwie wusste Amanda, dass draußen frühsommerliche Temperaturen herrschten.

    Durch ein offenes Fenster wehte eine sanfte Brise in den Raum, erfüllt vom salzigen Geruch des Mittelmeers, vom Duft nach Blumen und Oliven. Kyrian hörte schrilles Gelächter, sein Magen krampfte sich zusammen. Was für ein wunderbarer Tag - viel zu schön für den Tod.
    Plötzlich drehte sich der schwarzhaarige Mann um und starrte ihn drohend an. Höhnisches Grinsen verunstaltete seine edlen Züge. In kalten Schlangenaugen erschien ein grausames Glitzern. Ein seelenloser, berechnender Blick. Ohne eine Spur von Mitleid.
    »Endlich treffen wir uns, Kyrian von Thrakien. Aber die Begegnung verläuft nicht so, wie du es geplant hast.«
    »Valerius!«, stieß Kyrian hervor, sobald er ein Banner an der Wand hinter dem Mann entdeckte. Überall würde er dieses
Adler-Emblem wiedererkennen. Lächelnd durchquerte der Römer den Raum. In seiner Miene zeigte sich kein Respekt. Nur selbstgefällige Genugtuung. Ohne ein weiteres Wort drehte er an den Eisenringen, die Stricke spannten sich an und zerrten an Kyrians Muskeln, zerrissen Sehnen, Knochen sprangen aus den Gelenken.
    Mit geschlossenen Augen biss er die Zähne zusammen und kämpfte gegen den rasenden Schmerz. Lachend drehte Valerius erneut an den Ringen. »Sehr gut, du bist stark. Ich hasse es, kleine Jungen zu foltern, die sofort jammern und winseln. Nein, so etwas macht mir keinen Spaß.«
    Kyrian schwieg. Nachdem Valerius die Ringe festgeschraubt hatte, um den Körper seines Gefangenen in schmerzhaft gestreckter Haltung zu belassen, schlenderte zu dem Tisch, auf dem Waffen und Werkzeuge lagen. »Da wir eben erst Bekanntschaft geschlossen haben«, begann er und ergriff einen schweren eisernen Hammer, »will ich dir zeigen, wie die Römer mit ihren Feinden verfahren.« Gemächlich wanderte er zu Kyrian. »Also, zuerst zerschmettern wir ihre Knie. Auf diese Weise sorge ich dafür, dass du meine Gastfreundschaft nicht verschmähst, bevor ich es erlaube.«
    Der Hammer traf Kyrians linkes Knie und zertrümmerte das Gelenk. Von unvorstellbaren Schmerzen gemartert, presste er die Lippen zusammen, umklammerte die Fesseln seiner Handgelenke und unterdrückte einen Schrei. An seinen Unterarmen spürte er das warme Blut, das aus der aufgeschürften, von den Stricken wund gescheuerten Haut

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