Naechtliches Schweigen
einen Oskar verleihen!
Und während der ganzen Zeit, in der er den verliebten Ehemann spielen musste, hatte sie sich in ihrem Erfolg gesonnt und mit ihrer Nobelschule und ihren hochnäsigen Freunden angegeben.
Am liebsten hätte er ihr vor allen Leuten, vor laufender Kamera gezeigt, wer das Sagen hatte.
Doch ihrem Papi hätte das gar nicht gefallen. Ihm nicht, den Produzenten und Sponsoren nicht, und den Speichelleckern um Brian McAvoy auch nicht. Nicht lange, und sie alle würden vor Drew Latimer kriechen, schwor er sich. Dann würde Emma bezahlen.
Anfangs hatte er schon beinah beschlossen, ihr ein bisschen Ruhm zu gönnen. Dann hatte sie die Unverschämtheit besessen, mit diesem >Freund< herumzuhängen. Sie verdiente eine Lektion, und er war genau der Mann, sie ihr zu erteilen.
Während der Heimfahrt schwieg er. Emma schien das nicht zu stören, sie war im Halbschlaf versunken. Nein, sie gab nur vor zu schlafen, meinte Drew. Wahrscheinlich hatte sie schon Pläne geschmiedet, um sich mit diesem Schleimer Kesselring zu treffen.
Er stellte sich die zwei im Hotelzimmer, zusammen im Bett vor und hätte fast laut gelacht. Kesselring musste sich auf eine Enttäuschung gefasst machen, wenn er entdeckte, dass die süße kleine Emma im Bett zu gar nichts taugte. Doch Kesselring würde keine Gelegenheit bekommen, das herauszufinden. Niemand betrog Drew Latimer! Diesen Punkt würde er zu Hause ein für allemal klarstellen.
Emma träumte vor sich hin, als der Wagen hielt. Seufzend lehnte sie den Kopf an Drews Schulter.
»Ich komme mir vor, als wäre ich die ganze Nacht auf den Beinen gewesen.« Schläfrig kuschelte sie sich an ihn. »Die ganze Nacht erscheint mir wie ein Traum. Ich kann's kaum erwarten, bis die Kritiken erscheinen.«
Als würde sie schweben, dachte Emma. Noch nie hatte sie sich so vollkommen im Einklang mit sich und der Welt gefühlt. Kaum waren sie durch die Tür, schlüpfte sie bereits aus ihren Sachen. »Ich denke, ich werde...«
Ohne Vorwarnung schlug er zu, so hart, dass sie die zwei kleinen Stufen zum Wohnzimmer hinauffiel. Stöhnend tastete sie ihr Gesicht ab. »Drew!«
»Hure! Du heimtückische kleine Hure!«
Verschwommen sah sie, dass er auf sie zukam, und versuchte instinktiv, sich zur Seite zu drehen. »Drew, nicht! Bitte! Was hab' ich denn getan?«
Er zerrte sie an den Haaren hoch und schlug ihr mit aller Kraft ins Gesicht, ehe sie schreien konnte. »Du weißt verdammt gut, was du getan hast! Du miese Hure!« Seine Faust schmetterte gegen ihre Brust, so dass sie kraftlos zu Boden sank.
»Die ganze Nacht, die ganze gottverdammte Nacht musste ich da rumstehen, dämlich grinsen und so tun, als ob mich deine beschissenen Aufnahmen interessieren. Bildest du dir etwa ein, irgend jemand ist wegen deiner zweitklassigen Fotos gekommen?« Seine Nägel gruben sich tief und schmerzhaft in ihre Schulter, wo sie rote Male hinterließen. »Bildest du dir ein, irgend jemand wäre deinetwegen dagewesen? Nein, meine Süße, die wollten alle nur Brian McAvoys kleine Tochter und Drew Latimers Frau sehen. Du? Du bist ein Nichts!« Wieder stieß er sie zu Boden.
»Um Gottes willen, nicht schlagen! Bitte nicht!«
»Sag du mir nicht, was ich zu tun habe!« Ihr Flehen steigerte seine Raserei nur noch; er trat nach ihr, verfehlte knapp ihre Rippen, doch sein Fuß traf hart auf ihren Hüftknochen. »Du hältst dich wohl für was Besonderes, du Stück Dreck! Aber mich wollten die Leute sehen, mich! Und ich bin auch derjenige, der hier zu bestimmen hat. Ist das klar?«
»Ja.« Emma versuchte, sich zusammenzurollen, und betete inständig, er möge sie liegenlassen, bis der Schmerz nachließ. »Ja. vollkommen klar.«
»Ist dieser Michael deinetwegen gekommen?« Drew riss brutal an ihrem Haar.
»Michael?« Betäubt schüttelte sie den schmerzenden Kopf. »Nein.«
»Lüg mich nicht an!« Schläge prasselten auf sie herab, wieder und wieder, bis jegliche Empfindung erstarb. »Es war alles geplant, was? >Ach, Drew, ich bin so müde, ich gehe gleich ins Bett!< Du wolltest dich davonschleichen und mit ihm schlafen.«
Verneinend schüttelte sie den Kopf. Sofort erfolgte ein weiterer Schlag.
»Gib's zu, du wolltest mit ihm schlafen! Gib's zu!«
»Ja.«
»Deswegen auch dieses Kleid. Du wolltest deine Beine zeigen und ihn mit deinen nutzlosen kleinen Titten scharfmachen!«
Unklar erinnerte sie sich, dass Drew dieses Kleid ausgewählt hatte. Er hatte es doch ausgesucht, oder? Sie wusste es nicht mehr.
»Und dann
Weitere Kostenlose Bücher