Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
den Jahren der Sehnsucht. „Ich bin jedenfalls kein verfluchter Kaffeebecher!“
„Was zum Teufel soll das nun wieder heißen?“ Patrick versuchte die Hand auf meine Schulter zu legen.
Ich entzog mich ihm. „Es heißt … Ich meine doch nur … Was willst du von mir? Was soll ich jetzt tun? Soll ich ihn rauswerfen? Soll ich nicht mit ihm befreundet sein, nur weil du deinen Schwanz nicht in der Hose behalten kannst? Was, verdammt noch mal, hast du dir eigentlich vorgestellt, Patrick?“
„Nichts“, sagte er dumpf.
Ich schüttelte den Kopf. Patrick machte einen Schritt nach hinten. Ich wartete darauf, dass er sich entschuldigte oder dass er versuchte, mich zu berühren. Aber ich war froh, als er nichts von beidem tat. Nichts, was er sagte oder tat, konnte diese Sache wieder ins Reine bringen.
„Ich gehe jetzt besser.“
Dieses Mal versuchte er nicht, mich aufzuhalten. Ich schob mich an ihm vorbei und ging in den Flur. Er kam nicht nach. Ich ging die Hintertreppe hoch und holte meinen Mantel.
Zu Hause war in Alex’ Apartment alles still und dunkel. Kein Licht unter der Tür. Ich klopfte nicht.
„Hiiilfe!“ Die kleine Frau verschwand fast hinter dem riesigen schwankenden Berg aus Kisten und Taschen in ihren Armen. Ihr Aufschrei kam zu spät.
Ich sprang zwar hinzu und konnte einige der Pakete noch auffangen, aber die meisten fielen vor uns auf den Boden. Sarah seufzte tief und starrte dann auf das Durcheinander. Ich lachte,und sie drohte mir mit dem Finger.
„Du solltest lieber hoffen, dass da nichts Zerbrechliches drin war.“
„Warum um alles in der Welt solltest du mir etwas Zerbrechliches mitbringen?“ Ich kroch auf dem Boden herum und half ihr, die Sachen aufzusammeln. „Wo soll ich mit dem Kram hin?“
„Auf den Tisch.“
Sarah war es, die den langen Esszimmertisch gefunden hatte, der in der Mitte meines Studios stand. Für mich war er Vintage, aber sie behauptete, er sei antik. Jedenfalls hatte er nur schlappe hundertsechzig Dollar beim Kirchenbasar gekostet, zehn passende Stühle inklusive. Nur zwei davon hatte ich bisher aufarbeiten lassen, die anderen waren an der Wand gestapelt und warteten, bis sie dran waren. Wenn alles fertig war, würde ich einen fantastischen Tisch mit wunderschönen Stühlen besitzen. Genau das, wovon ich schon immer geträumt hatte.
Wir verteilten die Pakete auf der zerfurchten Tischplatte. Sarah runzelte die Stirn. „Ich hab das Gefühl, es sollten mehr sein.“
Ich schaute auf den Berg, den sie angeschleppt hatte. „Noch mehr?“
Mit einem blau lackierten Fingernagel klackerte sie gegen einen Schneidezahn und dachte nach. „Na ja, wir werden merken, ob was fehlt, wenn wir alles aufgemacht haben.“
Ich rieb mir die Hände. „Dann lass uns alles aufmachen!“
Sarah lachte. Mit einem Haargummi, das sie ums Handgelenk trug, band sie ihre blauviolette Mähne am Hinterkopf hoch. Dann schob sie die Ärmel ihres engen silbrigen Shirts hoch und legte die Hände auf die Hüften. Sie trug eine schwarze Röhrenjeans, und ihre Finger ruhten direkt über dem schwarzen Ledergürtel mit der Strassschnalle. Sie betrachtete nachdenklich die tollen Sachen, die sie mitgebracht hatte, während ich sie betrachtete. Als sie meinen Blick bemerkte, lachte sie.
„Hübsch, hm?“
„Warum hast du sie wieder blau gefärbt?“
Sie grinste und fuhr mit einer Hand über die unordentlichen Strähnen ihrer bunten Haare. „Keine Ahnung. Orange und Rot waren für mich wohl etwas zu krass, und das Grün blieb nicht drin. Ich mag es, wenn sie blau und lila sind.“
Mir gefiel es auch. Ich hatte früher ein paarmal versucht, meine dunklen Haare zu färben, aber wenn ich ihnen nicht zuerst die natürliche Farbe entzog, sah man nichts von der Coloration. Ich hatte es schließlich aufgegeben, meinem genetischen Erbe entkommen zu wollen. „Mir gefällt’s auch. Das habe ich aber schon vorher gesagt.“
„Ich weiß, ich weiß.“ Sie winkte ab. „Ich wollte zwischendurch einfach mal was anderes ausprobieren.“
Ich lachte. „Weil ja sonst jeder blaue und violette Haare hat.“
Sarah verzog das Gesicht und zeigte mir den Stinkefinger. „Fick dich.“
Ich warf ihr einen Luftkuss zu. „Heute nicht, ich hab Kopfschmerzen.“
Sie lachte laut, dieses helle ansteckende Lachen, das Wildfremde dazu brachte, sich nach ihr umzudrehen. Ausgelassen schlug sie sich auf den Oberschenkel. „Willst du jetzt sehen, was ich mitgebracht habe, oder nicht?“
Natürlich wollte ich. Als ich
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