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NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)

NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)

Titel: NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heracles
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Situation besser geworden war. Nein, die einzig wirksame und endgültige Methode, den Krieg zu beenden, war es, die Ursache selbst zu vernichten.
    Es gab Mitglieder der Fraktion, die sich den friedlichen Alternativen widmeten. Harmlose, pazifistische Mitglieder, die Studien über Methoden veröffentlichten, um Gas effizienter als Treibstoff zu verwenden, Antriebe auf Basis von Biomasse zu verbessern oder die restliche, mittelfristig hinreichende Kohle zu verflüssigen und als hydrierten Kraftstoff einzusetzen. Unzählige Wege, um ein gewisses Maß an Versorgung ausreichend sicherzustellen.
    Doch dem überwiegenden Teil der Mitstreiter war das nicht genug. Ersatzstoffe hin oder her, die Realität sah anders aus und zeigte, dass es auf der anderen Seite Menschen gab, die über Leichen gingen, um ihre altvertrauten Standards beibehalten zu können. Seit der niederschmetternden Erkenntnis, dass der Richtwert für die Eskalation, der prognostizierte Zeitpunkt für das Ausschöpfen des Fördermaximums, schon lange überschritten worden war, die Mehrzahl der Menschen keine Notiz davon genommen hatte, die Regierenden der Völker jedoch immer gewissenloser und gewaltbereiter dem Erhalt des Standards nachgejagt hatten, seit diesem Zeitpunkt war die militante Gegenwehr durch Mitglieder der Alterna-Fraktion endgültig rehabilitiert worden.
    Fünf Jahre waren eine lange Zeit. Lange genug, um eine subversive Infiltration der Exekutiv-Organe der Kriegstreiber durchzuführen und Mitglieder in die Reihen der Nationals zu schleusen. Unter Sicherstellung absoluter Geheimhaltung reichte das aus, um die Unterwanderer zu einem günstigen Zeitpunkt zu aktivieren, und den ausgleichenden, finalen Schritt des Plans ausführen zu lassen. Alles was vorher gewesen war, war reines Geplänkel. Ablenkung. Fußnoten in den Stundentickern der Nachrichtenfolien. Am Ende der Aktivitäten stand nicht die Bekämpfung der Nationen oder ihrer Armeen. Am Ende stand der Sieg über die Ressource selbst.
    »Wer bist du?«
    »Summer.«
    Die Worte flimmerten über die Ausgabe.
    »Woher kennst du meinen Namen?«
    »Alcanivorax borkumensis.«
    Keine Reaktion auf der anderen Seite.
    »Biochemische Degradation organischer Substanzen durch lebende Organismen.«
    Keine Antwort.
    »Zellteilung und Forschung zur molekular gestützten Beschleunigung des natürlichen Reproduktionsvorgangs.«
    Das letzte Wort musste die Entscheidung bringen.
    »Erdölfresser.«
    »Ich glaube nicht, dass du hier richtig bist.«
    »Nina oder Nada?۫«
    Für einen Sekundenbruchteil blieb das Terminal erneut stumm. Dann blinkten vier Lettern auf.
    »Nada.«
    »Ist mir eine Ehre.«
    »Woher weißt du von der Forschung?«
    »Dein Vater hat mir davon erzählt.«
    »Bist du von der Firma?«
    »Nein.«
    Schweigen auf dem Kanal.
    »Was willst du?«
    »Information. Ich kenne euren Plan. Ihr wart nicht vorsichtig genug. Die Fragmente liegen offen herum. Wenn man sie zusammenfügt, dann kommt man euch auf die Schliche.«
    »Bist du eingebrochen?«
    »Nein.« Und er fügte hinzu: »So etwas wie Einbruch gibt es hier nicht. Es gibt nur Daten und Speicherorte. Wer seine Daten ins Com bringt muss damit rechnen, dass sie gelesen werden. Egal, welchen Schutz er anwendet.«
    »Willst du uns erpressen?«
    »Nein.«
    »Willst du uns helfen?«
    »Vielleicht.«
    »Dann verrate uns nicht.«
    Er entschied sich, auf das Wichtigste hinzusteuern.
    »Wann soll es passieren?«
    Die Präsenz am anderen Ende der Verbindung schien das für und wider abzuwägen. Schließlich gab es die Information heraus, und das Wesen im Terminal wusste, dass es selbst ohnehin keinen Einfluss mehr auf den geplanten Ablauf haben könnte. Selbst wenn es das gewollt hätte.
    Nada machte ihm klar, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt waren und der Angriff auf die Ursache des Krieges bereits rollte.
    Drei Tage.
    Als sie die Antwort lieferte, brach die Verbindung ab. Waren sie überwacht worden? Gab es Lauscher?
    Als er neu initialisierte, um die Wächter abzuschütteln, blinkte eine unscheinbare Konsole auf, deren Informationsfelder unabhängig von seinen Recherchen im Com-Netz die Verbindungen auf ein ganz bestimmtes Merkmal hin überwachten. Jemand mit den biometrischen Daten von Ms. Sara Cobrique checkte soeben in einem Jetport in Mont Catharaq aus. Sol brauchte eine Ewigkeit, um die Entscheidung zu treffen, ob er die Recherche fortsetzen oder sich aus dem Terminal ausklinken sollte. Und immer wieder spielte der Zeitwert, der das Ende des

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