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Narkosemord

Titel: Narkosemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Jeffrey: »Besonders als Krankenpfleger. Er muß irgendwelche altruistischen Motive, und seien es noch so verworrene, gehabt haben, um diesen Beruf zu ergreifen. Krankenschwestern oder Pfleger müssen eigentlich mehr noch als Ärzte von dem Bedürfnis geleitet sein, anderen Menschen auf eine ganz direkte, handfeste Weise zu helfen. Und er muß intelligent sein. Wenn das Kontaminans tatsächlich so etwas wie dieses Batrachotoxin sein sollte, dann wäre das wirklich schon auf fast teuflische Weise genial. Ich selbst wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, daß ein Kontaminans im Spiel sein könnte, wenn Chris nicht diesen Verdacht gehabt hätte.«
    »Das ist nett von dir, daß du das sagst.«
    »Nun, es ist zufällig die Wahrheit«, erwiderte Jeffrey. »Aber wenn Harding der Schuldige ist, dann werde ich ganz bestimmt nicht sagen, daß ich jemals seine Beweggründe verstehen werde. Psychiatrie war noch nie eine meiner starken Seiten.«
    »Wenn du mit dem Öffnen der Flasche fertig bist, wie wär’s, wenn du dann den Tisch decken würdest?« fragte Kelly. Sie beugte sich herunter und machte den Herd an.
    Das Essen war köstlich, und obwohl Jeffrey gar nicht das Gefühl gehabt hatte, besonders hungrig zu sein, verspeiste er mehr als seinen Anteil von der Seezunge Dover mit Schwenkkartoffeln und gedünstetem Brokkoli.
    Während er sich eine zweite Portion Salat auf den Teller häufte, sagte er: »Falls es Seibert nicht glücken sollte, ein Toxin aus einer der vorhandenen Leichen zu isolieren, haben wir überlegt, ob wir möglicherweise Henry Noble exhumieren.«
    »Aber der ist doch schon seit fast zwei Jahren tot und unter der Erde«, erwiderte Kelly.
    Jeffrey zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, es klingt ein bißchen makaber, aber die Tatsache, daß er nach seiner Gegenreaktion auf das Toxin noch eine Woche lebte, könnte hilfreich sein. Ein Toxin wie dieses Batrachotoxin konzentriert sich in der Leber und wird in der Galle ausgeschieden. Wenn Harding tatsächlich dieses Gift benutzt haben sollte, würde man es am ehesten in Henry Nobles Galle finden.«
    »Aber zwei Jahre nach seinem Tod?«
    »Seibert sagt, wenn der Leichnam sorgfältig einbalsamiert wurde und vielleicht an einer schattigen Stelle begraben ist, wäre es noch nachweisbar.«
    »Puh«, sagte Kelly. »Können wir nicht über was anderes reden, wenigstens solange wir noch beim Essen sind? Besprechen wir lieber, was wir zu Trent Harding sagen.«
    »Ich glaube, wir sollten direkt zum Thema kommen. Ich finde, er soll ruhig wissen, daß wir ihn verdächtigen. Und ich habe nach wie vor das Gefühl, daß wir diese Fotos zu unserem Vorteil benutzen können. Er kann nicht wollen, daß solche Aufnahmen in Umlauf kommen.«
    »Und was, wenn es ihn lediglich in Rage bringt?« fragte Kelly, an Hardings wütenden Hammerwurf denkend. Das Dach ihres Wagens hatte eine Delle so dick wie ein Baseball.
    »Das hoffe ich ja gerade. Wenn er wütend wird, verplappert er sich vielleicht am ehesten.«
    »Etwa, indem er dich bedroht?« fragte Kelly mit skeptischem Kopfschütteln. »›Ich habe bisher getötet, und ich werde wieder töten, und der Nächste werden Sie sein.‹ So was in der Art?«
    »Ich weiß, es kann in die Hose gehen«, räumte Jeffrey ein, »aber fällt dir was Besseres ein?«
    Kelly schüttelte den Kopf. Jeffreys Idee war zumindest einen Versuch wert. Zu verlieren war zu diesem Zeitpunkt sicherlich nichts mehr.
    »Ich hole einen zweiten Apparat hier rüber, zum Mithören«, sagte sie. »Hinter dem Fernseher ist eine Anschlußbuchse.« Sie stand auf, um den Apparat zu holen.
    Jeffrey versuchte sich auf den Anruf vorzubereiten. Er versuchte sich in Hardings Lage zu versetzen. Wenn er unschuldig war, würde er wahrscheinlich sofort wieder auflegen. Wenn er der Täter war, würde er nervös werden und herausfinden wollen, wer der Anrufer war. Aber es war alles reine Spekulation. Wenn Trent am Apparat blieb, war das sicherlich noch kein Beweis seiner Schuld.
    Kelly kam mit einem verstaubten roten Telefon in der Hand in die Küche zurück. »Irgendwie fand ich, daß es passend wäre, wenn wir den Apparat aus Chris’ Arbeitszimmer benutzen«, sagte sie. Sie rollte das Tischchen mit dem Fernseher ein Stück beiseite, beugte sich hinunter und stöpselte das Telefon ein. Dann nahm sie den Hörer ab, um sich zu vergewissern, daß ein Freizeichen kam.
    »Willst du von diesem Apparat aus anrufen oder von dem in der Küche?« fragte sie.
    »Von dem in der Küche«,

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