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Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz

Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz

Titel: Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Bürkl
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zur Beobachtung in der Tierklinik bleiben, hatte ihr Jonas berichtet. Wohliges Katzenschnurren im Ohr, schlief Berenike endlich ein.
    Sie wachte auf, weil etwas sie an der Wange kitzelte. Mühsam brachte sie die Augen auf, es war fast finster im Raum. Träumte sie? Das war ja das Gesicht von Dr. Watson! Mit einem Ohr, aber die Wunde soweit verheilt. Ganz leise schnurrend leckte er ihr Gesicht ab. Sie streichelte den Kater und setzte sich schlaftrunken auf. Der Kater wich aus, er humpelte, nur ein wenig, kaum merkbar.
    »Geht’s dir besser, Nike?« Jonas. Er saß in dem Dämmerlicht im Lehnstuhl neben dem Sofa, die Füße bequem auf den Tisch gelegt.
    »Hast du – bist du –« Berenike rieb sich die Augen.
    »Der Tierarzt hat mich vorhin angerufen, dass sich der Kater einigermaßen erholt hat«, er lächelte und stellte die Beine zurück auf den Boden. »Da dachte ich, ich bringe ihn gleich zu dir nachhause.«
    »Das ist … wundervoll ist das!« Beschwingt stand sie auf, doch von der raschen Bewegung wurde ihr sofort leicht schwindlig. Sie setzte sich wieder auf die Sofakante.
    »Er soll sich noch eine Weile nicht überanstrengen«, fuhr Jonas fort und strich mit einer Hand über Dr. Watsons Kopf. Dann ließ er sie zu Berenikes Knie wandern. »Am besten, er geht im Moment nicht nach draußen.«
    »Ich werde vorsichtig sein. Hast du schon Dienstschluss für heute?«
    »Ja – und du, auch schon Feierabend?«
    »Mein Personal hat mich nachhause geschickt.« Berenike verzog einen Mundwinkel. Es hörte sich lächerlich an.
    »Dann lass uns diesen freien Abend genießen.«
    »Hast du Hunger, Jonas?«
    »Und wie!«
    Berenike fühlte sich ruhiger als zuvor. Was ein wenig Schlaf ausmachte! »Ich habe Gemüsesuppe, du könntest sie wärmen, während ich mich dusche.«
    Sie legte eine Fado-CD von einer Reise nach Portugal auf und ging ins Bad. Das Wasser plätscherte, rieselte über sie hinweg, wusch alles ab. Jetzt, wo Dr. Watson wieder da war, würde auch alles andere gut werden. Sie wusch sich mit der Seife aus grünem Tee, die Ragnhild ihr geschenkt hatte, und summte mit der Musik mit. Das Hier und Jetzt zählte, nur das. Alles andere war nicht beeinflussbar.
    Als sich ihr ganzer Körper warm und weich anfühlte, trocknete sie sich mit einem flauschigen Badetuch ab. Anschließend salbte sie ihren Körper mit Rosenöl, jeder Zentimeter Haut von oben bis unten bekam ihre volle Zuwendung, so gut das eben ging. Sie bewegte die Zehen, die sich gleich weniger müde anfühlten. Dann fuhr sie mit beiden Händen Waden und Schienbeine entlang, höher über die Schenkel und den Po. Alles fühlte sich wohlig und richtig an … Ihr Schoß reckte sich ihr entgegen, sie berührte ihn kurz und voll Vorfreude, ließ ihre Hand weiter zu ihrem Kreuz wandern, verteilte das Öl so gut es ging auf dem Rücken, den Schultern und die Arme entlang bis zu den Fingern. Jetzt noch die Brüste, weiche Hügel, wonniglich, sie umkreiste sie in immer kleineren Rundungen, drückte die Brustwarzen und strich über ihren Bauch. Sie schlüpfte in einen veilchenfarbenen Seidenkimono und ging in die Küche, wo Dr. Watson Jonas umkreiste, der fleißig im Suppentopf rührte und ihr beim Hereinkommen zulächelte. Taps, taps, machten die unruhigen Katzenpfoten auf dem Holzboden. Klackklack machte der Kochlöffel.
    »Na, Hunger?« Berenike sah den Kater fragend an. Der miaute laut. »Schön, das freut mich!« Sie füllte Futter in seine Schüssel, die der feline Ermittler sofort eifrig beschnüffelte.
    Im Licht der Küchenlampe wirkte Jonas müde, Bartstoppeln zierten sein dunkles Gesicht und die Falten rund um seine Augen sahen tiefer aus als sonst. Trotzdem sah er entspannt aus. Was so ein freier Abend ausmachte! Berenike sank auf die Tischkante und sah Jonas von hinten zu, wie er werkte. Sie fühlte sich mit einem Mal schwach. Angenehm schwach. Das dunkelblaue Hemd war ihm aus dem Hosenbund gerutscht, er reckte das Kinn vor, während er die Suppe probierte. »Ich glaube, so ist sie gut. Wie das duftet!« Er drehte sich um.
    »Die Suppe hat Hans gekocht.«
    »Wer redet denn vom Essen …« Arme streckten sich nach ihr aus, umfassten sie. Er berührte ihren Hals mit seiner Nase. Gänsehaut …
    »Lass uns erst einmal essen«, kicherte sie und wand sich aus seiner Umarmung, dabei strich sie mit dem Kopf an seiner Schulter entlang. »Sonst verbrennt alles.«
    »Soso.« Er grinste keck. »Na schön.«
    »Habt ihr die Fotos von den Fesselungsknoten schon

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