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Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition)

Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition)

Titel: Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rieckhoff , Stefan Ummenhofer
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die Tonhalle stürmst und dich mit Didi unterhältst. Du hast über deinem Häs ein grünes Foulard mit schwarzen Verästelungen. Leugnen ist zwecklos – man erkennt dein Gesicht. Für einen Moment hast du die Scheme nicht aufgehabt, als du in den Saal gekommen bist. Die Kamera hatte dich im Visier. Ein Regelverstoß, der dir nun zum Verhängnis geworden ist. Die Scheme hast du nämlich erst beim Einmarsch aufgezogen.«
    Graf Zahl blieb nach wie vor ruhig. »Du hast mich überzeugt, Hummel«, sagte er ironisch. »Ein grünes Foulard anzuhaben – das ist fast so schlimm, wie in Birkenstocksandalen beim Maschgerelauf mitzumachen. Herr Kommissar, erschießen Sie mich dafür …«
    Hummel schüttelte den Kopf. Ihm war keineswegs nach Scherzen zumute. »Als ich dich gestern Abend noch angerufen habe«, fuhr er fort, »da habe ich behauptet, Frau Gremmelsbacher habe die Scheme des Mörders erkannt. Es war aber nicht die Scheme – es war ein grünes Foulard mit schwarzen Verästelungen, das sie erkannt hat. Du hast, nachdem ich dir das mit der Scheme sagte, heute eine andere angezogen – aber das Foulard, das hast du nicht gewechselt. Zahl, das Foulard hat dich verraten.«
    »Und mit derselben Maske, die Sie in der Mordnacht aufhatten, haben Sie letzte Nacht Frau Gremmelsbacher überfallen und versucht, sie umzubringen«, ergänzte Müller.
    »Scheme, nicht Maske. Aber warum das alles?« Hubertus Hummel war fassungslos.
    »Wir haben Frau Gremmelsbacher schon vernommen – so gut es ging«, berichtete Müller. »Sie hat erzählt, dass der Mörder immer wieder zwei Dinge gesagt habe. Erstens: ›Erinnere dich an die Fasnet 1970!‹ Und: ›Jetzt geht’s zur Rosemarie!‹«
    »1970?«, fragte Hummel nach.
    »Und wer ist Rosemarie?«, wollte Müller wissen. »Frau Gremmelsbacher konnte mit dem Namen nichts anfangen.«
    Zahl starrte geistesabwesend in die Flammen.
    »Sie kann mit dem Namen nichts anfangen«, murmelte er. »Diese … Diese …«
    »Verdammt, Zahl – was ist hier eigentlich los?« Hummel verlor allmählich die Nerven. »Du hast einen Mord begangen und einen weiteren versucht. Warum?«
    »Sie kann mit dem Namen nichts anfangen«, wiederholte Zahl. Dann sackte er etwas in sich zusammen. »Ich hätte nicht Rosemarie, sondern Rosi sagen sollen. Unter diesem Namen war sie ihr besser bekannt. Rosi hieß sie, als sie Lehrling in Bergers Baufirma war. Und Rosi nannte Berger sie, als er sich an sie ranmachte, obwohl er als Juniorchef gerade frisch verheiratet war. Die Fasnet 1968 und 1969 hat Berger nicht in Villingen gefeiert, sondern in Schwenningen, Rottweil und Elzach, weil ihn da niemand kannte. Mit ihr. Er hat ihr versprochen, sich von seiner Frau zu trennen, ihr eine gehobene Stellung in dem Betrieb zu verschaffen, eine Gehaltserhöhung, ja, er hat ihr sogar zugesagt, sich scheiden zu lassen und sie zu heiraten.«
    »Ich verstehe nicht …«, sagte Hubertus.
    »Ich auch nicht«, meinte Müller barsch. »Und mir ist kalt. Führen wir das Gespräch auf dem Präsidium fort.«
    Doch Zahl redete weiter: »Er hat ihr alles versprochen, dieser miese Typ. Und sie war jung und naiv genug, alles zu glauben. Und dann – dann wurde sie schwanger …«
    »Und?«, fragte Müller ungeduldig. »Hat sie das Kind verloren?«
    Hubertus ging ein Licht auf. »Nein«, sagte er. »Sie hat das Kind nicht verloren.«
    Graf Zahl nickte zustimmend.
    »Du warst das Kind – habe ich recht?« Für das Thema Schwangerschaft und Kind war Hubertus mittlerweile ausreichend sensibilisiert. »Und Berger war dein Vater?«
    Wieder ein Nicken.
    »Sagtest du nicht mal, dass dein Vater früh gestorben sei?«
    »Für mich ist er schon lange vor seinem Tod gestorben.«
    Hubertus versuchte sich weiter zu erinnern: »Und deine Mutter – die ist auch sehr früh ums Leben gekommen?«
    Zahl nickte zum dritten Mal. »Berger hat meine Mutter schon vor meiner Geburt fallen lassen – auf übelste Art und Weise. Er und seine Gehilfin haben sie unter Druck gesetzt, ja nichts zu erzählen. Sie sollte sagen, dass ein Gastarbeiter, der eine Weile im Betrieb ausgeholfen hatte und dann wieder nach Italien zurückging, der Vater sei. Andernfalls wollten sie dafür sorgen, dass sie umgehend entlassen würde und ganz allein dastehe.«
    Kommissar Müller schaute sich um. Ein solches Geständnis mitten auf dem Münsterplatz, noch dazu ohne Tonbandgerät – Zahl würde alles auf dem Präsidium wiederholen müssen.
    »Ich war gerade vier Monate alt, da

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