Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Naschkatze

Titel: Naschkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
Vom Netzwerk:
wir beide benutzen.
    »Ungefähr so, siehst du?« Ich halte den Notizblock hoch und merke, dass Luke mich halb erschrocken, halb amüsiert mustert. »Gefällt’s dir nicht?«, frage ich bestürzt. »Also, ich finde es süß. In Elfenbeinweiß. Mit einer abnehmbaren Schleppe.«
    »Hör mal, Chaz wird Shari nicht bitten, ihn zu heiraten.« Einerseits runzelt er die Stirn, andererseits grinst er. Offenbar weiß er nicht, wofür er sich entscheiden soll, und so tut er beides.

    »Nein?« Ich lasse den Notizblock sinken und starre meine Skizze an. »Bist du sicher?«
    »Völlig sicher.« Jetzt grinst er noch mehr. »Und ich verstehe gar nicht, wie du darauf gekommen bist.«
    »Na ja...«, murmele ich – unfähig, meine Enttäuschung zu verbergen. »Warum denn nicht? So lange, wie sie schon zusammen sind.«
    »Stimmt. Aber er ist erst sechsundzwanzig. Und er geht noch zur Schule.«
    »Er studiert «, verbessere ich ihn. »Und die beiden leben zusammen.«
    »So wie wir.« Luke lacht. »Trotzdem heiraten wir noch lange nicht.«
    Ich zwinge mich, mit ihm zu lachen, obwohl ich die Situation – offen gestanden – gar nicht komisch finde. »Nein, wir heiraten noch lange nicht. Trotzdem wär’s möglich, dass es irgendwann passiert, oder?«
    Oder etwa nicht?
    Diese Frage spreche ich natürlich nicht aus. Weil ich ihn immer noch wie ein kleines Waldtier behandle.
    Und so sage ich nur: »Klar, wir sind ja erst drei Monate zusammen. Shari und Chaz kennen sich viel länger. Also wär’s gar nicht so abwegig, wenn sie sich verloben würden.«
    »Vielleicht nicht«, gibt Luke zu – nur widerstrebend. »Trotzdem finde ich, sie sind nicht die Typen, die heiraten würden.«
    »Und wie ist der Typ, der heiratet?« Sobald ich das ausgesprochen habe, würde ich mir am liebsten die Zunge abbeißen. Weil dieses Gespräch eindeutig beweist, dass Luke gar keinen Gedanken an eine Ehe verschwendet.

    Und dass ich dran denke, ist lächerlich. Ich habe genug andere Sorgen. Vor allem will ich mir einen Namen in der Modeszene machen. Oder zumindest einen bezahlten Job in dieser Branche finden.
    Außerdem sollte ich’s langsam angehen. Wir leben nur auf Probe zusammen. Und wie Shari betont hat – Luke und ich kennen uns noch nicht allzu lange.
    Aber ich kann nicht anders. Vielleicht hängt’s mit dem Beruf zusammen, den ich mir ausgesucht habe – perfekte Kleider für die glücklichen Frauen zu entwerfen, die vor den Traualtar treten werden.
    Und ich vermute, ich könnte mich viel besser auf meine Karriere konzentrieren, wenn ich mein Liebesleben auf die Reihe kriege.
    Ja, das ist der einzige Grund, warum ich heiraten – oder mich wenigstens verloben will. Damit ich in meinem Job Erfolg habe. Und – ein weiteres stichhaltiges Argument – Luke de Villiers ist der schärfste und coolste Junge, den ich jemals gekannt habe. Und er hat sich für MICH entschieden.
    »Was ich damit meine...«, sagt er. »Die Leute, die heiraten, wissen nicht, was sie sonst machen sollen. Also heiraten sie, weil ihnen nichts Besseres einfällt.«
    Ich blinzle ihn an. »Solche Leute kenne ich nicht. Nein, ich kenne wirklich niemanden, der geheiratet hat, weil ihm nichts Besseres eingefallen ist.«
    »Ach ja?« Luke verdreht die Augen. »Und deine Schwestern? Nichts für ungut, meine Kusine Vicky ist genauso. Aber nach allem, was du erzählt hast...«
    »Oh...« Rose und Sarah habe ich ganz vergessen. Sie haben nur geheiratet, weil sie schwanger geworden sind.
In meiner Familie hat noch niemand was über Verhütung gehört. Mich ausgenommen. »Nun ja...«
    »Ich kenne viele solche Ehepaare«, versichert Luke. »Schon in der Schule ist mir das aufgefallen – bei den Eltern so vieler Klassenkameraden. Da gibt’s Leute, die kein eigenes Leben haben. Deshalb klammern sie sich an jemand anderen. Nur des Geldes wegen oder weil sie eine gewisse Sicherheit brauchen. Oder einfach, weil sie meinen, sie müssten das tun, sobald sie ihren College-Abschluss in der Tasche haben. Und glaub mir – das sind unerträgliche Typen.«
    »Ja, zweifellos. Aber es muss doch auch Menschen geben, die aus Liebe heiraten.«
    »Wahrscheinlich bilden sie sich’s ein. Aber wenn man noch sehr jung ist – wie kann man da denn wissen, was Liebe ist?«
    »Hm – so wie ich weiß, dass ich dich liebe?«
    »Ah...« Luke streichelt meine Wange und lächelt mich zärtlich an. »Wie süß! Aber über uns rede ich nicht. He, das hätte ich fast vergessen!« Er hebt sein Weinglas. »Auf den neuen

Weitere Kostenlose Bücher