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Naschkatze

Titel: Naschkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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auch noch um.«
    »Sorry«, seufzt er. »Wir müssen es nur mehr eine einzige Nacht ertragen. Dann reisen meine Eltern ab.«
    »Schon gut.« Unglaublich, wie er sich um mich sorgt – wo er doch viel schlimmere Probleme hat, nämlich die heimliche Affäre seiner Mutter...
    Moment mal, davon weiß er ja gar nichts. Weil ich ihm nichts erzählt habe. Wie könnte ich auch? Wo er doch so glücklich ist, weil die beiden wieder zusammen sind …
    Und womöglich würde ihn so was für immer an einer Heirat hindern. Ich meine, wenn er aus dem Seitensprung seiner Mutter (ganz zu schweigen von Sharis Bruch mit Chaz und seiner eigenen Exfreundin, die ihn wegen seines Vetters verlassen hat) schließen würde, Frauen wären nicht in der Lage, einem Mann die Treue zu halten?
    Es läuft doch so gut zwischen uns – Familienbesuche ausgenommen. Nicht einmal Tiffanys und Raouls Anwesenheit beim Thanksgiving-Dinner war katastrophal, wie ich befürchtet habe. Ganz im Gegenteil, die beiden haben Chaz von seinem Kummer abgelenkt. Anscheinend hat’s ihm großen Spaß gemacht, Tiffany in ihren mörderischen High Heels und ihrem knallengen Overall herumtänzeln zu sehen. Und ich glaube sogar, Luke hat seine Ansicht revidiert, junge Leute wüssten nicht, was Liebe ist. Vielleicht bekomme ich ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk. In einem winzig kleinen Etui.
    Nun, man weiß ja nie.
    Plötzlich spüre ich seine Lippen in meinem Haar. »Was für ein guter Kumpel du bist... Wirklich, du hast dich selber übertroffen und viel mehr getan als nötig. He, habe ich schon erwähnt, wie fabelhaft dein Truthahn war?«

    »Danke«, murmle ich bescheiden.
    Na und? Er muss ja nicht wissen, dass ich einen halb garen Truthahn gekauft habe.
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, du bist eine Frau für alle Fälle, Lizzie Nichols.« Jetzt gleiten seine Lippen tiefer hinab, zu Körperteilen, die solche Küsse viel mehr zu würdigen wissen als meine Haare.
    »Oh«, sage ich mit ganz anderer Stimme. »Danke!« Eine Frau für alle Fälle! Nun ja, das ist doch praktisch ein Heiratsantrag, nicht wahr? Wenn man seine Freundin eine Frau für alle Fälle nennt, will man sie sicher nicht in den Datingpool zurückwerfen, damit sie sich jemand anderer schnappt. Oder?
    »Bist du sicher?«, fragt er da unten, »dass du niemals mit Shari...«
    Ich setze mich auf und starre ihn im dunklen Zimmer an. »Das habe ich dir doch gesagt, Luke! Niemals!«
    »Schon gut«, flüstert er und lacht leise. »Ich will’s ja nur wissen. Danach wird Chaz dich auch fragen.«
    Also, das glaube ich einfach nicht. »Ich hab’s dir doch gesagt. Davon darfst du Chaz nichts erzählen. Auf keinen Fall, bevor Shari mit ihm gesprochen hat. Nicht einmal dir hätte ich’s verraten dürfen.«
    Da lacht er wieder – nicht besonders freundlich, wie ich vielleicht hinzufügen sollte. »Was, Shari hat dir was erzählt und dich gebeten, es für dich zu behalten?«
    »Oh, ich bin durchaus fähig, gewisse Informationen zu verschweigen«, erwidere ich ärgerlich. Im Ernst – wenn er wüsste, was ich alles für mich behalte, seit ich hier eingezogen bin …
    »Klar. Ich wollte dich nur ein bisschen hänseln. Keine
Bange, von mir wird er nichts erfahren. Aber du weißt, was er sagen wird.«
    »Was denn?«, wispere ich in versöhnlichem Ton – nur weil er im Mondlicht, das durch die Fenster hereinströmt, so traumhaft aussieht.
    »Natürlich wird er sich wundern, warum Shari erst jetzt beschlossen hat, lesbisch zu werden.«
    Empört zerre ich die Decke über meine Körperteile, die er so interessant findet. »Nur zu deiner Information – Shari ist nicht lesbisch.«
    »Bi oder lesbisch, wie auch immer. He, was soll das?« Luke zieht an der Decke.
    »Warum denkst du in diesen Schubladen?« Wütend zupfe ich an der Decke. »Wieso müssen Menschen nach ihrer sexuellen Identität definiert werden? Kann Shari nicht einfach nur Shari sein?«
    »Doch.« Luke reißt mir die Decke wieder weg. »Warum nimmst du das so wichtig?«
    »Weil ich nicht will, dass Shari meine lesbische Freundin genannt wird. Das würde ihr wohl kaum gefallen. Klar – wahrscheinlich wär’s ihr egal. Aber darauf kommt es nicht an. Sie ist einfach nur Shari. Habe ich Chaz jemals deinen heterosexuellen Freund genannt?«
    »Okay. Sorry. Ich hab’s noch nie erlebt, dass die Freundin meines besten Freundes ihn wegen eines anderen Mädchens abserviert hat. Deshalb bin ich etwas verwirrt.«
    »Willkommen im Club.«
    Luke dreht sich auf den Rücken

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