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Naschkatze

Titel: Naschkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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gesagt?
    Allerdings bin ich weiß Gott noch nie so betrunken gewesen (wegen dieser leeren Kalorien kann ich mir das gar nicht leisten).
    Trotzdem.
    Und dennoch... In Ann Arbor, im Michigan Theater, hat Shari immer so gern diese ausländischen Filme gesehen – Sie wissen schon, diese französischen, wo heranwachsende Mädchen ihre Sexualität entdecken, meistens miteinander. Das ältere Mädchen als treibende Kraft. Oder was auch immer.
    Heiliger Himmel. Noch ein Anzeichen.
    Und wenn ich jetzt dran denke... Einmal hat Kathy Pennebaker uns zu einer Übernachtungsparty eingeladen (komisch, immer wieder kommt Kathy Pennebaker ins Spiel). Und da wollte sie mit uns ein Gruppenschaumbad nehmen. »Eh – sind wir nicht ein bisschen zu alt für ein Gruppenschaumbad?«, meinte ich. »Mit sechzehn ?«
    Aber wenn ich mich recht entsinne, ist Shari ins Badezimmer von Kathys Eltern mitgegangen. Während ich unten im Wohnzimmer blieb, um meinen damaligen Schwarm Tim Daly in einem »Wings«-Marathon anzusehen.
    O Gott, und ich habe nicht verstanden, was dieses ohrenbetäubende Geplätscher sollte. Ich habe sogar nach oben geschrien, sie sollten nicht so laut sein, weil ich nicht hören konnte, was Tim zu Crystal Bernard sagte. Wie peinlich...

    Okay, es hätte mich nicht überraschen dürfen.
    Schon gar nicht, weil Shari ständig von Pat geredet hat. Wie gern sie ihre Chefin mag, haben wir alle gewusst. Nur nicht, auf welche Art …
    Und was gibt’s da auch nicht zu mögen? Dann ist nämlich noch was passiert. Nachdem Sharis kleine Bombe geplatzt war, stand ich völlig entgeistert auf dem Gehsteig und riss wie ein Idiot den Mund auf. Da nahm sie meine Hand und sagte: »Komm, du musst sie kennenlernen.«
    Ich war zu benommen, um zu protestieren. Nicht, dass ich’s wollte. Natürlich war ich neugierig auf die Person, deretwegen meine beste Freundin Chaz verlassen hatte, die einstige Liebe ihres Lebens.
    Okay, Pat ist keine Portia de Rossi. Aber auch eine schlanke, lebhafte Frau Anfang dreißig mit rotgoldenen Locken, die auf ihren Rücken fallen, und milchweißer Haut, mit einem fröhlichen Lachen und funkelnden blauen Augen.
    Sie hat mir die Hand geschüttelt. Und gesagt, sie habe schon viel von mir gehört. Sicher sei es ein Schock für mich gewesen, die Wahrheit zu erfahren. Doch sie würde Shari sehr lieben. Und – noch wichtiger – anscheinend würden ihre Hunde, Scooter und Jethro, sie ebenfalls lieben.
    Was ich darauf antworten sollte, wusste ich nicht. Nur dass ich Scooter und Jethro eines Tages gern kennenlernen würde.
    Und so luden Shari und ihre neue Freundin mich ein, am nächsten Wochenende das Jets-Spiel bei ihnen zu sehen.
    Keine Ahnung, was mich mehr schockierte – die Liebe
meiner besten Freundin zu einer Frau oder ihre plötzliche Begeisterung für Profi-Football.
    Jedenfalls nahm ich die Einladung an. Danach begleitete Shari mich zum Lift. »Bist du okay?«, fragte sie, während wir auf den wackeligen Zwei-Personen-Aufzug warteten. »Du siehst nämlich so aus – nun ja, wie an dem Tag, wo Andy bei der Hochzeit von Lukes Kusine aufgetaucht ist.«
    »Tut mir leid, ich bin nicht okay. Klar, ich freue mich für dich. Es ist nur... Wie lange weißt du das schon?«
    »Was?«
    »Dass du Mädchen magst.«
    » Manche Mädchen«, betonte sie lächelnd. »So wie ich manche Jungs mag.« Ihr Lächeln erlosch. Ernsthaft fügte sie hinzu: »Auf die Seele eines Menschen kommt’s an, Lizzie, nicht auf die äußeren Körperteile.«
    Ich nickte. Weil ich ihr recht geben musste. Zumindest sollte dem so ein.
    »Und ich liebe Pat nicht, weil sie eine Frau ist«, fuhr Shari fort. »Genauso wenig, wie ich Chaz geliebt habe, weil er ein Mann ist. Beide mag ich wegen ihrer inneren Werte. Und schließlich habe ich erkannt, dass mein romantisches Interesse an Pat etwas größer ist. Möglicherweise, weil sie den Toilettendeckel nicht offen stehen lässt.« Ich starrte in ihr Gesicht, bis sie mich anstieß. »Schon gut, das war ein Witz. Wär prima, wenn du jetzt lachst.«
    »Oh...« Ich lachte. Dann erstarb mein Gelächter, als mir etwas anderes einfiel. »Shari – deine Mom und dein Dad... Hast du’s ihnen schon erzählt?«
    »Nein. Dieses Gespräch hebe ich mir auf, bis wir uns wiedersehen. Zu Weihnachten.«

    »Wirst du Pat mit nach Hause nehmen?«
    »Das wünscht sie sich. Aber ich will’s ihr ersparen. Vielleicht wär’s besser, sie lernt meine Eltern erst kennen, wenn sie sich an den Gedanken gewöhnt haben.«
    »Mit

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