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Naschkatze

Titel: Naschkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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Sicherheit.« Ich habe versucht, meinen Neid zu verdrängen. Warum möchte Pat die Eltern ihrer Lebensgefährtin treffen, während mein Freund nicht das geringste Bedürfnis zeigt, meinen Eltern zu begegnen? In Sharis Fall gäbe es viel wichtigere Dinge zu bedenken. Zum Beispiel kann ich mir nicht vorstellen, wie Dr. und Mrs. Dennis reagieren werden, wenn sie erfahren, dass ihre Tochter mit einer Frau liiert ist. Vermutlich wird Dr. Dennis sofort zu seinem Barschrank laufen. Und Mrs. Dennis zum Telefon.
    »O Gott«, stöhnte ich. »Weißt du, was passieren wird, Shari? Deine Mom wird meine Mom anrufen. Und dann findet meine Mom heraus, dass ich gar nicht mit dir zusammenwohne, sondern mit Luke.«
    »Bestimmt wird sie froh sein, dass wir beide kein Paar sind.«
    »O ja.« Erleichtert ließ ich die Schultern hängen. »Wahrscheinlich hast du recht. He...« Erschrocken starrte ich sie an. »Wir sind doch nicht...? Ich meine, du hast nie für mich empfunden, was du für Pat...?«
    Bitte, sag nein, flehte ich stumm. Bitte, sag nein, bitte, sag nein. Weil mir Sharis Freundschaft sehr wichtig ist. Und wenn sich herausstellt, dass sie mich liebt, könnten wir keine Freundinnen mehr sein. Man kann unmöglich mit jemandem befreundet sein, der einen liebt – wenn man diese Gefühle nicht auf die gleiche Weise erwidert ...
    Sharis Blick nahm einen fast sarkastischen Ausdruck an. »Doch, Lizzie. Seit du mir in der ersten Schulklasse deine
Batgirl-Unterhose gezeigt hast, liebe ich dich. Und ich bin nur mit Pat zusammen, weil du dich so halsstarrig weigerst, mich zu lieben, und Luke vorziehst. Jetzt komm her und gib mir einen Kuss, du kleine Hexe.«
    Als ich sie anblinzelte, lachte sie schallend.
    »Nein, du Dummchen. Obwohl ich dich als Freundin innig liebe, hast du niemals romantische Gefühle in mir geweckt. Weil du einfach nicht mein Typ bist.«
    Natürlich will ich’s ihr nicht übel nehmen – aber das hat so geklungen, als könnte sie nicht verstehen, wie irgendjemand romantisches Interesse an mir zeigen könnte.
    Ich habe es zwar nicht ausgesprochen, aber im Stillen habe ich mich gefragt, ob Pat schon gemerkt hat, dass Shari eine notorische Bettdeckendiebin ist (das ist mir unangenehm aufgefallen, als wir im Ferienlager gezwungen wurden, einen Schlafsack zu teilen. Weil die gemeinen Mädchen meinen in den See geworfen hatten). Und dass sie niemals ein geliehenes Buch zurückgibt. Keine Ahnung, wie Chaz – ein bibliophiler Freak – es so lange mit ihr ausgehalten hat. Niemals würde ich Shari eins meiner Outfits borgen, denn ich würde es nie wiedersehen.
    Selbstverständlich hat sie mich nie gebeten, ihr irgendwas aus meiner Garderobe zu leihen. Mein Stil ist ihr vermutlich ein bisschen zu retro.
    Nun – wie auch immer...
    »Gibt es denn einen bestimmten Typ, auf den du abfährst?«, habe ich gefragt, eine Augenbraue hochgezogen. »Anscheinend sind deine Interessen ziemlich breit gefächert.«
    »Vor allem mag ich Leute, die zeitweise den Mund halten können«, unterbricht sie mich.

    »Nun, dann ist es kein Wunder, dass du mit Chaz Schluss gemacht hast.« Endlich kommt der Lift, ächzend vor Anstrengung.
    »Ha, ha.« Shari umarmt mich. »Pass gut auf ihn auf, mir zuliebe, ja? Lass ihn nicht in einem dieser Stimmungstiefs versinken, wo er den ganzen Tag daheimbleibt und Heidegger liest und nur rausgeht, um Fusel zu kaufen. Versprichst du mir das?«
    »Als müsstest du darum bitten! Ich liebe Chaz wie den Bruder, den ich niemals hatte. Am besten bitte ich Tiffany, ihn mal einzuladen – er soll mit ihr und ihren Model-Freundinnen ausgehen, das dürfte ihn aufheitern.«
    »Ganz sicher.«
    Dann öffneten sich die Lifttüren, und Sekunden später verschwand Shari aus meinem Blickfeld.
    Und das war’s.
    Abgesehen von meiner schlaflosen Nacht. Ich finde einfach keine Ruhe – weil mir das alles immer wieder und wieder durch den Kopf geht.
    »He.« Neben mir erklingt eine Flüsterstimme, und ich zucke zusammen und drehe mich zur Seite. Luke ist wach und blinzelt mich schläfrig an.
    »Tut mir leid«, wispere ich. »Habe ich dich geweckt?« Komisch, ich bin ganz still gewesen. Ist er von meinen intensiven Gedanken wachgerüttelt worden? Irgendwo habe ich gelesen, dass manche Paar so eng verbunden sind, dass der eine immer weiß, was der andere denkt. Frag mich, ob ich dich heiraten will, Luke. Frag mich, ob ich dich heiraten will, Luke …
    »Nein«, antwortet er, »aber diese verdammte Metallstange!«

    »Ja, die bringt mich

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