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Naschkatze

Titel: Naschkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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paar Mal auf den Rücken. Sobald sich die Frau erholt hat, strahlt sie über das ganze Gesicht, genauso wie ihre Tochter. »O Schätzchen, du siehst zauberhaft aus!«
    »Ja – nicht wahr?«, fragt Jill ungläubig.
    »Natürlich!« Mrs. Higgins eilt zu ihr, um sie genauer zu betrachten. »Dieses Kleid hat sie dir gegeben? Der alte Drachen – ich meine, Johns Mutter?«
    »Gewiss, dieses Kleid«, bestätige ich und fühle mich ganz komisch. Das kann ich nicht erklären. Irgendwie eine Mischung von Nervenflattern und Freude. So als hätte jemand eine Flasche Champagner geöffnet – in mir drinnen . Oder – wie Tiffany es ausdrücken würde, über meiner Muschi . »Natürlich habe ich’s ein bisschen geändert.«
    »Ein bisschen?«, wiederholt Jill und kichert. Ja! Ein Kichern! Aus dem Mund von Robbenspeck! Also, das ist grandios.
    »Einfach umwerfend!«, gurrt Mrs. Higgins. »Wie eine – Prinzessin sieht sie aus!«
    »Da wir gerade davon reden – wir müssen entscheiden, was Jill auf dem Kopf tragen soll«, erkläre ich. »Ich habe ihr bereits gesagt, sie müsste ihr Haar hochstecken lassen, mit ein paar Löckchen, die herabhängen. Vielleicht wäre eine Tiara keine schlechte Idee. Sicher würde sie sehr gut zu ihr passen...«
    Aber offensichtlich hört mir niemand zu. Die beiden Damen Higgins starren Jills Spiegelbild an einer Seite des Ladens an, tuscheln miteinander und kichern. Bei diesem Anblick kann ich mir kaum noch vorstellen, wie die Braut erst vor wenigen Wochen in einer Damentoilette geweint
und nach Robbenkacke gestunken hat, wenn sie zu den Anproben erschienen ist.
    »Tatsächlich«, bemerkt Madame Henri, als ich zu dem Ehepaar hinübergehe, da weder die Kundin noch ihre Mutter mir zuhören. »Das haben Sie geschafft.«
    »Ja«, stimme ich zu, immer noch leicht benommen.
    Und da tut sie etwas, das mich völlig verblüfft. Sie ergreift meine Hände. »Für Sie«, sagt sie lächelnd. Dann spüre ich, wie sie mir etwas in die Hand drückt. Ich schaue nach unten und sehe einen Scheck. Mit vielen Nullen.
    Tausend Dollar!
    Verwirrt schaue ich wieder auf und stelle fest, dass Monsieur Henri mich verlegen, aber sichtlich erfreut mustert.
    »Das ist Ihr Weihnachtsbonus«, sagt er auf Französisch.
    Gerührt und spontan umarme ich ihn – und seine Frau auch. »Danke! Sie beide sind einfach – fantastique !«
    »Sie werden doch kommen?«, fragt Jill später, als ich ihr vorsichtig aus dem Kleid helfe. »Zur Hochzeit? Und zum Empfang? Natürlich sind Sie eingeladen. Sie und ein Gast. Bringen Sie doch Ihren Freund mit, von dem ich so viel gehört habe.«
    »O Jill, wie süß von Ihnen! Ich komme sehr gern. Aber Luke muss die Einladung leider ablehnen, weil er für die Feiertage nach Frankreich fliegt.«
    »Ohne Sie ?«, fragt sie erstaunt.
    Etwas mühsam reiße ich mich zusammen, damit mein Lächeln nicht erlischt. »Ja, er besucht seine Eltern. Aber keine Bange. Um nichts auf der Welt möchte ich Ihre Hochzeit versäumen.«
    »Großartig. Dann habe ich wenigstens eine Freundin. Außer meiner Familie und den Leuten aus dem Zoo.«

    »Bald werden Sie herausfinden, dass Sie noch viel mehr Freunde haben. Das meine ich ernst.«
    Schließlich gehe ich nach Hause und glaube, auf einer Wolke zu schweben. Das hängt nicht so sehr mit den tausend Dollar und der Hochzeitseinladung zusammen. Was mir viel wichtiger erscheint: Das Kleid gefällt ihr!
    Und wie gut sie darin aussieht! Ich wusste es.
    Wenn Mrs. MacDowell ihre künftige Schwiegertochter durch den Mittelgang der Kirche schreiten sieht, wird sie STERBEN. Dieses Kleid hat sie der Braut gegeben, um sie zu demütigen. Weil sie mit der Wahl ihres Sohns nicht einverstanden ist.
    Okay, wer wird sich jetzt gedemütigt fühlen, wenn »Robbenspeck« zur schönsten Braut dieser Saison avanciert?
    Und ich werde dabei sein, wenn dieses Ereignis stattfindet!
    Also ehrlich, ich habe den besten Job der Welt. Obwohl ich kein regelmäßiges Gehalt dafür beziehe.
    Während ich das Apartmentgebäude betrete und mit dem Lift nach oben fahre, schwebe ich immer noch wie auf Wolken. Auch als ich die Tür aufschließe und Luke sehe, vor dem beleuchteten Weihnachtsbaum.
    »Da bist du ja«, ruft er, eine Weinflasche in der Hand. »Endlich!«
    »O Luke!«, juble ich. »Das wirst du nicht glauben! Das Kleid gefällt ihr! Sie liebt es. Und Monsieur und Madame Henri haben mir einen Weihnachtsbonus gegeben, und Jill hat mich zu ihrer Hochzeit eingeladen... So schade, dass du dieses Ereignis

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