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Nathan King - der Rinderbaron

Nathan King - der Rinderbaron

Titel: Nathan King - der Rinderbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Stufen herauf und zauste Sam im Vorbeigehen die kupferroten Locken. “Hol ihn dir nur, Rotschopf!”, sagte er unbeeindruckt und wandte sich an Miranda: “Ich möchte noch schnell ein Wort mit Roberto sprechen. Er soll heute Abend während des Dinners aus der Küche kommen und den Gästen etwas von seinen kunstvollen Gerichten vorschwärmen. Dann werden sie glücklich und zufrieden sein.”
    Sam und Miranda blickten ihm nach, als er im Gästehaus verschwand.
    “Eines Tages trete ich ihm noch mal, so fest ich kann, gegens Schienbein”, stieß Sam gedämpft aus.
    Miranda fühlte mit ihr. Sie beide ließen sich von den Männern zum Narren halten. “Sie haben so wunderschöne rote Locken, Sam”, versuchte sie Sam zu trösten. “Wissen Sie was, ich glaube, Tommy konnte einfach nicht widerstehen, sie anzufassen.”
    Sam seufzte wehmütig. “Ich wette, Ihnen hat kein Mann je das Haar gezaust, Miranda.”
    “Ich habe solche ungezwungenen Freundschaften nie kennengelernt und beneide Sie darum, Sam.” Rasch wich sie Sams forschendem Blick aus und sah auf die Uhr. “An die Arbeit. Werden Sie mich zu dem ‘befohlenen’ Dinner begleiten, oder fahren Sie allein zum Farmhaus?”
    “Ich werde um Viertel nach sieben mit einem der Jeeps hier draußen auf Sie warten. In Ordnung?”
    “Ja. Danke, Sam.”
    “Jared wird Ihnen gefallen”, sagte Sam noch, bevor sie ging.
    “Wir werden sehen”, antwortete Miranda unverbindlich.
    Doch sie dachte nicht an Jared, als sie sich für den Abend zurechtmachte. Nicht Jared oder Tommy oder Elizabeth King brachten ihr Herz zum Pochen und ihre Knie zum Zittern.
    Nathan. Heute Abend würde sie ihn wiedersehen. Und sie wollte, dass alles gut sein würde. Aber wie sollte das möglich sein? Es war verrückt, zu glauben … sich zu wünschen … und dennoch, wider jegliche Vernunft konnte sie nicht leugnen, was sie fühlte.

7. KAPITEL
    T ommy, nicht Nathan, begrüßte Sam und Miranda an der Tür und bat sie einzutreten. Auf dem Weg ins Wohnzimmer lauschte Miranda nur mit halbem Ohr dem üblichen Wortgeplänkel zwischen Sam und Tommy. Aufgeregt und nervös fieberte sie der ersten Begegnung mit Nathan seit sechs Wochen entgegen.
    Hinter Sam betrat sie den Raum … und musste feststellen, dass Nathan gar nicht da war. Der große schwarze Ledersessel, in dem er bei ihrer ersten Begegnung gesessen hatte, war leer. Elizabeth King saß in ihrem Brokatsessel, und ein großer junger Mann – vermutlich der jüngste der King-Brüder – erhob sich von dem Chesterfieldsofa und blickte den Neuankömmlingen entgegen.
    Sam stürzte sich in Jareds ausgebreitete Arme und umarmte ihn überschwänglich. Während sie herumgewirbelt, gebührend bewundert und geküsst wurde, fühlte Miranda sich seltsam leer und von Enttäuschung überwältigt. Ohne sich dessen bewusst zu sein, war sie wie angewurzelt auf der Schwelle stehen geblieben, Tommy an ihrer Seite. Sie merkte auch nicht, dass Elizabeth King sie aufmerksam beobachtete. Einen Moment lang fragte sie sich, was sie überhaupt hier zu suchen hatte. Das eigentliche Ziel ihres Kommens hatte sich erledigt. Nathan war gar nicht anwesend.
    Dann drängte Tommy sie vorwärts, und sie kam zur Besinnung. Elizabeth King hatte sie eingeladen, und es galt, den dritten der King-Brüder kennenzulernen. Sie riss sich zusammen, betrat den Raum und lächelte ihre Gastgeberin an. Elizabeth war wie stets ein Bild makelloser Eleganz: An diesem Abend trug sie ein enges hellgrünes Kleid, in dessen Ausschnitt die unvermeidlichen Perlen kostbar schimmerten.
    Miranda hatte sich für ein schlichtes weißes Ensemble entschieden, um Sam das Gefühl zu geben, sie auszustechen. Und das tat Sam in einem hautengen blauen Kleid, das das Blau ihrer Augen leuchten ließ und das wundervolle Rot ihrer Locken hervorhob. Miranda hatte keine Ahnung, und es interessierte sie in diesem Moment auch nicht besonders, ob Sams unerwartet glänzende Erscheinung den gewünschten Effekt auf Tommy ausübte. Sie horchte erst auf, als er sich, eine Spur zu laut, an seinen jüngeren Bruder wandte:
    “Jared, wenn du dich für einen Moment von dem sexy Kätzchen befreien könntest, das dir da am Arm hängt …”
    Jared lächelte ungeniert. “Eifersüchtig, Tommy?”
    “Warte, bis das Kätzchen gleich seine Krallen zeigt, kleiner Bruder.”
    “Oh, manche Jungs bringen mich zum Schnurren”, warf Sam kess ein, wobei sie so übertrieben schnurrte, dass beide Männer lachten.
    Miranda lächelte tapfer weiter

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