Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
Vom Netzwerk:
Lazarus. Er starrte uns mit einem überheblichen Funkeln in seinen roten Augen an.
    »Wagst du es endlich, mir persönlich gegenüberzutreten?«, fauchte Nathaniel. Ich fühlte, wie sein Zorn immer stärker wurde. Seine Energie war gegen Lazarus gerichtet, doch was ich davon abbekam, genügte, um mich zum Zittern zu bringen.
    »Willst du am eigenen Leib spüren, wie es deinen Dämonen und Inferni ergangen ist, als ich sie in die Hölle zurückgejagt habe?«, knurrte Nathaniel. Er rührte sich nicht von der Stelle, doch sein unbändiger Zorn prallte wie eine unsichtbare Druckwelle gegen Lazarus. Die Klimaanlage hinter dem Dämon explodierte und die Luft zwischen Nathaniel und Lazarus knisterte, als stünde sie unter Strom. Lazarus' überheblicher Gesichtsausdruck flackerte. Hass blitzte in seine schwarzroten Augen auf.
    »Ich bin es nicht, dem du heute entgegentreten wirst«, zischte er rachelüstern.
    »Und wen hast du diesmal beauftragt, an deiner Stelle zu kämpfen, du Feigling?«, knurrte Nathaniel.
    »Ich habe ihn nicht beauftragt«, antwortete Lazarus leise. »Vielmehr bin ich in seinem Auftrag hier.«
    Lazarus' Worte schnürten mir die Kehle zu. Neben ihm begann die Luft zu vibrieren. Irgendetwas geschah. Nathaniel breitete schützend seine Schwingen vor mir aus und drängte mich dabei einige Schritte zurück.
    Ein kleines Mädchen erschien neben Lazarus. Seine Kleidung sah aus wie eine Internatsuniform aus dem vergangenen Jahrhundert und es blickte starr aus glühend roten Augen. Seine grenzenlose Macht war augenblicklich spürbar.
    Ich fühlte, dass Nathaniel all seine Kraft aufbringen musste, um meinen Schutz aufrechthalten zu können. Ramiels Hände krampften sich um meine Arme.
    »Luzifer!«, flüsterte Nathaniel heiser.
    Neben mir sank Anne bewusstlos zu Boden, ebenso wie die anderen Besucher. Nur Colin blieb an meiner Seite stehen, starr vor Angst und weiß wie ein Gespenst.
    Lazarus' Gesichtsausdruck war widerlich siegessicher. Wellen dunkler Macht gingen von dem kleinen Mädchen aus. Ich spürte die Nadelstiche, die Luzifers Gegenwart auslöste, nicht so deutlich wie bei unserer letzten Begegnung, als er Seraphela vernichtet hatte. Ich wusste, dass Nathaniel als Schild zwischen mir und ihm der einzige Grund war, warum ich diesmal nicht keuchend am Boden lag.
    »Du bist der Dämon, der mir die Seele einer Sterblichen verweigert hat?« Der Klang von Luzifers Stimme ließ mich erschauern. Es war das Flüstern des Teufels in der Stimme eines kleinen Mädchens. Luzifers flammende Augen blitzten auf. Nathaniel drängte mich weiter zurück.
    »Das war nicht sein einziges Vergehen.« In Lazarus' untertäniger Stimme lag unverhohlener Eifer. Dabei warf er Nathaniel ein widerliches, überlegenes Grinsen zu. »Dieser Dämon vernichtet Höllenwesen, um diese Sterbliche zu beschützen. «
    »Fahr zur Hölle, Lazarus«, fauchte Nathaniel wutentbrannt.
    »Das werde ich«, flüsterte Lazarus zurück. »Doch ohne dich .«
    »Genug!«, herrschte Luzifer. Lazarus verstummte augenblicklich. »Du hast es gewagt, einen Handel zu verhindern, Dämon?«
    Nathaniel erzitterte unter Luzifers Energie, doch er wich nicht zurück. »Du bekommst ihre Seele nicht!«, stieß er hervor.
    Luzifers schwarzes Licht strahlte zu allen Seiten. Er schien diese furchtbare Energie spielerisch unter Kontrolle zu halten, ließ sie sich nach Belieben ausdehnen und zurückziehen. Dennoch war die zerstörerische Kraft, die unter der Oberfläche des kleinen Körpers schlummerte, den er gewählt hatte, unverkennbar. Seine lodernde Energie erinnerte mich an die Bilder von Sonneneruptionen … mit einer Kernschmelze im Inneren.
    »Forderst du mich etwa heraus?« Luzifers schneidendes Flüstern ging mir unter die Haut. »Es ist sehr lange her, dass ein Dämon das gewagt hat.«
    In seiner bedrohlichen Stimme lag ein Hauch grässlicher Verspieltheit. Mein Magen verkrampfte sich zu einem Steinklumpen.
    Luzifers dunkles Licht veränderte sich jetzt. Es war, als würde es sich verdichten.
    »Dieser Verrat muss bestraft werden.« Sein Ton war kalt und ohne Gnade.
    Wie zur Bestätigung suchte Lazarus meinen Blick, mit bösartiger Siegesfreude in seinen Augen. Ich kämpfte mit einer überwältigenden Welle von Panik.
    Nathaniel stand wie ein Felsen vor mir. Ich wusste, dass er nicht versuchen würde sich zu retten und mich schutzlos Luzifer ausliefern würde. Gleichzeitig ahnte ich, was Nathaniel bevorstand. Hilflos und ohnmächtig würde ich es mitansehen

Weitere Kostenlose Bücher