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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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Tribunal und erwartete ihr Urteil.
    Nein! schrie ich in Gedanken. Nein! Nathaniel!
    Sein Gesicht blieb wie versteinert. Er ließ sich nicht anmerken, dass er mich gehört hatte, nur seine Hand drückte sanft meinen Arm. Wollte er mich trösten, besänftigen? Sollte ich etwa untätig zusehen, wie die Erzengel ihn verbannten?
    »Dann sprechen wir das Urteil«, ertönte Michaels Stimme, unbarmherzig und stark. Ein Erzengel nach dem anderen erhob seine flüsternde Stimme. Sieben Mal hallte das gleiche Wort von den Felsen, wie sieben Messerstiche, die mich durchbohrten.
    Schuldig!
    Ramiel griff bebend nach Nathaniels Arm.
    »Nimmst du den Urteilsspruch an?«, fragte Michael, nachdem der letzte der sieben Erzengel gesprochen hatte.
    »Ja«, antwortete Nathaniel. Seine Stimme klang hart und fest.
    Auf Ramiels Gesicht spiegelten sich der Schmerz und die Angst, die ich empfand. Ich war wie gelähmt, unfähig, etwas zu sagen oder zu tun, obwohl ich innerlich vor Verzweiflung schrie. Die Macht der Erzengel war zu stark und überwältigte mich.
    Nathaniel wandte sich mir zu. Er sah mir in die Augen und die Härte war plötzlich aus seinem Gesicht verschwunden. Es war der zärtlichste Blick, den er jemals für mich gehabt hatte.
    Das war der Abschied.
    Es war das letzte Mal, dass er mich ansehen würde.
    » Ich liebe dich «, flüsterte er mit samtener Stimme.
    Unfähig mich zu bewegen, unfähig zu sprechen, starrte ich ihn an. Mein Verstand weigerte sich, zu begreifen, dass dies der letzte Moment sein sollte …
    Nathaniel löste mit sanftem Nachdruck meine Arme von seinem Körper und übergab mich an Ramiel.
    Nein! dachte ich verzweifelt, starr vor Panik. Nein! Nathaniel! Ich klammerte mich an Ramiel, kämpfte mit meinem eigenen Körper, wollte zu Nathaniel zurück und streckte meinen Arm nach ihm aus …
    Aber Nathaniel reagierte nicht mehr auf mich. Er trat den Erzengeln entgegen, ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen.
    »Bist du bereit?«, erklang Michaels unbarmherzige Stimme.
    »Tut, was ihr tun müsst«, sagte Nathaniel. Er stand hoch aufgerichtet vor ihnen. »Ich werde euch nicht widersprechen.« Plötzlich änderte sich sein Tonfall und seine Stimme wurde zu Feuer. »Doch gewährt mir eine letzte Bitte.«
    »Wie lautet sie?«, fragte Michael.
    »Wenn ich gefallen bin … dann schickt Victoria einen Engel, der meinen Platz einnimmt«, sagte Nathaniel. »Schickt ihr einen starken Beschützer.«
    Meine Beine versagten endgültig. Keuchend sank ich in Ramiels Armen zusammen und er musste mein gesamtes Körpergewicht tragen, um mich aufrechtzuhalten.
    »Du weißt, dass das unmöglich ist«, sagte Michael. »Jeder Sterbliche hat nur einen Schutzengel. Einen Einzigen!«
    »Macht eine Ausnahme«, sagte Nathaniel mit brennender Stimme.
    »Du verlangst zu viel.«
    »Ich flehe euch an.« Nathaniels Stimme war kaum noch hörbar.
    »Es ist unmöglich. Du bist ihr Schutzengel, bis zu ihrem Tod.« Michaels Stimme war unbarmherzig.
    Nathaniel erstarrte. Er ballte seine Hände zu Fäusten.
    »Wenn ich gefallen bin, wird Victoria den Dämonen und Inferni schutzlos ausgeliefert sein!«, stieß er hervor.
    »Das ist nicht unsere Angelegenheit«, erwiderte Uriel.
    Nathaniel fixierte die Erzengel eisern.
    »Sie werden sie umbringen!«, zischte er. »Das kann ich nicht zulassen!«
    Michael begegnete Nathaniels Blick mit emotionsloser Stärke. »Sie zu schützen liegt nicht mehr in deiner Macht.«
    Atemlos klammerte ich mich an Ramiel und starrte Nathaniel an, der vollkommen reglos vor den Erzengeln verharrte. Dann brach die Hölle los.
    Schneller als ich es wahrnehmen konnte, wirbelte Nathaniel herum und stürzte auf mich zu, sein wunderschönes Gesicht eine Maske eiserner Entschlossenheit. Ich hörte Ramiels Schrei und sah, wie die Erzengel zugleich ihre Arme nach Nathaniel ausstreckten, wie die Bewegung eines einzigen Wesens. Ein schriller Schrei hallte in meinen Ohren und ich begriff, dass ich selbst es war, die schrie … und plötzlich war die Schlucht verschwunden und mit ihr die Erzengel und Ramiel. Ich fiel stolpernd zu Boden, auf schwarze, verbrannte Erde, hob den Kopf und blickte mich panisch um. Die verdorrte Ebene reichte bis zum Horizont und der Himmel über mir war blutrot, durchzuckt von mächtigen, grellen Blitzen. Mit eiskaltem Entsetzen erkannte ich alles wieder. An diesem Ort war ich bereits mit Lazarus gewesen … und ich wusste, was gleich geschehen würde, nur war es diesmal kein Albtraum sondern grausame Realität. Es

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