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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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das war mehr als genug Aufregung für einen Tag! Und bleibt zusammen, dass mir keiner auf dem Weg zum Parkplatz verloren geht!«
    Nachdem der Bus uns zur Schule zurückgebracht hatte bestand Anne darauf, mich nach Hause zu begleiten. Sie schien zu spüren, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung mit mir war, auch wenn mir körperlich nichts fehlte.
    »Und wenn du hundertmal sagst, dass alles okay ist«, murmelte Anne besorgt, »ich weiß, dass etwas nicht stimmt! Was ist in der Schlucht passiert? Du siehst aus, als wäre jemand gestorben!«
    »Ich«, flüsterte ich und starrte vor mich hin. »Ich bin gestorben. Und dann ist er gestorben.«
    Annes sah mich alarmiert an. »Was redest du da? Du bist doch nicht tot!«
    »Nein«, murmelte ich. »Dank ihm. Aber er ist tot. Wegen mir.«
    »Wer ist tot?«
    Ich starrte schweigend vor mich hin. Ich hatte kaum bemerkt, dass wir meine Wohnung erreicht hatten. Anne half mir dabei, die nasse Kleidung auszuziehen.
    »Ist das Blut?!« Entsetzt hielt sie meine Jeans hoch. Im Licht des Zimmers zeichnete sich ein großer Blutfleck auf dem langsam trocknenden Stoff ab. Ich nickte vage. »Aber ich dachte, du wärst nicht verletzt!« Panisch untersuchte sie meine Beine und richtete sich dann wieder auf.
    »Aber … du hast keinen Kratzer.«
    »Er hat mich geheilt«, murmelte ich.
    Anne begann anscheinend, an meinem Verstand zu zweifeln. »Okay «, sagte sie entschieden. »Du legst dich jetzt erst mal ins Bett! Vielleicht hast du dir da unten den Kopf gestoßen, tut dir bestimmt nichts weh?«
    »Alles«, flüsterte ich. »Alles tut weh.«
    Anne führte mich an mein Bett und sorgte dafür, dass ich mich hinlegte. Sie setzte sich auf den Bettrand und beobachtete mich angespannt.
    »Oh Mann, Vic. Du machst mir echt Angst. Ich hoffe, dass Ludwig bald nach Hause kommt.«
    Ramiel stand am Fenster. »Er ist schon auf dem Weg.«
    »Sag mir doch einfach, was passiert ist«, sagte Anne eindringlich. »Bitte …«
    Ich erwiderte nichts und starrte Ramiel an, ohne ihn wirklich zu sehen.
    Das konnte nicht wirklich passiert sein … Nathaniel konnte nicht wirklich gefallen sein …
    Als Ludwig nach Hause kam, ging Anne ins Wohnzimmer und sprach leise mit ihm. Kurz darauf kamen die beiden zurück in mein Zimmer.
    »Vicky? Was ist los mit dir?« Ludwig trat besorgt neben mein Bett. »Sollen wir einen Arzt rufen?«
    »Nein«, murmelte ich. »Keinen Arzt.« Mir kann niemand mehr helfen.
    »Aber vielleicht wäre es besser, wenn wir …«
    »Nein. Lasst mich allein … ich will schlafen.« Ich drehte mich zur Seite und zog mir die Decke über den Kopf.
    »Aber Vicky …« Ich reagierte weder auf Ludwig noch auf Anne. Ich hörte, wie die beiden mein Zimmer verließen und sich noch lange leise im Wohnzimmer unterhielten. An diesem Abend hatte ich keine Kraft mehr, um noch einmal aufzustehen.
    Am nächsten Tag wurde es nicht besser. Genauso wenig wie am übernächsten oder an dem Tag danach.
    »Victoria, du musst etwas tun!«, flehte Ra immer wieder. Er blieb die ganze Zeit an meiner Seite wie ein brennender Wächter, der die grässlichen Inferni auf Abstand hielt, wenn sie um mein Bett herumschlichen.
    »Du kannst ihnen nicht mehr lange standhalten, sie werden dafür sorgen, dass du früher oder später den Verstand verlierst!«
    »Ich glaube, ich habe ihn schon verloren«, flüsterte ich matt und schloss die Augen. Die Inferni scharten sich aufgeregt um mich. Sie saugten mir das letzte Bisschen Hoffnung aus und ich versank rettungslos in einem tosenden Meer aus grauenhaften Erinnerungen. Ramiels Licht war wie mein Leuchtturm in einem Orkan, sein Feuer war mein einziger Schutz gegen den zähen Sumpf der Inferni, in dem ich zu ertrinken drohte. Ramiels Feuer und Melindas Erzengelanker, der auf meiner Haut prickelte, wenn die Inferni mir zu nahe kamen.
    »So kann das nicht weitergehen!«, sagte Ludwig streng, als er nach Hause kam und mich noch immer im Bett liegend vorfand. »Entweder du gehst in die Schule oder du gehst zum Arzt! Ich mache mir Sorgen, Vicky! Das letzte Mal warst du so, als deine Mutter …«
    Ich drückte mir das Kissen auf die Ohren, um den Rest des Satzes nicht hören zu müssen.
    Mein Telefon klingelte und klingelte, bis der Akku irgendwann leer war. Ich hatte nicht die Kraft, mit Anne oder sonst wem zu sprechen.
    Nach fast einer Woche kehrte Ludwig schließlich eines Morgens unerwartet aus dem Büro zurück und baute sich neben meinem Bett auf. Ich nahm ihn kaum wahr.
    »Es ist höchste

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