Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
Vom Netzwerk:
Lächeln erschien auf seinen Lippen. Mein Mund wurde trocken.
    »Ich will einen Handel vorschlagen«, fuhr ich fort.
    Ein spöttischer Ausdruck erschien auf Lazarus' Gesicht. Er lachte, doch es klang hohl und kalt. Während er noch näher an die Mauern der Kapelle herantrat, fühlte ich, wie er das Böse in sich nach mir greifen ließ, mein Herz rasen ließ und meinen Körper zum Zittern brachte.
    »Der einzige Grund, warum du noch atmest, ist, dass ich es so will«, zischte er. »Was hast du mir also anzubieten, das mir nicht ohnehin schon gehört?«
    Ich hielt seinem Blick stand. Der geweihte Boden, auf dem ich mich befand, bot wenigstens ein bisschen Schutz, so dass ich einen klaren Kopf behalten konnte. Das hoffte ich zumindest.
    Oder Lazarus spielte nur mit mir.
    »Wer sagt, dass ich mit dir verhandeln will?«, fragte ich kalt und richtete mich auf. »Bist du befugt, einen Handel in Luzifers Namen einzugehen?«
    Das überhebliche Grinsen verschwand augenblicklich aus Lazarus' Gesicht.
    »Du willst … einen Handel mit Luzifer eingehen?« Seine Stimme klang jetzt ruhig. Es lag keine Spur von Hohn darin. Er musterte mich ungläubig.
    »Bist du dazu befugt?«, wiederholte ich. »Oder reicht dein Einfluss doch nicht so weit?«
    Meine Worte prallten an Lazarus ab. Er nickte langsam. »Wenn du einen Handel mit mir eingehst und Luzifer ihm zustimmt, dann wird die Abmachung bindend«, sagte er leise. Seine Augen wanderten forschend über mein Gesicht.
    »Gut.« Ich presste die Lippen aufeinander. »Ich will wissen, wie es Nathaniel geht.«
    Für einen kurzen Moment legte sich ein dunkler Schatten auf Lazarus' Miene.
    »Was denkst du denn, wie es ihm geht?«, fragte er hämisch. Dann lachte er, grausam und voller Schadenfreude. »Ein gefallener Schutzengel hat es in der Hölle nicht leicht.« Er sprach mit gespieltem Mitgefühl. Es war widerlich. »Ich spreche aus Erfahrung, wie du weißt. Schutzengel machen sich naturgemäß viele Kreaturen der Hölle zum Feind. Mit allem, was Nathaniel deinetwegen getan hat, Victoria. Dann kommen noch diejenigen dazu, die ich ihm auf den Hals hetze.« Lazarus lachte unbarmherzig und kalt, und sein Gelächter hallte von den zerfallenen Mauern der Ruine. In seinen Augen glänzte teuflische Freude. »Ihn zu vernichten wäre zu barmherzig. Er wird für immer von der Unterwelt gequält werden!«
    Auch wenn er mich hier nicht berühren konnte, waren seine Worte viel schlimmer als alle Qualen, die ich jemals von ihm erlitten hatte. Und er wusste das.
    »Warum?«, brachte ich leise hervor. Meine vorgetäuschte Selbstsicherheit fiel von mir ab wie eine Maske. Ich musste ihm diese Frage stellen, denn vielleicht würde ich nie wieder die Gelegenheit dazu haben. »Warum tust du uns das an?«
    Lazarus hörte auf zu lachen. »Ihr wart unwiderstehlich«, flüsterte er. »Der Engel und das Mädchen … euer Glück war zu verlockend.«
    »Unser Glück ?« Jetzt war ich es, die lachte. Kurz und freudlos. Ich konnte nicht fassen, dass Lazarus die kurze Zeit, die ich mit Nathaniel gehabt hatte, und die von Bedrohungen und Problemen überschattet gewesen war, als ›Glück‹ bezeichnete.
    »Ich glaube, du bist schon so lange in der Hölle, dass du nicht mehr weißt, was Glück überhaupt ist.«
    Der triumphierende Ausdruck auf Lazarus' Gesicht flackerte.
    »Nenne mir das Angebot, das du Luzifer machen willst«, verlangte er. »Ich bin gespannt.«
    Ich atmete tief durch. Wenn ich jetzt weitersprach, dann gab es kein Zurück mehr.
    »Ich verlange, dass er Nathaniels Sicherheit garantiert«, sagte ich mit fester Stimme. »Luzifer soll seine Dämonen und Inferni zurückpfeifen. Alle. Nathaniel darf nicht angerührt werden.«
    »Hast du so wenig Vertrauen in die kämpferischen Fähigkeiten deines Engels?«, erwiderte er höhnisch.
    »Zweitens«, fuhr ich unbeirrt fort, »Nathaniel kann in der Hölle aus und ein gehen, wie es ihm gefällt. Ich verlange dieselben Bedingungen, die für dich gelten.«
    Ein merkwürdiger Ausdruck trat in Lazarus' Gesicht, ein Ausdruck, der nichts mit Hohn oder Hass zu tun hatte. »Dieselben Bedingungen, die für mich gelten?«, wiederholte er leise.
    »Bis jetzt waren das nur Forderungen. Was bietest du Luzifer im Gegenzug für Nathaniels Sicherheit und … meine Bedingungen? «
    Ich zwang mich, seinem Blick standzuhalten und hoffte, dass meine Stimme nicht brechen würde. »Das, was dir an mir nicht gehört.«
    Als Lazarus mich ansah, loderte das Feuer des Sieges in seinen Augen.

Weitere Kostenlose Bücher