Natuerlich gesund
Unterleib.
Synthetische Präparate Salben, Cremes und Zäpfchen mit Bufexamac, Lidocain, Quinisocain und Panthenol stillen Ihre Schmerzen und den Juckreiz. Die Wirkstoffe werden nicht von jedem vertragen – lassen Sie sich vom Apotheker beraten.
Homöopathie Sind Ihre Beschwerden nachts schlimmer und juckt und brennt Ihr After, probieren Sie Sulfur oder Aesculus D12; haben Sie auch Verstopfung, eignen sich Nux vomica oder Graphites D12. Bei Schmerzen beim Stuhlgang hilft Pulsatilla D12; bei brennenden, blutenden oder nässenden Hämorrhoiden probieren Sie Nitricum acidum D12. Treten dabei stechende Schmerzen auf, eignen sich Sepia oder Paeonia D12. Haben Sie starken Juckreiz, hilft Hamamelis D6, kommt es zu Blut- und Schleimabsonderungen, Aloe D6 (jeweils 3–5 Globuli).
Das hilft Ihrem Typ
Das aktive Programm
Nehmen Sie tgl. ein kühles Sitzbad mit Zusatz – wählen Sie zwischen Kamille, Eichenrinde, Molke, Ringelblume, Teebaumöl oder Zinnkraut. Die Substanzen hemmen Entzündungen, wirken teilweise zusammenziehend und desinfizierend. Wie wäre ein Fertigpräparat aus der Apotheke oder einfach ein Kamillenaufguss (5 Teebeutel auf 1 Liter Wasser)?
Das relaxte Programm
Spannen Sie 20-mal tgl. Ihre Pomuskeln an. Das geht problemlos nebenbei im Fahrstuhl, im Auto, am Frühstückstisch – verbinden Sie das mit einer bestimmten Tätigkeit, z. B. dem Zähneputzen, Kaffee einschenken, an der roten Ampel oder auf den Fahrstuhl warten, so vergessen Sie es nicht. Sie trainieren quasi nebenbei Ihren Beckenboden.
Das sinnliche Programm
Kochen Sie starken Kamillentee oder fertigen Sie einen Sud aus Eichenrinde (50 g Eichenrinde auf 500 g Wasser, 10 Minuten kochen, abseihen) an. Tränken Sie 3-mal tgl. – besonders nach der Verdauung – eine Auflage und legen Sie sie für 10 Minuten auf. Beide Substanzen lindern Schmerzen; die Gerbstoffe der Eichenrinde wirken zusammenziehend, gewebefestigend und blutstillend.
WANN ZUM ARZT
Haben Sie das erste Mal Schmerzen, Blut im oder auf dem Stuhl oder einen Juckreiz am Anus, suchen Sie Ihren Arzt auf. Er (oder ein Fachmann für Analleiden) ordnet Ihre Beschwerden ein – meist sind Hämorrhoiden (s. u.) schuld an den Beschwerden, daneben kommen auch Perianalthrombosen (ähnliche Beschwerden, aber es sind die Venen der Analhaut betroffen), eine Analfissur (Einriss von Haut oder Schleimhaut) oder eine Analfistel (Verbindungsgang zwischen Darm und Analhaut) vor.
Das hilft auf Dauer
Ordnung ins Leben bringen Vermeiden Sie das Sitzen auf kalten Flächen und tragen Sie keine enge, einschneidende Unterwäsche, die die empfindliche Afterhaut reizt.
Lange Toilettensitzungen und starkes Pressen beim Stuhlgang begünstigt alle Afterbeschwerden – also ist nicht nur das Lesen auf der Toilette nicht mehr erlaubt, sondern auch der bewusste Einsatz der Bauchpresse.
Mehr Bewegung Regelmäßiges Schwimmen und Gymnastik stärkt Ihr Bindegewebe und beugt Hämorrhoiden vor.
Bewusst essen Essen Sie viel Gerste, Haferflocken, Hirse oder Kartoffeln – die darin enthaltene Kieselsäure stärkt Ihr Bindegewebe. Achten Sie auf den Ballaststoffanteil Ihrer Ernährung – ist er groß genug, wird Ihr Stuhl weicher. Nehmen Sie mit Ihrer Nahrung tgl. 500 mg Magnesium zu sich, das regt die Darmtätigkeit an – essen Sie z. B. viel Sonnenblumenbrot oder -kerne.
MÖGLICHE URSACHEN
Hämorrhoiden
Fast die Hälfte aller 50-Jährigen leidet an Hämorrhoiden, dabei sind Männer und Frauen ähnlich oft betroffen. Hämorrhoiden entstehen durch Veränderungen der Arterien und Venen, die im Inneren des Anus feine Geflechte bilden und zusammen mit den Schließmuskeln für den Verschluss des Afters sorgen. Warum sich die Geflechte vergrößern, ist nicht ganz geklärt – allerdings begünstigen langes Sitzen, schwaches Bindegewebe, eine ballaststoffarme Ernährung, Übergewicht, viele Schwangerschaften und ein übermäßiger Gebrauch der Bauchpresse ihre Entstehung. Neben dem Auftreten von Blut auf dem Stuhl und Juckreiz ist bei starken Hämorrhoiden die Fähigkeit, Stuhl sicher zurückzuhalten, eingeschränkt; auch treten im Gefolge von Hämorrhoiden öfter Analfissuren und Perianalthrombosen auf.
Wenn die hier beschriebenen Maßnahmen nicht ausreichen, werden gering- bis mittelgradig ausgeprägte Hämorrhoiden verödet, mit einem Gummiband abgeklemmt, mit Infrarotlicht zerstört oder vereist. Fortgeschrittene Hämorrhoiden entfernt man operativ, wobei immer wieder neue Hämorrhoiden auftreten
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