Natuerlich gesund
beim Einatmen breit. Vielleicht wird es auch unter dem Brustbein warm oder Sie verspüren kurze, stechende Schmerzen im Oberkörper. Spätestens jetzt sollten Sie stehen bleiben, tief ein- und ausatmen und abwarten, bis sich Ihr Kreislauf wieder beruhigt hat und die Beschwerden nachlassen.
So ein Ereignis möchte man am liebsten sofort aus dem Gedächtnis streichen, doch das geht auf keinen Fall: Sie sollten bereits am nächsten Tag Ihren Arzt aufsuchen (→ S. 309 ).
Nicht nur Durchblutungsstörungen verursachen Herzschmerzen. Sie treten auch auf, wenn Ihnen »etwas auf dem Herzen liegt«, Sie also unter z. B. einer beruflichen Stresssituation, einer privaten Unstimmigkeit mit Ihrer Familie leiden oder wenn Ihnen Ihre gesamte Lebenssituation z. B. sehr festgefahren vorkommt. Diese funktionellen Herzbeschwerden zeigen zwar keine EKG-Veränderungen, sind aber genauso ernst zu nehmen, da sie anzeigen, dass etwas in Ihrem Leben aus dem Lot geraten ist. Sie führen vielleicht nicht wie die Durchblutungsstörungen am Herzen zum Herzinfarkt (→ S. 388 ), aber zu Depressionen (→ S. 127 ) und Schlafstörungen (→ S. 77 ).
Die Klassiker Am besten ist es, wenn Herzschmerzen gar nicht erst auftreten – das schaffen Sie, indem Sie Risikofaktoren verringern oder vermeiden: Bluthochdruck (→ S. 369 ) und hohes Cholesterin (→ S. 373 ) senken, Entspannung suchen (→ S. 101 ), auf Ihren Blutzucker achten (→ S. 379 ), Übergewicht abbauen (→ S. 160 ), bei Auffälligkeiten im EKG reagieren, auch wenn Sie keine Beschwerden haben (→ S. 387 ), den Genuss von Nikotin einstellen und von Alkohol auf ein vernünftiges Maß reduzieren (→ S. 168 ).
MEINE TÄGLICHEN SÜNDEN
Bewegung? Mag ich, aber nicht heute.
Hohen Blutdruck hab ich manchmal, aber deswegen geht doch die Welt nicht unter – schließlich habe ich weder Kopfschmerzen noch Flimmern vor den Augen oder andere Beschwerden.
Im Alltag macht mir mein Herz keine Beschwerden – nur wenn es stressig wird oder ich mich mal schneller bewegen muss, dann treten Schmerzen auf: Also vermeide ich solche Situationen.
Fazit
Sind auch bei Ihnen Risikofaktoren bekannt? Und haben Sie Ihren Bewegungsradius schon leicht eingeschränkt? Dann wird es höchste Zeit zu handeln, bevor Ihre Herzschmerzen ernster werden.
Das hilft sofort
Die hier aufgeführten Maßnahmen können und wollen eine medikamentöse Therapie nicht ersetzen. Sie sind als zusätzliche Behandlungsmaßnahmen gedacht – unter Umständen führen Sie dazu, dass Sie dann weniger Medikamente benötigen.
Aber Vorsicht: Wenn akute Herzschmerzen nach Anwendung der Tipps nicht innerhalb weniger Minuten verschwinden, verständigen Sie sofort den Notarzt!
Wasseranwendungen Tauchen Sie den linken Arm langsam immer tiefer in warmes Wasser (36–38 °C) ein, das entspannt und fördert die Herzdurchblutung.
Alternativ helfen heiße Arm- und Herzauflagen, die Sie für eine Viertelstunde belassen. Auch ansteigende Armbäder (von 35 auf 39 °C) über 15–30 Minuten, die Sie mit dem rechten Arm beginnen, dann über den linken und dann mit beiden Armen beenden, beruhigen und fördern die Herzdurchblutung. Beenden Sie das Bad immer warm, denn ein kalter Reiz verengt die Gefäße und ist kontraproduktiv.
Druckpunkte massieren Drücken Sie den Punkt Perikard 6: Er liegt an der Innenseite des Unterarms, 3 Querfinger vom Handgelenk entfernt. Und zwar in der Tiefe zwischen den Sehnen – wenn Sie etwas Druck in der Region ausüben, stellen Sie fest, dass der Punkt empfindlicher als seine Umgebung ist.
Bei eher funktionellen Herzschmerzen hilft der Punkt Herz 7: Auch er liegt an der Innenseite des Unterarms, und zwar direkt in der Handgelenksfalte, ungefähr in der Verlängerung des Ringfingers (30–60 sec. drücken).
Gezielter Hautkontakt Eine tägliche, 10-minütige Bürstenmassage von Armen und Beinen verbessert allgemein die Durchblutung und wirkt entspannend auf das vegetative Nervensystem ein – auch das Herz beruhigt sich. Sie können entscheiden, ob Sie sich trocken abbürstenoder lieber nass unter einer warmen Dusche. Ansonsten wirkt auch eine vom Profi durchgeführte Reflexzonenmassage.
Homöopathie Bei Herzenge mit Erstickungsgefühlen und Gesichtsröte hilft Lachesis D12, besonders wenn das Herzstechen aus dem Schlaf heraus und dazu Angstgefühle auftreten. Herzdruck (wie durch einen Elefantenfuß ausgelöst) bei bestehendem Bluthochdruck, der sich z. B. in einem roten Gesicht zeigt und sich
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