Natuerlich gesund
lustige Begebenheit, die Ihnen eine Freundin am Telefon erzählt. Und merken sofort, dass mit Ihrer Blase nicht zu spaßen ist – durch den Druck der Bauchpresse verlässt ungewollt etwas Urin Ihren Körper.
Unwillkürlicher Harnabgang – so nennt man sie auch, die Blasenschwäche, die je nach Schweregrad und Ursache in verschiedene Formen unterteilt wird. Am häufigsten tritt sie unter Belastung auf – beim Niesen, Husten, Lachen ist der Druck im Bauchraum erhöht und spontan geht etwas Urin ab: Immerhin ist fast jede dritte Frau über 50 betroffen. Oft kündigt sich diese Form dadurch an, dass man oft kleinere und größere Portionen Wasser lassen muss und nicht wie sonst immer mehrfach am Tag große Urinmengen ausscheidet und evtl. ein unbestimmtes Druckgefühl im kleinen Becken verspürt. Andere Frauen klagen über plötzlichen, unwiderstehlich starken Drang, Wasser zu lassen, der zunehmend unkontrollierbar wird – erst nachts, später auch tagsüber muss sofort Wasser gelassen werden oder es wird eingenässt. Ein ähnliches Gefühl tritt bei einer Blasenentzündung auf (→ S. 334 ).
MEINE TÄGLICHEN SÜNDEN
Damit mir kein Malheur passiert, trinke ich tagsüber wenig.
Ich weiß zwar, wo mein Beckenboden liegt, weiß aber nicht genau, wie ich ihn trainiere und stärke.
Dass mal ein Tröpfchen Urin in die Hose geht, ist inzwischen fast normal – ich nehme sowieso Einlagen.
Fazit
Gerade eine beginnende Blasenschwäche beeinflussen Sie durch Ihr Verhalten stark – und zwar in beide Richtungen.
Die Klassiker Ein trainierter Beckenboden beugt einer Blasenschwäche vor – gerade mit zunehmendem Alter und nach mehreren Schwangerschaften ist Beckenbodentraining sehr wichtig, doch es gibt noch andere Tipps.
Das hilft sofort
Wasseranwendungen Heiße und kalte Sitzbäder verbessern die Durchblutung Ihrer Beckenorgane mitsamt den Muskeln und Nerven, beruhigen kurzfristig eine Reizblase und unterstützen langfristige Maßnahmen. Ein kaltes Bad müssen Sie nur 10–20 sec ertragen, im warmen Bad verbleiben Sie 10–15 Minuten.
Homöopathie Nux vomica D12 hilft Ihnen, wenn Sie ständig Harndrang verspüren und nervös sind, Causticum D12 eignet sich, wenn Ihre Blase bei Belastung schwächelt. Probieren Sie Pulsatilla D12, wenn es im Liegen schlimmer wird, und Sepia D12 bei einer Blasensenkung (3–5 Globuli).
Das hilft Ihrem Typ
Das aktive Programm
Fragen Sie in Ihrem Bekanntenkreis, wer schon mal beim Osteopathen war. Sie werden überrascht feststellen, dass Sie nicht die Erste sein werden, die sich mit dem Gedanken trägt. Oft beeinträchtigen Verklebungen zwischen Kreuzbein und dem die Beckenorgane versorgenden Nervengeflecht die Blasen- und Nierenfunktion – ein Osteopath löst in mehreren Behandlungen die Verklebungen mit gezielten Griffen und stellt so die Funktion dieser Strukturen wieder her.
Das relaxte Programm
2 Querfinger unterhalb der höchsten Erhebung Ihres Innenknöchels finden Sie den Punkt Niere 6 – seine Massage und die des Punktes Niere 3 (→ S. 337 ) beeinflusst Ihre Beckenregion und hilft u. a. bei Senkungsbeschwerden. Daneben aktiviert die Massage einer gedachten Linie zwischen Nabel und Schambein die Punkte Konzeptionsgefäß 2 bis Konzeptionsgefäß 8 und damit indirekt Ihre Beckenorgane mitsamt der Harnblase.
Das sinnliche Programm
Die TCM sieht in einer Blasenschwäche einen Mangel an Milzenergie, den sie mit verschiedenen Lebensmitteln behebt, um die Beckenorgane wieder anzuheben. Kochen Sie eine Hühnersuppe mit z. B. Esskastanien, Fenchel,Lauch und Mais; streuen Sie etwas Zimt auf Ihr Müsli, das Rosinen und Walnüsse enthalten sollte. An Obst sind Kirschen und Himbeeren geeignet; an Fleisch Lamm und Wild.
WANN ZUM ARZT
Sobald aus Ihrer Blase mehrfach unwillkürlich Harn abgeht, klärt Ihr Arzt die Ursache ab. Meist wissen Sie bereits, welche Faktoren Ihre Beckenorgane überstrapaziert haben – ob Schwangerschaften, schwaches Bindegewebe, Übergewicht oder die langjährige schlechte Angewohnheit, den Harndrang zu missachten, was oft zu nervösem Harnverhalten führt. Er klärt Sie bei beginnender Blasenschwäche über den harmlosen, doch meist chronischen Charakter Ihrer Beschwerden auf und legt mit Ihnen gemeinsam fest, welche Maßnahmen außer forciertem Beckenbodentraining Sie ergreifen sollten.
Grundsätzlich helfen Ihnen wärmende, leicht geschärfte Speisen. Haben Sie eine Reizblase? Dann essen Sie viel Mais und Milchreis, den Sie mit frischen Früchten variieren
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