Natuerlich gesund
Verspannungen, beugt Krampfadern vor und trainiert auch Ihre Knie.
DROHENDE FOLGEN
Fersensporn und Hallux valgus
Bei chronischer Überbeanspruchung der knöchernen Ferse lagert sich in den Fußsehnen Knochenmaterial ab, das wie ein Fremdkörper wirkt, die Ferse reizt und die Beschwerden vergrößert. Glücklicherweise verursacht nicht jeder Fersensporn Schmerzen, und die Behandlung – egal, ob mit Einlagen, Medikamenten oder einer Operation – ist bei über 80 % aller Patienten erfolgreich.
Hauptsächlich das Tragen von spitz zulaufenden, zu engen Schuhen fördert die Entstehung eines Hallux valgus, auch Ballenzeh genannt. Seitlich der Großzehe bildet sich eine Vorwölbung, die Zehe gerät zunehmend in Schräglage. Oft nur kosmetisch störend wird der Hallux valgus bis zu pflaumengroß; bei dauerhaften Schmerzen wird diese Gelenkausstülpung abgetragen und das Großzehengrundgelenk versteift.
Zur Ruhe kommen
Guter Schlaf ist für den Menschen genauso wichtig wie Essen und Trinken. Doch was ist guter Schlaf? Hängt seine Qualität von der Länge ab, und warum braucht der eine acht, der andere nur sechs Stunden erholsamen Schlaf? Und welchen Stellenwert hat Schlaf in der heutigen Gesellschaft, in der Mobilität, Flexibilität und immerwährende Präsenz so wichtig scheinen?
Gesunder Schlaf
Schlaf ist ein Ruhezustand, in dem das bewusste Erleben aufgehoben ist. Dabei werden verschiedene Schlafstadien zyklisch durchlaufen: Auf das Einschlafen (Stadium 1) folgt leichter, aber schon richtiger Schlaf (Stadium 2), dann schließen sich die Tiefschlafstadien 3 und 4 an. Die Schlaftiefe nimmt mit jeder dieser Phasen zu, Atmung und Herzschlag verlangsamen sich, das Gehirn ist relativ inaktiv. Dann folgt eine Schlafphase, bei der die Schlaftiefe gering, die Weckschwelle sehr hoch ist. Atmung und Herzschlag beschleunigen sich und das Gehirn ist hochaktiv. In dieser REM-Schlafphase (REM = rapid eyes movement = schnelle Augenbewegungen) träumen wir besonders häufig.
In einer Nacht mit normalem Schlaf gibt es 3–5, etwa 100 Minuten dauernde Schlafzyklen, wobei die Schlaftiefe aller Phasen abnimmt, und die REM-Phasen immer länger werden. Das Schlafbedürfnis ist zwischen 2 und 6 Uhr am größten. Zeitgeber zur Einleitung des Schlafs ist Melatonin (→ S. 81 ).
Wozu schlafen?
Schlaf ist Voraussetzung dafür, dass wir im Wachzustand gesund und leistungsfähig sind. Außerdem ist das Traumerleben für unser seelisches Befinden wichtig, auch wenn wir uns nur selten daran erinnern können. Die nächtlichen Träume halten uns seelisch fit und dienen dem Lernen und Verarbeiten der Eindrücke des vorangegangenen Tages – wer länger nicht schläft oder häufig geweckt wird, wird gereizt und aggressiv.
Auch das immunologische Gedächtnis (also die Bildung von Antikörpern) und der Stoffwechsel werden vom Schlaf beeinflusst, z. B. wird der Blutzuckerspiegel stabilisiert. Deshalb erhält das Gehirn nachts viel Sauerstoff, während andere Körperfunktionen wie Herz- und Atemfrequenz abnehmen. Bei Schlafmangel produziert der Körper weniger Antikörper, ist infektanfälliger und kann schlechter neu Erlerntes verarbeiten.
In der ersten Nachthälfte produziert der Körper vermehrt Wachstumshormon und Serotonin, in der zweiten Kortisol und beeinflusst so das Immunsystem. Morgens steigt die Konzentration der Hormone Adrenalin und Kortison an, sodass die Empfindlichkeit gegenüber Störungen von außen zunimmt. Ohne Schlaf gerät man nach etwa 36 Stunden in einen rauschähnlichen Zustand, der später einem Delirium ähnelt.
Ohne Schlaf geraten Körper und Seele schnell aus dem Gleichgewicht.
Schlafen früher und heute
Schlafen war früher ganz selbstverständlich und wurde mit vielen Menschen auf engstem Raum praktiziert. Erst seit der Industrialisierung vor etwas mehr als 200 Jahren gilt Schlafen als unnütze Zeitverschwendung – der Mensch ist in dieser Zeit unproduktiv. Die Schlafdauer ist bei jedem unterschiedlich,es gibt Kurzschläfer wie Napoleon mit 4 Stunden Schlaf, und Langschläfer wie Einstein, der auch im Alter noch 10 Stunden schlummerte (→ Chronobiologie, S. → 76 ). Insgesamt verschläft der Mensch an die 24 Jahre seines Lebens – allerdings schläft man heute im Durchschnitt eine Stunde weniger als vor 100 Jahren. In der Regel gelten zwischen 6 und 8 Stunden Schlaf pro Tag als normal, davon sollten Sie 4 Stunden nachts am Stück schlafen: Ein kurzes Aufwachen zwischen den einzelnen Schlafphasen ist normal
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