Natuerlich gesund
Hauptsache, Sie werden aktiv.
MEINE TÄGLICHEN SÜNDEN
Ich bin noch nie gern Auto gefahren – inzwischen fühle ich mich auch auf dem Fahrrad unsicher.
Im Winter gehe ich nach 17.00 Uhr nicht mehr einkaufen.
Hoffentlich merkt keiner, dass ich so ungern Fahrstuhl fahre.
Fazit
Hören Sie in sich hinein: Lösen in den letzten Jahren immer mehr Situationen bei Ihnen Unbehagen aus?
Das hilft Ihnen
Ordnung ins Leben bringen Am wichtigsten ist: Ohne Ihr Zutun wird Ihr Unbehagen nicht weniger, sondern absehbar zunehmen – neue Situationen, mehr »eingebildete Feinde« werden auftreten. Von allein verschwinden einmal ausgebildete Ängste nicht. Das Angstgedächtnis funktioniert ähnlich wie das Schmerzgedächtnis – sind die Nervenverbindungen einmal gebahnt, ist es ein langwieriger Prozess, das Gedächtnis umzuprogrammieren und aus der großen Furcht, z. B. vor einer Spinne, wieder eine normale Schreckreaktion zu formen, die beim Körperkontakt zu einem schnell laufenden, behaarten, evtl. stechenden Insekt auftritt.
Gehen Sie nicht nur Ihre zunehmende Ängstlichkeit an, sondern bauen Sie vor: Stabile Beziehungen, in denen Sie sich z. B. mit demPartner auch in Diskussionen auseinandersetzen, ein strukturierter Tagesablauf, in dem nicht nur Arbeit, sondern auch andere Tätigkeiten gleichberechtigt ihren Platz haben, »erden« Sie, bieten Halt und lassen für unbegründete Ängste wenig Raum. Aktivität macht Sie selbstbestimmt, Sie erleben tagtäglich, dass Ihr Handeln etwas bewirkt – Sie fühlen sich Ihrem Unbehagen nicht so ausgeliefert und bieten ihm die Stirn.
Die Gedanken sind frei? Schreiben Sie auf, welche Gedanken bei Ihnen in einer Angstsituation auftreten: Haben Sie Angst, sich zu blamieren, wenn andere Ihr Unbehagen erkennen? Oder fühlen Sie sich machtlos Ihrer Körperreaktion, z. B. leichter Übelkeit im Fahrstuhl, ausgeliefert? Sprechen Sie Ihr Unbehagen einfach an – Sie werden feststellen, dass nicht nur Sie, sondern fast jeder eine Angstleiche im Keller hat. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Körperreaktion beeinflussen können, z. B. durch tiefes Einatmen, sich ablenken. Prüfen Sie, ob diese Körperreaktion inzwischen auch bei anderen Gegebenheiten auftritt, z. B. einer Erkältung, und ob sie das Angstgedächtnis so unterstützt.
Wenn Angst zu Ihrem ständigen Begleiter wird, ist Kontakt zu Freunden besonders wichtig.
Fokus umlenken Sobald Sie unruhig werden, weil eine Angst auslösende Situation auf Sie zukommt, lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit von der potenziellen Gefahr (»hier könnte eine Spinne lauern«) hin zu etwas anderem (»gleich mache ich etwas Schönes«) oder auf die eigenen Stärken und Fähigkeiten (»wie gelenkig ich in diese dunkle Ecke gekrochen bin«, »wie sich doch mein regelmäßiges Training bemerkbar macht«).
Geht Sicherheit vor? Überprüfen Sie, inwieweit Ihr Vermeidungsverhalten Ihr Sicherheitsbedürfnis verändert hat. Oft beeinflussen selbst kleine »Alltagsängste« unmerklich unser Verhalten, als würde z. B. der Einbrecher quasi schon vor der Tür warten, wenn wir einmal vergessen, alle Türen und Fenster abzuschließen oder für uns wertvolle Gegenstände sichtbar in der Wohnung aufbewahren. Je mehr Situationen (allein im Haus, Autofahren, Radfahren, allein zu Fuß gehen, bestimmte Sportarten) Sie als potenziell gefährlich einstufen, desto mehr unterstützen Sie Ihr Angstgedächtnis und Vermeidungsverhalten. Vergleichen Sie Ihre »Sicherheitscheckliste« mit der von Freunden, um die Verhältnismäßigkeit abzuschätzen.
Entspannendes Schärfen Sie Ihre körperliche Wahrnehmung mit Autogenem Training, Progressiver Muskelrelaxation oder Biofeedback. So nehmen Sie die körperliche Angstreaktion mit Totstellreflex (Lähmung), Herzrasen, Schweißausbruch etc. besser wahr und Ihnen wird bewusst, dass diese auch wiedervergehen. Daneben verbessern Sie Ihr Körpergefühl – so behalten Sie in einer unbehaglichen Situation länger Bodenhaftung.
Hilfe aus der Natur Beruhigend wirkt Tee aus 2 TL Johanniskraut (auf 250 ml heißes Wasser, 5 min ziehen lassen, 3-mal tgl.), angstlösend sind hoch dosierte Johanniskraut-Präparate, die jedoch erst nach mehreren Wochen richtig wirken.
Wasseranwendungen Sowohl Saunabesuche als auch heiße Bäder verstärken evtl. Ihr Unbehagen – denn Enge und Hitze begünstigen ausgeprägte Körperreaktionen und Anflüge von Platzangst.
Homöopathie Tritt Ihr Unbehagen meist nachts und morgens auf, probieren Sie Arsenicum album D12. Piper
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