Natuerlich gesund
kein Geräusch mehr wahrnehmen, beträgt 0 dB, alles über 120 dB ist so laut, dass es schmerzt und das Innenohr schädigt. Lärmeinwirkung auf das Innenohr ist der größte Risikofaktor, dass das Hörvermögen nachlässt – inzwischen haben 20 % der Bevölkerung nach dem 14. Lebensjahr keine normale Hörschwelle mehr. Lärm beginnt bei 80–85 dB – Schreien, auch eines Kindes, erreicht schnell diese Frequenzen.
Nehmen Sie Geräusche unter 20 dB wahr, z. B. Blätterrascheln, das Ticken einer Uhr, ist Ihr Hörvermögen normal; 40 dB laut sind z. B. Geräusche im Wohngebiet, 60 db werden bei Gesprächen erreicht.
Schwerhörigkeit im Alter (Presbyakusis) Oft zeigt sich eine Schädigung des Innenohres nicht mit der Abnahme des Hörvermögens, sondern durch Ohrgeräusche – ähnlich wie beim Auto, das auch erst stottert und dann gar nicht mehr fährt. Meist trifft es zunächst die hohen Frequenzen, die im unteren, ersten Teil der Hörschnecke verarbeitet werden – da der gesamte Schall über diese Sinneszellen hinwegläuft, geht man von einer stärkeren Abnutzung aus. Diese Alterschwerhörigkeit beginnt um das 50. Lebensjahr, nimmt zu, bis das Hören so stark eingeschränkt ist, dass Gespräche sinnentstellt werden. Ein Hörgerät schafft Abhilfe – sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Hörsturz Dramatischer verläuft der plötzliche Hörverlust, oft begleitet von einem dumpfen Gefühl im Ohr, Ohrgeräuschen und Schwindel. Zwar bildet er sich bei über 50 % der Betroffenen innerhalb eines Tages zurück – je länger er bestehen bleibt, desto schlechter wird seine Prognose. Wahrscheinlich bedingt eine Durchblutungsstörung der Sinneszellen mit kleinen Blutgerinnseln wie bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall (Innenohrinfarkt) den Hörverlust. Eine sofortige Verbesserung der Durchblutung mit Infusionen und entzündungshemmenden Substanzen wie Kortison oder einer professionellen Blutreinigung (H.E.L.P.-Apherese), bei der gerinnungsfördernde Stoffe aus dem Blut entfernt werden, lässt die Chancen auf 80–90 % ansteigen, dass keine Spätfolgen wie dauerhafter Hörverlust oder Ohrgeräusche bestehen bleiben. Meiden Sie Lärm und lernen Sie sich zu entspannen (→ S. 102 ) – so sinkt die Gefahr, einen Hörsturz zu erleiden.
Seltener treten Innenohrschäden bei Infektionen, Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans (→ S. 186 ) oder der Einnahme bestimmter Medikamente (hochdosierte Antibiotika) auf.
Ohrgeräusche
Es klingelt in Ihrem Ohr – externe Auslöser wie Wecker, Handy, Computer oder Küchenuhr suchen Sie vergeblich: Das Geräusch bleibt und wird bei Stille lauter.
Brummen, Zischen, Knacken oder Pfeifen – Ohrgeräusche (Tinnitus) haben viele Formen, stören individuell unterschiedlich stark und treten kurzfristig bei Ohrentzündungen, einer akuten Lärmeinwirkung (z. B. Knalltrauma) oder einem Hörsturz auf: Jeder dritte kennt sie, langfristig stören sie zwischen 5 und 10 % aller Erwachsenen in Deutschland. Begünstigt wird ein Tinnitus durch Lärm, Infektionen und Stress – er wird durch eine Innenohrschädigung oder einen Hörnervenschadenausgelöst. Wenn Sie sich mit Ihren lästigen Ohrgeräuschen allein gelassen fühlen, drohen Depressionen sowie Schlaf- und Angststörungen.
Das hilft Ihnen
Grundsätzliches Ihr Ohrgeräusch wird Ihnen in der Stille lauter und bewusster – Meiden Sie solche Situationen: Stört es Sie beim Einschlafen, schlafen Sie bei offenem Fenster, leiser Musik oder einem Tischbrunnen ein. Machen Sie sich die Einstellung zu eigen, dass sich Ihr Ohrgeräusch Ihnen unterordnen muss, nicht umgekehrt.
Es existiert keine wirkliche Tinnitus-Therapie – alle Maßnahmen helfen individuell sehr unterschiedlich, sind mehr oder weniger erfolgreich. Ein Trost bleibt: Mit der Zeit lernt Ihr Gehirn, das Ohrgeräusch nur noch unbewusst wahrzunehmen – bewusst wird es nicht mehr gehört.
Hilfe aus der Natur Präparate mit Ginkgo und Weißdorn fördern evtl. die Durchblutung im Innenohr; Mutterkorn lindert evtl. Ihr Ohrsausen.
Homöopathie Haben Sie Ohrgeräusche und Schwindel, probieren Sie Argentum nitricum D12 oder Secale D6; ist ihnen auch übel, Tabacum D12. Nach einem Knalltrauma eignet sich Arnica D12. Ist Ihr Gehör überempfindlich, probieren Sie Chenopodium D12 oder China D6. Haben Sie dazu pulsierende Kopfschmerzen, versuchen Sie Glonoinum D6; sind Sie auch schwerhörig, eignet sich Phosphor D12 (3–5 Globuli mehrmalig).
Sind Sie sich unsicher, fragen Sie Ihren Apotheker nach einem
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