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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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herausgezogen wie ein Korken aus der Flasche.
    »Sehen Sie«, sagte Erlin und warf den wesentlichen Teil des Boxys ins Meer zurück. Janer sah zu, wie der Boxy im Wasser aufprallte und einen Augenblick lang auf der Oberfläche liegen blieb. Janer wollte gerade fragen, was Erlin gemeint hatte, als sich der Boxy einmal schlängelte, ein weiteres Mal, und dann pfeilschnell in die smaragdenen Tiefen abtauchte. »Sie sterben nicht«, erklärte sie ihm, und zu seinem Entsetzen biss sie ein Stück aus dem Fleischwürfel, den sie in der Hand hielt. »Hier, probieren Sie mal.«
    Er nahm den immer noch warmen Fleischklumpen entgegen und starrte ihn an. Er warf einen Blick auf Roach, der ihn mit einem rattenhaften Lächeln betrachtete, nahm dann einen kleinen Bissen, kaute ihn, unterwarf den rebellischen Magen und schluckte den Happen. Das Fleisch rutschte hinab und schien, als es zur Ruhe kam, plötzlich eine Wärme zu erzeugen, die Janers Übelkeit verbannte. Dieser Effekt überraschte ihn, und er nahm einen weiteren Bissen. Nachdem er ihn ebenfalls heruntergeschluckt hatte, versuchte er, den Geschmack zu identifizieren.
    »Würzig … wie Curry … und Bananen«, sagte er.
    »Das Fleisch strotzt von Vitaminen, Proteinen und Zucker – und natürlich dem Virus, aber darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Es überlebt die Verdauung durch den Menschen nicht, wie es auch nicht lange überlebt, wenn man es der Luft aussetzt. Die üblichen Wege, sich damit zu infizieren, bestehen in Blutegelbissen und im Geschlechtsverkehr.« Erlin schien sich bei Erwähnung der zweiten Methode unbehaglich zu fühlen. »Sind Sie auf Intertox?«
    Janer zuckte die Achseln. »Ich gehe das Risiko ein«, sagte er. Als er sich dann an einen Teil der Saufgespräche vom Abend zuvor erinnerte, setzte er hinzu: »Erklären Sie mir doch: Wenn hier solche Speisen so leicht verfügbar sind, wieso kauft man dann hier draußen auch das, was die Hooper ›Kuppelnahrung‹ nennen?«
    Erlin lächelte über irgendeine persönliche Erinnerung, und Janer war fast eifersüchtig. Sie sagte: »Kuppelnahrung ist irdischer Herkunft, und die hier angebauten Varietäten enthalten viele natürliche keimtötende Wirkstoffe – sogar Toxine –, die das Wachstum der Virenfasern hemmen. Hooper verfügen über die Einrichtungen für den Anbau schon seit der Zeit von Jay Hoop persönlich; zum Glück, denn andernfalls hätten sie nicht überlebt. Als die Polis schließlich eintraf, bedeutete das für sie noch mehr Vielfalt. Knoblauch ist besonders gut. Die Hooper mögen Knoblauch. Sie ziehen ihn hier seit fast einem Jahrtausend.«
    »Man könnte denken, sie wollten das Wachstum dieser Fasern gar nicht hemmen.«
    »Langsames Wachstum ist besser als schnelles -auf diese Weise wird man nicht heimisch.«
    Janer wartete auf eine Erklärung, erhielt aber keine. Er aß zunächst das Boxyfleisch auf und wollte das Thema wieder ansprechen, als er ein jämmerliches Quieksen hörte und sich umdrehte. Roach hatte einen gusseisernen Köderkasten geöffnet und bestückte den Haken gerade mit einem Köder. Die Kreatur, die sich in seinem Griff wand, um nicht aufgespießt zu werden, sah aus wie eine Miniaturtrompete mit den Beinen eines Watvogels und Schwimmfüßen.
    »Kümmern wir uns lieber nicht darum«, empfahl Erlin. »Es kann für einen Außerplanetarischen gefährlich werden, wenn er sich einem Hooper nähert, der gerade fischt.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Erlin deutete auf den Köderkasten.
    »Eines von diesen Viechern könnte sich wie ein Bohrer in Sie hineinfressen. Man kann sie nur schwer wieder entfernen, wenn sie erst mal losgelegt haben.«
    Janer nickte und wich zurück. Die kleinen Trompetendinger sprangen in dem Kasten auf und nieder, und obwohl sie keine Augen hatten, schienen sie ihn anzusehen. Roach zeigte keine besondere Vorsicht gegenüber der Kreatur in seiner Hand und spießte sie schließlich auf den glänzenden Haken. Als sie dabei ein blubberndes Quieksen erzeugte, sah Janer, wie die übrigen in dem Kasten aus seinem Blickfeld sanken und verstummten. Er nickte dem Hooper zu, ehe er Erlin folgte, aber Roach konzentrierte sich so darauf, die Leine wieder auszuwerfen, dass er es gar nicht bemerkte.
    Erlin fuhr fort: »Außerdem sind da noch all die anderen Viecher zu erwähnen, die Roach vielleicht herausfischt. Da unten leben Frosch- und Hammerschnecken, ganz zu schweigen von Gleißern und Prill. Und natürlich den Blutegeln.«
    Janer hatte keine Ahnung, was

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