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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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hat hier zu tun«, antwortete Svan.
    Shib lauschte dem Gespräch nur mit halbem Ohr und hielt dabei den Blick auf den Wald gerichtet. Ein scheußliches Vogeldings betrachtete ihn von den Asten eines Baums mit ausgeprägt kugelförmigem Stamm. Shib hatte erst geglaubt, die Kreatur wäre tot und bereits in Verwesung übergegangen, bis sie sich bewegte und mit ihren glänzenden Augengruben die Batianer auf ihrem Weg verfolgte. Shib unterdrückte den sofort auftretenden Impuls, sie von ihrem Ast zu brennen. Zweifellos hätte Svan das als Tropfen ins übervolle Fass aufgefasst.
    »Hast du irgendwelche Informationen über den Klienten?«, fragte Tors.
    »Es ist derselbe, der schon seit drei Jahrhunderten das Kopfgeld auf Sable Keech aussetzt. Unmöglich, die Transaktion aufzuspüren, ohne vorher das Geld zu verdienen. Und das hat bislang niemand geschafft.«
    »Ich kapiere nicht, wie er so lange durchgehalten hat«, sagte Dirne mit einem um Entschuldigung heischenden Seitenblick auf Shib.
    »Organisation, Schnelligkeit, Glück und bislang sieben Jahrhunderte Erfahrung. Ohnehin begibt sich Keech nicht oft in eine Position, wo man ihn erwischen könnte. Normalerweise agiert er auf Polis-Planeten, die sicher innerhalb der Aufsicht durch die KI liegen, und verwendet die meiste Zeit auf Nachforschungen in Polis-Datenbanken. Nicht leicht, ihn dort zu schnappen. Wenn er mal so weit herauskommt wie hier, ist er für gewöhnlich gut gedeckt. Erstaunlich, dass er hier so allein auftritt. Vielleicht wird er langsam unvorsichtig«, sagte Svan.
    »Oder vielleicht hat er einfach genug«, überlegte Tors.
    Svan zuckte die Achseln und deutete auf einen Pfad, der gegenüber einem Landesteg in den Wald führte. »Sieht ganz nach der Beschreibung aus«, sagte sie.
    Als sie den Pfad betraten, spürte Shib, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten. Er hatte zuvor schon feindselige Orte aufgesucht, einige sogar, wo er einen gepanzerten Schutzanzug brauchte, und manche, wo man mindestens ein voll motorisiertes Exoskelett benötigte. Aber hier hatte er gleich von Anfang an gespürt, dass alles falsch lag. Dies war eine Welt von beiläufiger Brutalität. In der Hooper-Stadt hatte er am Rande eine Art Kampf miterlebt, und selbst ihn hatte überrascht, wie locker die Hooper schwere Verletzungen verkrafteten. Dann die Hetzjagd nach Keech und die Sache mit Nolan … Er blickte sich forschend im Wald um und packte den Karabiner fester. Vom Waldboden aus betrachteten ihn stachelige Froschdinger mit glitzernden blauen Augen, und das Laub darüber trug nässende Früchte einer langen und schleimigen Variante. Fand man hier irgendeinen Ort, wo man sich mal entspannen konnte?
    »Hier ist die Stelle. Wir sichern sie ab und warten hier auf die Frau«, sagte Svan.
    »Die Frau?«, fragte Shib und blickte voraus. Vor ihnen ragte ein Turm über den Boden auf, und ringsherum war die aufgewühlte Erde völlig frei von Vegetation, als hätte ihr der Turm selbst jede Lebenskraft entzogen. Shib fragte sich, wo der ortsansässige Menschenfresser steckte.
    Svan gab keine weiteren Erklärungen. Vielmehr wandte sie sich zu ihnen um.
    »Dirne, zerstöre das Automatikgeschütz und alle Schüsseln auf dem Dach. Tors, ich möchte, dass du die Tür wegpustest. Du gibst ihm Deckung, Shib, und putzt jede automatische Waffe weg, die sich rings um die Tür findet.«
    »Wie viele Leute sind hier?«, fragte Shib.
    »Nur eine alte Frau. Wir sollen sie in unsere Gewalt bringen und warten. Unsere Klientin müsste bald eintreffen. So, wir schlagen jetzt zu!«
    Dime klappte sich eine Zielerfassung nach unten vor die Augen, legte den Karabiner an und feuerte in rascher Folge vier kurze Impulse. Während er schoss, rannten Shib und Tors auf die Tür zu. Auf dem Dach von Olian Tays Haus leuchteten die Satellitenschüsseln am Mast auf und sackten in sich zusammen. Das Automatikgeschütz, das sich im letzten Augenblick auf die Batianer einzuschwenken versuchte, verging mit trockenem Knacken in einem grellen Blitz, und schwarze Trümmerstücke regneten auf den kahlen Boden herunter. Tors erreichte die Tür und heftete eine kleine Scheibe auf den Schlossmechanismus, während Shib ihn deckte. Sie drückten sich jeder auf einer anderen Seite des Eingangs an die Wand, als die kleine Mine detonierte und die eingebeulte Tür mit einem Krachen ins Gebäude drückte. Dann waren sie schon drin.
    Svan behielt ihre Umgebung scharf im Auge, während sie über die Lichtung ging. Sie sah, wie Dirne hinter

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