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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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den Turm lief, und hörte zu, wie scharfes Knallen und gedämpfte Explosionen aus dem Inneren ertönten. Die einzigen Geräusche, die sie hörte, gingen auf Shib und Tors zurück. Dieser Ort war verlassen. Entweder hatte Olian Tay einfach Glück, oder jemand hatte sie gewarnt. Als Svan den Turm betrat, folgte ihr Dirne. Tors stand im zentralen Wohnzimmer, dessen Türen allesamt aufgebrochen waren, während Shib gerade eine Wendeltreppe an der Seite herunterkam. Sie sah die beiden an, und sie schüttelten die Köpfe.
    Svan blickte zur Decke hinauf. »Hauscomputer, wo steckt Olian Tay?«
    »Olian Tay, Olian Tay ist über alle Berge auf und davon!« Es war eine Frauenstimme, und Svan hegte keinerlei Zweifel daran, wem sie gehörte. Sie gab Dirne ein scharfes Zeichen mit der Hand, und dieser zog schnell ein Instrument aus dem Gürtel und hielt es hoch.
    »Wo bist du?«, fragte sie.
    »Oh, ich verstehe«, sagte Tay. »Du möchtest, dass ich es dir sage, damit du mir die Blumen geben kannst, die mein Geliebter schickt.«
    »Man könnte es so ausdrücken. Aber möchtest du nicht herausfinden, warum wir wirklich hier sind?«
    »So macht man es richtig: Mich reizen, damit ich weiterrede und dein Freund ein Signal aufspüren kann. Nicht allzu clever, die Masche, wenn man bedenkt, dass ihr die Funkschüssel zerstört habt.«
    »Du bist also irgendwo ganz nahe«, folgerte Svan und gab ein weiteres scharfes Signal. Shib und Tors trafen Anstalten, sich aus dem Zimmer zu ducken und auf die Suche zu machen, aber Tays nächste Äußerung stoppte sie abrupt.
    »Falsch: Dieses Signal kommt durch ein Bodenkabel, das zu einem Mast im Osten der Insel führt. Derzeit sitze ich im Mackay-Salon auf Coram. Oh, nebenbei: Unter meinem Haus steckt genügend Sprengstoff, um euch vier auf eine nicht minder hohe Umlaufbahn zu befördern, also schlage ich vor, dass ihr mir sehr genau zuhört.«
    »Ich höre zu«, sagte Svan.
    »Ich weiß, dass ihr irgendwie der Spur unseres gemeinsamen Freundes, des Kontrollbeauftragten Keech, gefolgt seid. Er ist nicht mehr hier. Als ich zuletzt von ihm hörte, war er unterwegs, um irgendeinen Alten Kapitän zu finden und mit ihm zu plaudern. Was mich vor allem interessiert: Wie habt ihr es geschafft, ihm hierherzu folgen?«
    Svan warf den übrigen dreien einen warnenden Blick zu. »Falls ich dir das sage, dürfen wir dann wieder hier heraus?«
    »Das werde ich gestatten«, versprach Tay. »Könnt ihr euch jetzt erklären?«
    Tay stützte sich mit den Ellbogen auf den Rand der Granitnase und starrte zu ihrem Turm hinab. Dann warf sie einen forschenden Blick auf den Bildschirm ihres Transponders und lächelte über die Art und Weise, wie die Söldner sich untereinander mit verzweifelten Gesten verständigten.
    Die Anführerin meldete sich zu Wort. »Wir sind Keech mit einem speziell konstruierten Ortungsgerät gefolgt, das Signale von bestimmten alten Modellen kybernetischer Motoren empfangt«, erklärte die Batianerin und hielt ein Gerät hoch, das sie aus dem Gürtel gezogen hatte. Tay betrachtete es sich auf dem Bildschirm genau. Die Erklärung klang plausibel, aber sie glaubte nicht einen Augenblick lang daran.
    »Ich glaube das nicht einen Augenblick lang«, sagte sie und genoss die Situation ungeheuer. Nur ein kleines Samenkorn des Zweifels minderte das Vergnügen: Falls sie Keech nicht mit der behaupteten Methode gefolgt waren, wie dann? Als Tay sich von dem Granit abwandte, wobei sie sich den Transponder vor die Nase hielt, kam ihr der Gedanke, dass die Batianer hier vielleicht überhaupt nicht nach Keech suchten. Egal. Sie ging zu ihrem Antigravwagen hinüber und stieg ein. Wenn diese Söldner schließlich verschwanden, wie es Leute ihres Schlages immer taten, würde Tay nach Hause zurückkehren. Sie legte den Transponder auf den Sitz neben sich und griff nach der Lenksäule.
    »Aber Olian«, sagte die Frau, die neben ihr in den AGW stieg, »du hast das alles falsch verstanden. Sie sind hier, um mich zu treffen, und ich bin gekommen, um dich zu treffen.«
    Tay kannte das Gesicht nicht, das sie anlächelte, aber die Gasimpulspistole, die auf ihr Gesicht zielte, genoss ihre volle Aufmerksamkeit.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«, fragte sie.
    »Kannst du dir das nicht denken?«, fragte die Frau, griff mit diesen Worten nach Tays Transponder und sprach hinein.
    »Svan, hier spricht Ihre Klientin. Ich habe Olian Tay und stoße in Kürze zu Ihnen. Ich muss Sie dafür beglückwünschen, dass Sie sich exakt so

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