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Nebel über dem Fluss

Nebel über dem Fluss

Titel: Nebel über dem Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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bisschen Platz«, sagte sie lachend und rutschte neben ihn, nachdem sie das Tablett abgestellt hatte. »Wir haben leider weder Brot noch Kekse im Haus.«
    Bedächtig tauchte sie den Zeigefinger in das rosa Taramas und schob ihn Resnick in den Mund.
    »Hattest du so was schon im Sinn«, fragte sie, »als du angerufen hast?«
    Resnick schüttelte den Kopf.
    »Ehrlich nicht?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Dana trank von ihrem Tee. »Was heißt, natürlich?«
    Resnick wusste nicht, was für eine Antwort von ihm erwartet wurde, was er sagen sollte. »Ich habe eben nicht   … ich meine, ich hätte nie   …«
    »Du hättest nie?«
    »Nein.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Untadelig in Gedanken, Worten und Taten, wie sich das für einen Polizisten gehört.«
    »Das wollte ich nicht sagen.«
    »Du wolltest sagen, dass du mich nicht attraktiv gefunden hast.«
    »Nein.«
    »Wie jetzt? Nein, du hast mich nicht attraktiv gefunden, oder nein, das wolltest du nicht sagen?«
    »Nein, das wollte ich nicht sagen.«
    »Was dann?«
    Um Zeit zu gewinnen, trank er Kaffee, beinahe mit Sicherheit Pulverkaffee, eindeutig zu dünn. »Ich wusste, dass du eine attraktive Frau bist, aber an so etwas – ich meine, an Sex – habe ich überhaupt nicht gedacht. Wenn es so gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich nicht einfach bei dir angerufen und mich selbst eingeladen.«
    »Warum nicht?«
    Er stellte den Becher weg. »Ich weiß es nicht.«
    »Bist du in festen Händen?«
    »Nein.«
    »Aber dann   …«
    Er wusste selbst nicht, warum ihm das alles so peinlich war, aber er musste den Blick abwenden. »Es wäre mir einfach nicht richtig vorgekommen.«
    »Ach so.«
    »Und außerdem   …«
    »Ja?«
    »Hätte ich nie geglaubt, dass du interessiert bist.«
    »Am Sex?«
    »An mir.«
    »Ach, Charlie.« Sie legte ihm die Hand auf die Wange.
    »Was?«
    »Weißt du denn nicht, dass du ein attraktiver Mann bist?«
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    Lächelnd ließ sie die Hand in seinen Nacken gleiten, als sie sich ihm zum Kuss entgegenneigte. »Genau das«, murmelte sie, »ist das Anziehende an dir.« Nach einer kleinen Pause fragte sie: »Aber es freut dich doch, dass du hier bist?«
    Er brauchte nicht zu antworten; sie konnte es spüren.
    »Komm«, sagte sie, »stellen wir lieber das Tablett weg, bevor es zu spät ist.«
    Als sie sich langgestreckt aus dem Bett beugte, um es auf dem Fußboden zu deponieren, ließ Resnick seine Hände ihren Rücken hinuntergleiten bis zu ihrem Gesäß und dann, langsamer, ihre Oberschenkel entlang. Er hörte, wie ihr Atem sich veränderte.
    »Dana«, sagte er.
    »Hm?«
    »Nichts.« Er hatte nur hören wollen, wie es klang, wenn er ihren Namen sprach.
     
    Es war nach eins. Der zweite Becher Kaffee war stärker gewesen und schwarz. Im Nebenzimmer lief, leiser, dieselbe Rod-Stewart-Platte. Resnick lag auf dem Bauch, Dana neben ihm, ein Bein und einen Arm halb über seinem Körper. Diesmal war sie es gewesen, die eingeschlafen war, jetzt aber erwachte sie schlaftrunken.
    »Einmal habe ich ihn selbst gesehen«, sagte Resnick.
    »Wen?«
    »Rod Stewart. Das ist er doch, der da singt, oder?«
    »Hm.«
    »Es ist Jahre her. In einem Klub unten am Trent. Ich bin beinahe nicht zur Tür reingekommen.«
    »Kein Wunder.«
    Resnick warf ihr über die Schulter einen lächelnden Blick zu. »Damals hätte man die Leute, die schon von ihm gehörthatten, wahrscheinlich an einer Hand abzählen können. Da ist keiner seinetwegen gekommen. Die waren alle wegen Long John Baldry da.«
    Dana schüttelte den Kopf, Baldry war ihr kein Begriff.
    »Er und Julie Driscoll waren die Hauptsänger der Band. Stewart trat als Erster auf, mit ein paar Nummern zu Anfang des Sets. Ein magerer kleiner Kerl mit einer Mundharmonika. Rod the Mod, nannten sie ihn damals.«
    »Aber er war gut, oder nicht?«
    Resnick lachte. »Grauenvoll.«
    »Du willst mich wohl zum Besten halten?«
    »Nein, wirklich, er war fürchterlich.«
    Dana sah ihn an. »Im Ernst, Charlie.«
    »Was?«
    »Willst du nur deinen Spaß mit mir haben?«
    Resnick drehte sich herum und setzte sich auf. »Nein!«
    »Davon habe ich nämlich die Nase voll. Von diesen elenden One-Night-Stands.«
    Sie hatte sich von ihm abgewandt, ihre Schultern waren nach vorn gefallen, obwohl er ihr Gesicht nicht sah und keinen Ton von ihr hörte, wusste er, dass sie weinte. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte, deshalb tat er gar nichts, sondern ließ sie einfach weinen. Erst nach einer Weile rückte er

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