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Nebelflut (German Edition)

Nebelflut (German Edition)

Titel: Nebelflut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine d’Arachart
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und das gesamte Haus in die Luft, kurz nachdem die gesamte Einheit ins Innere vorgedrungen war. Außerdem malte Brady sich in allen Einzelheiten aus, wie die anschließende Hausdurchsuchung ablaufen würde. Er sah vor seinem inneren Auge einen Folterkeller, ähnlich dem auf der Schaffarm, in denen der Doktor perverse Menschenexperimente veranstaltete.
    »Bereit?«, wisperte Sean von neben ihm. Er hatte sich zusammen mit Brady und Kilian am Vordereingang positioniert. Streifenbeamten bewachten den Hinterausgang und den Garten und Harrison und White, zwei weitere Kollegen, hatten die Straße im Blick, falls Namara auf dem Weg nach Hause war.
    Brady nickte und Sean drückte auf die Klingel. Sie warteten eine gefühlte Unendlichkeit, bis Sean ein zweites Mal klingelte. Dann ein drittes Mal.
    »Der Mistkerl ist nicht hier.«
    »Hee, Richards, sehen Sie mal in der Garage nach dem Wagen!«, rief Kilian einem der Streifenbeamten zu.
    »Und jetzt?« Brady konnte seine Nervosität kaum verbergen.
    »Jetzt befragen wir ein paar Nachbarn.« Sean schaute auf die Uhr. »Kurz nach acht. Vielleicht hat er Überstunden gemacht und wir sollten mal in der Praxis vorbeischauen.«
    »Erstmal die Nachbarn.« Kilian wandte sich ab und steuerte eines der Nachbargrundstücke an.
    »Kein Auto in der Garage«, rief Richards zurück.
    »Scheiße … Damit habe ich nicht gerechnet.« Brady sah sich ratlos um.
    »So was kommt vor. Die Verbrecher sitzen nicht immer zu Hause uns warten auf uns. Geh zu White und Harrison. Vielleicht haben die etwas rausgefunden.« Sean ließ ihn stehen und machte sich ebenfalls auf den Weg zu einem der Nachbarhäuser.
    Brady schaute ihm hinterher. Die Situation war ernüchternd. Er hatte so fest damit gerechnet, dass sie Namara gleich hinter Schloss und Riegel bringen würden und jetzt waren sie von ihrem Ziel wieder unendlich weit entfernt.
    Sein Handy vibrierte in seiner Tasche. Er holte es heraus und hätte es vor Überraschung beinahe fallen lassen, als er sah, dass er eine SMS von Chloe bekommen hatte. Brady schaute sich nach seinen Kollegen um, die damit beschäftigt waren, die Nachbarn vom Abendprogramm oder dem Essen abzuhalten und ging zu seinem Auto herüber, wo er etwas ungestörter war. Dann rief er die Nachricht auf.
    du musst mir helfen bin auf
    Schaffarm er will mich töten
    schnell
    Brady begriff sofort. Er vergewisserte sich, dass seine Pistole am Holster saß und sprang in seinen Wagen. Er durfte keine Zeit verlieren. Wer auch immer Chloe in seiner Gewalt hatte, würde Ernst machen, soviel stand nach den ganzen Ereignissen fest. Und er konnte sich auch lebhaft vorstellen, wer dieser Jemand war.
    Brady gab Gas und preschte an seinen verdutzen Kollegen vorbei. Auch wenn es sicherer gewesen wäre, mit Verstärkung hinzufahren, so fehlte ihm doch die Zeit, Sean und den anderen alles zu erklären. Es bestand kein Zweifel daran, dass Doktor Namara in der Lage war, schnell und kaltblütig zu töten und Brady hoffte inständig, dass er nicht zu spät kam.
    Zuerst war er versucht, Chloe zurückzurufen, doch dann wurde ihm klar, in welche Gefahr er sie damit eventuell bringen konnte. Er trat das Gaspedal voll durch, doch es schienen hunderte von Kilometern zwischen Dublin und Brittas zu liegen.

-92-
    Patrick war blindlings durch alle Räume gelaufen, doch in keinem davon hatte er Sophie oder auch nur das kleinste Lebenszeichen von ihr finden können. Er kam wieder im Erdgeschoss an, rief ihren Namen, aber es blieb alles still. Was hatte das zu bedeuten? Wer konnte ihr in den paar Sekunden, die er gebraucht hatte, um die Lampe zu holen, etwas angetan haben?
    Hastig verließ er das Gebäude und rannte zurück zum Wagen, doch auch dort war sie nicht. Er rief sie noch einmal und irgendwo in der Wildnis ums Haus antwortete ihm eine Eule. Dann war es wieder völlig still.
    Patrick überlegte kurz und entschied sich dafür, zum Innenhof zu laufen. Zuerst glaubte er, dass er auch hier nicht fündig werden würde, doch dann vernahm er ein Geräusch aus dem Stall. Ein leises Scharren, das er nicht einordnen konnte. Vielleicht war Sophie verletzt und konnte nicht deutlicher auf sich aufmerksam machen. Patrick richtete die Taschenlampe auf die Stalltür, dann besann er sich eines Besseren und schaltete sie ab. Wenn sie jemand überwältigt hatte, sollte dieser Jemand ihn nicht unbedingt kommen sehen. Er schob die Lampe in seinen Hosenbund und zog stattdessen die Pistole hervor. Dann schlich er auf die Tür zu und

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