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Nebelflut (German Edition)

Nebelflut (German Edition)

Titel: Nebelflut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine d’Arachart
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kalter Wind auf. Sie liefen zum Haus und Grace schloss die Tür hinter ihnen. Wohlige Wärme schlug ihnen entgegen, unterstrichen von einem leisen Kinderlied, das aus dem Wohnzimmer schallte.
    »Da sind Sie ja.« Sophie saß mit Tammie auf dem Teppich und schaute auf, als sie Grace und Patrick hereinkommen sah.
    »Mummy, Daddy!« Tammie kam ihnen entgegengelaufen, beide Hände voller Bauklötze.
    »Ja, es hat nicht allzu lange gedauert.« Grace rang sich sichtlich ein Lächeln ab, dann stieg sie aus ihren Winterstiefeln und lief nach oben.
    Patrick ging in die Hocke und nahm seine Tochter auf den Arm. »Hey, meine Kleine.« Er drückte sie an sich und ging mit ihr ins Wohnzimmer.
    »Du bist ganz nass, Daddy«, lachte sie und drückte ihn von sich.
    »Ja, es regnet, hast du schon gesehen?« Er trug sie zum Fenster und blickte nach draußen.
    »Sie hat die ganze Zeit versucht, mich zu überreden, mit ihr nach draußen zu gehen. Sie wollte mir einfach nicht glauben, dass ein Sturm aufzieht«, berichtete Sophie amüsiert.
    Patrick betrachtete seine Tochter und lächelte, obwohl noch immer die Wut und die Ameisenarmeen in seinen Eingeweiden wühlten. »Sie ist ein Dickkopf«, gab er zurück.
    Tammie lachte erneut und warf einen Bauklotz nach ihm. »Gar nicht!«
    Sophie trat neben Patrick und streichelte Tammie übers Haar. »Ich hoffe, auf der Beerdigung hat es nicht geregnet?«
    Patrick fuhr zu ihr herum. »Wir reden vor der Kleinen nicht darüber.«
    »Oh.« Sophie errötete. »Oh, ich …«
    Tammie blickte verunsichert von ihr zu Patrick. Sie schien die Spannung zu spüren, die momentan in der Luft lag.
    »Tut mir Leid, Mister Namara.«
    »Achten Sie in Zukunft bitte darauf.«
    »Was ist denn eine Beerdigung, Daddy?«, wollte Tammie wissen.
    Patrick gab seine Tochter an ihr Kindermädchen ab. »Das erkläre ich dir ein anderes Mal. Ich muss mir was Trockenes anziehen.« Er ließ die beiden im Wohnzimmer zurück und ging ebenfalls nach oben.
    Im Schlafzimmer knipste er das Licht an und entdeckte sich selbst beinahe überrascht in der mannshohen Spiegeltür des Kleiderschranks. Er war ein bisschen dünner geworden in der vergangenen Woche. Wenn er viel Kokain nahm, aß er nur zu den gemeinsamen Mahlzeiten mit Grace und Tammie etwas und auch das nur, damit er nicht auffiel. Er würde seinen Konsum bald wieder einschränken müssen, das wusste er, aber jetzt war noch nicht der richtige Zeitpunkt.
    Patrick zog seine Jacke und den durchweichten Pullover aus, als er plötzlich etwas vibrieren hörte. Verwundert griff er in seine Hosentasche; eigentlich war der Ton seines Handys an. Ein Blick aufs Display verriet ihm, dass es nicht geklingelt hatte, und er entdeckte Graces Mobiltelefon, das neben einem Paar ihrer Ohrringe und einer dazu passenden Halskette auf ihrem Nachttisch lag. Es leuchtete. Patrick sah zur Tür, dann streifte er seine Schuhe ab und näherte sich dem Tischchen.
    Cal stand auf dem Display des weißen Smartphones. Verwundert blickte Patrick zur Tür. Cal Parker war ein Arbeitskollege von Grace, ein Kindergärtner, von dem sie das ein oder andere Mal Dinge erzählt hatte, die Patrick schon wieder vergessen hatte, belangloses Zeug von der Arbeit eben. Aber vielleicht auch nicht so belanglos.
    Patrick nahm das Handy vom Nachttisch und kam sich wie ein Verräter vor, als er die Nachricht aufrief. Für einen Moment zögerte er, sie zu lesen, doch dann wurde ihm klar, dass es jetzt, wo er sie geöffnet hatte, ohnehin zu spät war. Er würde sie einfach löschen und Grace würde nie etwas erfahren.
    Er überflog die Zeilen und konnte nicht glauben, was er da las. Obwohl er es, seit er das leise Vibrieren gehört hatte, eigentlich befürchtet hatte, kam es ihm jetzt fast unwirklich vor.
Würde unser gestriges Abenteuer morgen
nach der Schicht gerne wiederholen!
Habe den Schlüssel vom Sportraum organisiert!
Freue mich schon …
    Patrick wurde übel und er musste sich setzen, denn seine Beine drohten nachzugeben. Diese Nachricht war ziemlich eindeutig und doch konnte Patrick es nicht glauben. Grace sollte ihn betrügen? Mit einem Kindergärtner im Sportraum? Das konnte sie ihm nicht ernsthaft antun. Er hatte bisher nie den Verdacht gehabt, dass er seiner Frau nicht vertrauen konnte, sie hatte ihm immer das Gefühl gegeben, dass er der einzige Mann in ihrem Leben war. Aber was, wenn sie nur eine Rolle spielte? Wenn es eine andere Grace gab? Diese Nachricht sprach eine sehr deutliche Sprache und je öfter Patrick sie

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