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Nebelfront - Hinterm Deich Krimi

Nebelfront - Hinterm Deich Krimi

Titel: Nebelfront - Hinterm Deich Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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sagte Christoph und folgte dem Oberkommissar zur Tür
hinaus.
    In Husum herrschte Feierabendverkehr. Wer jemals im abendlichen
Stau in einer Großstadt gesteckt hat, schmunzelt über diese Bezeichnung. Eine
Handvoll Fahrzeuge an der Ampel, ein kurzes Warten am Kreisverkehr. Dann hatten
sie das Gelände des Baumarkts erreicht, das sich direkt an die
Fliegerhorstkaserne anschloss.
    Den großen Parkplatz, auf dem auch Baumaschinen und Gartenhäuser
ausgestellt waren, teilte sich der Baumarkt mit einem Elektronikmarkt.
    An der Rezeption fragte Christoph nach der Geschäftsleitung, und
kurz darauf saßen sie Herrn Olderup gegenüber.
    Der zu leichter Fülle neigende Rothaarige schien über den Besuch der
Polizei erstaunt.
    »Wir kennen nur Ihre uniformierten Kollegen, wenn wir wieder einmal einen
Ladendieb erwischt haben und dann grundsätzlich die Polizei einschalten«,
erklärte der Geschäftsführer.
    »Wir suchen eine angebliche Mitarbeiterin, die bei Ihnen an der
Kasse arbeitet. Es handelt sich um eine blonde Frau«, sagte Christoph.
    »Wen denn?«
    »Den Namen kennen wir leider nicht.«
    »Aha.« Olderup überlegte kurz. »Da haben wir zwei, nein, warten Sie,
drei. Frau Simri ist eine Aushilfe. Frau Steffen und Frau Busch.«
    »Können Sie die beschreiben?«
    »Können Sie mir nicht sagen, weshalb Sie sich für eine unserer
Mitarbeiterinnen interessieren?«
    »Leider nicht. Das ist vertraulich«, sagte Christoph.
    Olderup nickte. »Verstehe. Frau Simri ist noch sehr jung und hat
lange blonde Haare.«
    »Die ist es nicht. Die Dame, die wir suchen, fährt einen älteren
Fiesta.«
    »Fiesta? Fiesta?«, überlegte Olderup, indem er die Automarke
mehrfach wiederholte. »Frau Meinersen wird immer von ihrem Mann abgeholt.«
    »Meinersen?«, hakte Christoph nach. »Ich denke, Sie sprachen von
Frau Busch und Frau Steffen.«
    Olderup fasste sich an den Kopf. »Ach, richtig. Entschuldigung. Frau
Busch habe ich noch nie mit einem Auto gesehen. Und Frau Steffen? Das könnte
passen. So genau weiß ich das aber nicht.«
    »Wie alt ist Frau Steffen? Wie heißt sie mit Vornamen? Wo wohnt
sie?«
    »Ich glaube, ich hole mir mal die Personalakte«, sagte Olderup und
verschwand für ein paar Minuten.
    »Darf ich Ihnen überhaupt diese Auskünfte geben?«, fragte er
skeptisch, als er mit der Unterlage zurückkehrte.
    »Das sind allgemeine Daten«, beruhigte ihn Christoph. »Diese Informationen
stehen auch im Melderegister.«
    Olderup runzelte die Stirn, als wäre er noch nicht völlig überzeugt.
Schließlich las er vor. »Karin Steffen.« Er nannte das Geburtsdatum.
    »Dann ist sie jetzt achtundvierzig Jahre alt«, rechnete Große Jäger
laut.
    »Frau Steffen ist schon eine ganze Weile bei uns. Sie ist bei Kunden
und Kollegen beliebt. Tüchtig. Zuverlässig. Hilfsbereit. Kurzum: eine
Mitarbeiterin, wie man sie sich nur wünschen kann. Eine bewundernswerte Frau,
dabei hat sie es ganz bestimmt nicht einfach.«
    »Inwiefern?«, fragte Christoph.
    »Mit ihrem Partner. Ebenfalls ein netter Mensch. Ruhig. Besonnen.
Zuverlässig. Die ideale Ergänzung zu Frau Steffen.«
    »Das Ganze klingt so, als würde ein Abermitschwingen.«
Christoph war hellhörig geworden. »Woher kennen Sie den Lebensgefährten von
Frau Steffen?«
    Ein leises Lächeln zeigte sich auf Olderups Gesicht. »Er ist auch
hier beschäftigt. Leider ist er nicht ganz gesund.«
    »Was hat er denn?«, mischte sich Große Jäger ein.
    »Da möchte ich nicht drüber sprechen«, wich Olderup aus. »Als
Arbeitgeber wissen wir das auch gar nicht. Nicht offiziell«, ergänzte er. »Das
ist aber eine tolle Familie, auch wenn sie nicht verheiratet sind. Kleben
zusammen wie Pech und Schwefel.«
    »Können Sie uns die Adresse geben?«, bat Große Jäger.
    Olderup warf einen Blick in die Akte. »Magnus-Voß-Straße.«
    Christoph kannte die Sackgasse mit den Mehrfamilienhäusern am
nördlichen Ende der Neustadt. Es war eine Wohngegend, in der man nicht die
Menschen mit den größeren Einkommen antraf.
    »Haben Sie ein Bild von Frau Steffen in der Personalakte?«, fragte
Christoph.
    »Moment«, antwortete Olderup und blätterte, bis er die entsprechende
Seite fand und die Akte so umdrehte, dass die beiden Beamten einen Blick darauf
werfen konnten.
    »Die kennen wir«, entfuhr es Große Jäger.
    Auch Christoph hatte die Frau wiedererkannt. Sie waren ihr in den
Fachkliniken in Breklum begegnet, als sie bei ihrem ersten Besuch auf Dr. Jamali
warteten. Ein weiteres Mal hatten sie die Frau

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