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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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dich noch an den Angriff nach meinem Kinobesuch mit Kerstin?“
    Er nickte und sie fuhr fort: „Ich habe diesem schmierigen Typen damals ein Bild in den Kopf gepflanzt, wie ich ihm kräftig zwischen die Beine trete…“
    Jaromir verzog scheinbar vor Schmerz sein Gesicht und nickte erneut.
    Sie grinste. „Den Anker habe ich vom Prinzip her auf die gleiche Art und Weise in deinem Kopf platziert.“
    Jaromir sah sie aufmerksam an und fragte dann langsam: „Du kannst mir Bilder und Gefühle so übermitteln, dass ich sie nicht mehr von meinen eigenen unterscheiden kann?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Scheint so zu sein…“
    Er sah ihr ernst in die Augen. „Ehrlich?? Und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum ich plötzlich an eine Kerze denken muss… Das ist ja unheimlich… fast beängstigend!“
    Aber dann lächelte er sie an. „Und es hat uns gerettet! Ich war wirklich verwundert, als ich mich nicht verwandeln musste und stattdessen sogar ruhiger wurde. Wie bist du nur darauf gekommen?“
    Sie zuckte erneut mit den Schultern. „Ich habe keinen Schimmer. Ich war fest davon überzeugt, alles ist zu Ende! Aber dann war da plötzlich diese Idee. Die Kerze hat Kerstin am Nachmittag schließlich auch auf wundersame Weise beruhigt und zuvor schien sie ähnlich wie du ihren Halt zu verlieren… Ich habe nicht nachgedacht, sondern es einfach gemacht. Darum habe ich wohl auch mal wieder mit meiner eigenen astralen Kraft gezaubert – ich habe echt nicht überlegt.“
    Jaromir legte grüblerisch die Stirn in Falten. „Und glaubst du, du könntest das – natürlich erst, wenn du dich wieder vollständig regeneriert hast – noch mal ausprobieren?“
    Er hatte jetzt eine ganz andere Idee in seinem Kopf: In seinen Gedanken küsste er sie bereits hingebungsvoll. Sie war nackt und er trug sie in den herrlich großen Badeteich, um sie dort weiter zu liebkosen.
    Ihr war natürlich klar, worauf er hinaus wollte. Sie grinste kokett. „Das wäre einen Versuch wert…“
    An diesem Abend zauberte Victoria allerdings gar nicht mehr. Trotz des Jogi-Tees und Alberts hervorragenden Gebäcks war sie viel zu ausgelaugt, um noch irgendeinen Zauber zu wirken.
    Stattdessen überlegten Jaromir und sie nach dem gemeinsamen Bad und ein paar lästigen Verwandlungen, wie sie die nächsten Wochen bis zu den Semesterferien rumkriegen sollten.
    Das Semester dauerte offiziell noch genau drei Wochen, wovon zwei Klausurwochen waren. Jaromir wusste aus Erfahrung, dass er etwas ruhiger blieb, wenn er nicht mit Victoria und den potenziellen Rivalen in einem Raum sein musste – jedenfalls sofern Lenir als Eskorte Victoria begleitete. Wenn jemand allerdings so aufdringlich wurde wie der Jurist, dann half nichts mehr, so viel war nach diesem Nachmittag ein für alle Mal klar.
    Merkwürdigerweise war Jaromir dagegen auf seinen Freund nicht mehr eifersüchtig, seitdem er ihm offiziell den Auftrag gegeben hatte, Victoria zu eskortieren und sie zu schützen. Er hatte keine Ahnung, warum das so war, aber er fühlte eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass es so war.
    Er zog Victoria noch enger an sich und murmelte halb scherzhaft: „Ich werde in den nächsten Tagen auf alle Fälle zu Hause bleiben, aber vielleicht sollte Lenir mich hier anketten, damit ich keine weiteren Dummheiten machen kann… Wenn ich hier ausraste, ist das ja O.K. Albert schrecke ich in Drachengestalt ganz bestimmt nicht mehr. Aber ich darf das Gelände auf keinen Fall verlassen und wie wir heute gesehen haben, ist auf meine Vernunft keinen Verlass mehr.“
    Sie kuschelte sich an ihn und erwiderte schon etwas schläfrig: „Ach Jaro, an der Uni sind die Jungs doch in der Regel nicht besoffen und so kurz vor den Klausuren haben sie eher Muffensausen als Flausen im Kopf – naja, von Falk mal abgesehen. Ich glaube, es reicht, wenn du einfach nur zu Hause bleibst und dir ein paar kniffelige Aufgaben für die Klausuren ausdenkst.“
    Jaromir seufzte und nickte. Victoria hatte recht … und außerdem, was sollte er auch anderes tun?
    Am nächsten Morgen hatte Victoria überhaupt keinen Bock auf die Uni, aber es nützte nichts! Also setzte sie sich zusammen mit Lenir in den Bus. Das hatte auch sein Gutes. Jetzt konnte er endlich seine tausend Fragen stellen, die ihm seit dem Spiel im Kopf herumschwirrten.
    Victoria erklärte ihm, was sie in der Arena gemacht hatte und stellte überrascht fest, dass Lenir genau wie Jaromir nicht verstand, was sie getan hatte und schon gar nicht wie.

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