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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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bestimmten auf.
    Heide Heynen und Jesko Calvis nahmen sich an die Hände undbetraten die Fähre. Es waren nur etwa 50 Fahrgäste, die sich an Bord begaben.
    »Im Sommer ist das Schiff voll. Dann fahren annähernd tausend Passagiere mit«, sagte Heide Heynen.
    »Bleiben wir oben auf dem Deck?«, fragte Jesko Calvis.
    »Der Seewind ist kalt. Gehen wir lieber zum Salon«, meinte Heide Heynen. »Die Überfahrt dauert nur etwas mehr als eine halbe Stunde.«
    Sie suchten den Salon auf, setzten sich an einen Tisch und genossen die schöne Aussicht. Sie hatten sich viel zu erzählen.
    Die Matrosen zogen die Gangway ein. Dann legte das Schiff ab und fuhr durch eine Fahrrinne dem offenen Meer entgegen. Seehunde aalten sich auf den Sandbänken in der Sonne. Backbord lag Norderney zum Greifen nah. Auf der Steuerbordseite sahen sie das Dünenvorland von Langeoog mit dem Leuchtturm. Direkt vor ihnen im Sonnenlicht lag Baltrum.
    Die Fahrtroute verlief zwischen den Inseln, oft nur in geringem Abstand. Das Schiff machte im unruhigen Fahrwasser einen Bogen und lief den Hafen an. Er lag im Schutzbereich einer Befestigungsmauer auf der Wattenseite der Insel, die Stürme und hohe Wellen abhält. Das mit Gras bewachsene Vorland reichte bis zu den Dünen des Ortes. An den Passagierhafen schloss sich der Yachthafen an, in dem bereits einige Boote an den Stegen lagen.
    »Norderney ist städtischer. Baltrum könnte mir auch gefallen, wenn ich mit dir als Rentner hier wohnen könnte«, meinte Jesko Calvis verschmitzt.
    »Mein Vater leitet hier die Schule, und Mutter führt das Café ›Nordseeblick‹«, sagte sie, als sie das Schiff verließen.
    Heide Heynen zeigte auf die Inselbefestigung, gegen die die Wellen rollten.
    »Wir gehen hier mit dem Blick auf Norderney am Bauhof vorbei zur Strandpromenade«, sagte sie. »Der Weg führt am Meer entlang bis in die Dünen. An der Aussichtsdüne gelangen wir wieder ins Dorf. Wenn es recht ist, trinken wir bei Mama einen Tee, schauen uns dann im Zentrum um und erreichen dann wieder das Schiff.«
    Jesko Calvis war einverstanden. Die Sonnenstrahlen brachen sich in den Kämmen der Wellen, die unentwegt gegen die Insel rollten.
    Heide Heynen erzählte über das Leben auf der Insel, als sie sich der Promenade näherten. Der aufgefrischte Wind griff nach ihnen. Sie schauten auf das Meer und sprachen über sich. Die Häuser lagen seitlich in den befestigten Dünen. Jesko Calvis erzählte offen, dass er noch Junggeselle war, und machte keinen Hehl aus seiner Sympathie, die er Heide Heynen entgegenbrachte. Er sprach von seinen Baustellen und seinen Leuten.
    Auch Heide Heynen berichtete über ihren Schulalltag. Sie war stolz auf ihren Begleiter, wenn Insulaner ihnen begegneten und freundlich grüßten. Das war die Zeit des Jahres, die Jesko Calvis besonders auf Norderney schätzte, wie er von sich gab. Da stimmte Heide Heynen zu. Auch sie liebte es, im Frühjahr an den leeren Stränden vorbeizuspazieren.
    Auf der Aussichtsdüne rauchten sie eine Zigarette und stellten gemeinsam fest, dass sie beide beschlossen hatten, das Rauchen aufzugeben.
    Sie hatten einen schönen Rundblick über die Insel und vereinbarten, Ende Mai Norderney zu besuchen. Dabei versprach Jesko Calvis ihr, in seiner Wohnung auf der Kaiserstraße einen Tee zuzubereiten.
    Sie wanderten durch die Dünen am Reiterweg entlang zum Café Nordseeblick. Sie traten ein. Nur wenige Tische waren besetzt. Sie entledigten sich der Jacken und nahmen an einem Tisch Platz, der ihnen den Blick auf das Meer ließ.
    Die Tapete an den Wänden, die Bilder mit den Seemotiven, die Stores und selbst die gepolsterten Stühle harmonierten auf vortreffliche Weise und passten zu der Stimmung, die die Insel schuf. Jesko Calvis war angetan von der Atmosphäre, die das Café ausstrahlte.
    Heides Mutter staunte nicht schlecht, als sie ihre Tochter erkannte und den netten jungen Mann an ihrer Seite sah. Die Mama stand vor ihnen am Tisch, den Block in der Hand, und erkundigte sich nach den Wünschen der Gäste.
    »Mutti, darf ich dir meinen Begleiter vorstellen? Herr Jesko Calvis,Diplomkaufmann und Unternehmer. Ich habe ihm Baltrum gezeigt«, sagte sie.
    Der junge Mann erhob sich und reichte Okka Heynen die Hand.
    »Gnädige Frau, dafür zeige ich Ihrer Tochter die Insel Norderney. Übrigens ist die Ähnlichkeit nicht zu leugnen«, sagte er lächelnd.
    »Eine gelungene, angenehme Überraschung«, sagte Frau Heynen.
    Jesko Calvis setzte sich wieder.
    »Mutter, bring uns doch

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