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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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und glühten! Dazu hatte sich meine Pupille verändert. Sie waren
nur noch ein sichelförmiger Schlitz und erinnerten mich an Katzenaugen.
    „Was ist
das?!“, wisperte ich entsetzt.
    „Das wird
jeden Moment wieder verschwinden“, erklärte Night, der zu mir gekommen war. Er
sah mich an und sein Blick beruhigte mich ein wenig. „Die Augen sind ein
Zeichen dafür, dass du eine Divina bist.“
„Was?“ Ich erinnerte mich, dass mein Vater von ihnen gesprochen hatte.
    „Sie sind
wahnsinnig selten“, begann Sky. „Normalerweise leben sie bei den Radrym und
arbeiten auch für diese. Man bekommt sie nie zu sehen.“ Sein Gesicht war
aschfahl, während er mich nervös betrachtete.
    „Sie können
in die Zukunft und Vergangenheit sehen. Sie sind sowas wie Seherinnen“, fuhr
Night fort.
    „Und ich… Ich
soll so etwas sein?! Aber wie… Ich versteh das nicht. Ich hatte so etwas wie
eben noch nie.“
    „Die Anlage
war sicher schon immer da und ist nun durch das Erwachen deiner Kräfte
allmählich stärker geworden“, überlegte Night. „Hattest du schon mal so ein
Gefühl wie eben?“
    Ich wusste
sofort, was er meinte. Dieses Ziehen an meinem Bewusstsein… Der Schwindel…
    „Bei Gnat war
es genauso, als er in meinen Kopf gedrungen ist“, sagte ich und kaum, dass ich
die Worte ausgesprochen hatte, wusste ich es. Der Zauber hatte diese Fähigkeit,
die in mir verschlossen war, befreit. Und Herr Gnat hatte es gesehen. Er hatte
Angst vor mir gehabt. Mich angestarrt… Weil sich meine Augen verändert hatten.
Er fürchtete sich vor mir, da ich in der Lage war, seine Vergangenheit zu
sehen.
    „Willst du
auf dein Zimmer?“, fragte Night.
    Ich nickte.
Meine Beine waren schwach, ich zitterte und spürte jeden Muskel in meinem
Körper, als hätte ich gerade einen Marathonlauf hinter mich gebracht.
    Er stützte
mich beim Gehen, während Sky neben uns herging und mich weiterhin nervös
betrachtete.
    Auf meinem
Zimmer angekommen, setzte ich mich auf mein Bett.
    „Und was
machen wir jetzt?“, fragte Sky.
    „Wir lassen
sie erstmal ausruhen“, antwortete Night. Er betrachtete mich kurz und sagte:
„Mach dir keine Sorgen. Wir erzählen niemandem davon, darauf kannst du dich
verlassen.“
    Ich nickte
und die beiden verabschiedeten sich. Nachdem ich allein war, begann es in
meinem Kopf zu arbeiten. Ich sollte eine Seherin sein. Das Schlimme aber war… Ich
wusste, dass es stimmte. Was würde sich nun alles verändern? Konnte ich
weiterleben wie bisher? Ich versuchte die Gedanken von mir zu schieben und
machte mich fertig fürs Bett. Da fiel mir auf, dass ich noch immer Nights
Jackett trug. Ich hatte in all der Aufregung vergessen, es ihm zurückzugeben.
Ich nahm mir vor, das in den nächsten Tagen nachzuholen und hängte es in meinen
Schrank. Noch einmal roch ich daran und sog seinen unglaublichen Duft ein. Ich
musste lächeln und fühlte etwas der Anspannung von mir fallen.

 
    Kurz darauf
kamen meine Freundinnen zurück. Es fiel mir schwer, doch ich berichtete ihnen
von dem Vorfall.
    „Du bist eine
Divina?“, ächzte Céleste fassungslos.
    „Man sieht es
noch ein wenig an ihren Augen“, stellte Shadow ganz pragmatisch fest und
musterte mich.
    „Das ist
unglaublich“, murmelte Céleste weiter.
    Ich
betrachtete meine Freundinnen und blieb an Thunder hängen, die bisher
geschwiegen hatte. Plötzlich hellte sich ihr Gesicht auf und sie grinste breit.
„Mann, das ist klasse! Der absolute Wahnsinn!“
    Ich musste
ein wenig schmunzeln. Ihre Freude war irgendwie befreiend und gab mir das
Gefühl, dass sich nun doch nicht die ganze Welt auf den Kopf gestellt hatte.
    „Klar, ist
das toll“, bestätigte Shadow. „Es ist nur irgendwie verdammt schade.“
    Ich sah sie
fragend an.
    „Die Divina leben
bei den Radrym und verlassen nie das Hauptquartier. Man bekommt sie nicht zu
sehen. Wenn das nun auch mit dir geschieht…“
    Ich
schüttelte sofort vehement den Kopf. „Ich lass mich nicht einsperren, vergiss
es! Ich bleibe weiterhin hier. Es muss doch niemand wissen, oder?! Wenn wir es
einfach keinem sagen, kann doch nichts passieren?“ Angst schnitt mir ins Herz.
Ich konnte hier nicht weg. Auf gar keinen Fall!
    „Aber was,
wenn du wieder etwas zu sehen beginnst? Deine Augen verändern sich. Das bleibt
doch nicht unbemerkt“, meinte Céleste.
    „Wir passen
schon auf dich auf“, verkündete Thunder mit so fester Stimme, dass ich ihr
glaubte. „Wenn du wieder etwas siehst, sorgen wir schon dafür, dass es

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