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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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seinem
Gelächter. „Was bei denen alles ein und ausgeht. Bienen, Käfer, Mücken… Es ist
das reinste Tollhaus.“
    Ich nickte
und versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken. Vorsichtig sah ich mich im Klassenzimmer
um. Die Wurzelschrate hielten uns alle auf Trab. Sie quasselten ununterbrochen
auf uns ein, meckerten und jammerten, während wir sie gossen, düngten und
verwelkte Blätter entfernten.
    Thunder
schien kurz vor der Explosion zu stehen. Sie hielt eine große Gartenschere in
der Hand und bedrohte ihren Schrat damit: „Jetzt hast du wohl keine so große
Klappe mehr, was?!“
    „Frau Gronau!
Legen Sie die Schere weg“, ermahnte Frau Martinez sie. „Wir bedrohen hier keine
Pflanzen, verstanden?“
    „Aber dieses
verdammte Mistvieh…“
„Kein Aber. Schere weg und entschuldigen Sie sich bei Ihrem Schrat.“
Thunder kam der Aufforderung widerwillig nach, brummte dafür aber wütend vor
sich hin.
    „Das haben
Sie davon“, meldete sich ihre Pflanze zu Wort. „Eigentlich hätte man Ihnen
dafür etwas abschneiden müssen. Ach ja und wo bleibt meine Entschuldigung? Sie
wollen doch eine gute Note, oder? Da müssen Sie sich aber noch ganz gewaltig
anstrengen.“
„Pass bloß auf, dass ich dich am Ende des Schuljahres nicht doch noch zu
Kleinholz verarbeite“, knurrte sie mit zusammengebissenen Zähnen.

 
    Wir waren
alle froh, als die Stunde vorüber war und wir die Wurzelschrate zurück ins
Gewächshaus tragen konnten. Diese Pflanzen waren wirklich anstrengend und
nervenaufreibend.
    „Wenn das
Ding nochmal so unverschämt ist, reiß ich ihm jedes Blatt einzeln aus. Die null
Punkte nehm ich dafür gerne in Kauf“, verkündete Thunder, als wir auf dem Weg
zum Mittagessen waren. „Hey, seht mal“, fuhr sie fort und deutete auf einen der
Korridore. „Der ist gar nicht mehr gesperrt. Scheint so, als hätten sie den
Weg, der zu der Nachricht an der Wand geführt hat, endlich wieder freigegeben.
Wollen wir dort lang? Ist immerhin eine Abkürzung.“
    Wir nickten
und gingen los. Während Thunder unermüdlich weiter plapperte, schien Céleste
stetig blasser zu werden.
    „Ich weiß
nicht…“, murmelte sie nach einer Weile. „Das war vielleicht doch keine so gute
Idee. Irgendwie fühle ich mich immer unbehaglicher, je näher wir kommen.“
    „Stell dich
nicht so an“, kommentierte Thudner das Ganze. „Was ist denn schon dabei? Von
der Botschaft und dem toten Dämon ist doch schon lange nichts mehr zu sehen.“
„Ja, aber“, begann sie und blieb plötzlich wie vom Blitz getroffen stehen. Wir
waren nun genau vor der Treppe, die zu der Wand führte, an der die Nachricht
gestanden hatte.
    „Was ist
los?“, fragte ich und sah Céleste an. Sie war kreidebleich. Die Augen
weitaufgerissen und ihr ganzer Körper zitterte.
    „Céleste,
verdammt?“, sagte nun auch Shadow. „Was ist?“
    „Ich… ich
hatte es irgendwie vergessen“, begann sie zu murmeln. „Damals war es mir nicht
wichtig erschienen… Ich hatte einfach nicht mehr daran gedacht, aber jetzt, wo
wir hier sind, fällt es mir wieder ein.“
    „Was ist dir
eingefallen?“, wollte Thunder wissen und runzelte die Brauen.
    „Duke…“,
wisperte sie. „Ich habe ihn gesehen… Während alle in Richtung der Botschaft
gelaufen sind, ist er uns entgegen gekommen. Er war ganz bleich… verschwitzt
und seine Augen...“ Sie sah uns entsetzt an. „Er ist der Occasus! Wir hatten
die ganze Zeit Recht!“ Ihr Körper verkrampfte sich und ihre Miene wurde
steinern. „Ich halte das nicht länger aus! Ständig diese Angst! Ich setze dem
jetzt ein Ende!“ Kaum hatte sie die Worte gesprochen, lief sie los und wurde
schneller und schneller, bis sie schließlich rannte.
    „Heilige
Finsternis! Was ist denn jetzt los?! Céleste, verdammt. Wo willst du hin?“,
brüllte Shadow ihr nach. Gleichzeitig begannen wir ebenfalls loszulaufen und
eilten ihr hinterher.
    „Bleib
stehen!“, schrie Thunder, doch sie hörte uns nicht zu. In ihrem Gesicht stand
pure Entschlossenheit und genau das machte mir auch solche Angst. Als wir uns
einer Schülergruppe näherten, begann Céleste ihnen entgegen zu rufen: „Hat
einer von euch Duke gesehen?“
    Sie
schüttelten verneinend den Kopf, während sie an ihnen vorbei rannte.
    „Jetzt halt
doch endlich an!“, brüllte Thunder.
    Céleste war
wirklich schnell. Es wollte uns einfach nicht gelingen, sie einzuholen. Auch
die nächste Gruppe fragte sie, ohne anzuhalten, nach Duke.
    „Ich habe ihn
beim Essen gesehen. Er wird

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