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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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zurückkehren? Ich habe
schon von einigen gehört, dass sie die Schule wechseln werden. Sie wollen
einfach nicht an einem Ort leben, wo der Occasus ein und ausgegangen ist.“
    „Ich werde
zurückkommen“, erklärte ich. „Und was ist mit dir?“
    „Ich denke
auch. Außerdem“, und nun kicherte sie, während ihr Blick nach oben auf die
Galerie huschte „kann ich ihn doch nicht verlassen.“
    Duke stand
dort oben und betrachtete stumm die Flammen. Ich konnte nicht erkennen, was in
ihm vorging. Sein Gesicht war vollkommen steinern und leer.
    Ich
betrachtete Risu und bemerkte wieder diesen seltsamen Ausdruck auf ihrem
Gesicht. Er jagte mir Schauer über den Rücken.
    Plötzlich
bemerkte sie, dass ich sie ansah und sie kicherte verlegen. „Entschuldige,
immer wenn ich ihn anschaue, geht es mit mir durch. Er ist sooo süß.“
    Ich runzelte
erstaunt die Stirn. So sah sie aus, wenn sie jemanden verliebt ansah?! Dieses
Mädchen war wirklich seltsam.
    „Ich werde
Duke ein wenig Gesellschaft leisten. Er sieht einsam aus, findest du nicht?“
    Ich nickte
nur vage, während sie sich verabschiedete und losging.
    Sie eilte die
Galerie hinauf und stellte sich neben Duke, der sie finster anblickte. Auch ich
machte mich auf den Weg, schlich mich an weiteren Radrym vorbei, verließ das
Gebäude und ging in den Schulpark. Es war kühl und die Sonne würde bald
untergehen, aber wenigstens war ich hier alleine. Ich versuchte meine Gedanken
daran zu hindern, sich erneut um Night zu drehen, doch es gelang mir nicht.
Mein Kopf war irgendwie leer. Es war an diesem Tag so viel geschehen, dass
alles in mir aufgebraucht zu sein schien. Es war nur ein kaltes Loch geblieben.
    Ich ging auf
die Lichtung und setzte mich auf eine der Bänke. Dort lehnte ich meinen Kopf
zurück und blickte in den Himmel. Ich konnte es noch immer nicht richtig
fassen. Es war ein Albtraum; ein schrecklicher, grauenhafter Albtraum. Ich
wollte endlich aufwachen und dann wäre alles wieder beim Alten. Night wäre noch
immer derselbe und nichts hätte sich verändert… Tränen fielen mir in den Schoß,
doch ich spürte sie nicht. Ich fühlte gar nichts mehr.
    Ich weiß
nicht, wie lange ich so dasaß. Ich spürte nichts, weder die Kälte noch wie die
Zeit verging. Irgendwann vernahm ich jedoch ein Geräusch. Zunächst beachtete
ich es nicht, doch es schien sich mir langsam zu nähern. Es konnte von keinem
Tier stammen, das war mir sofort klar. Doch was erwartete ich? Ich wusste es
nicht und dennoch stand ich auf und ging einige Schritte in das Unterholz
hinein. Ich hörte Äste knacken… Es waren eindeutig Schritte. Ich eilte ihnen
entgegen und spürte nicht, wie mir Dornen an der Hose rissen und mir Zweige
entgegen schlugen. Keuchend bog ich um ein dichtes Gebüsch. Nun stand ich ihm
genau gegenüber. Nur wenige Meter trennten uns voneinander. Mein Herz stand
still und ich vergaß, Luft zu holen. Mit weitaufgerissenen Augen sah ich ihn an
und wisperte leise: „Night.“
    Er hatte sich
zurückverwandelt, schien wieder ganz er selbst zu sein.
    „Was... was
machst du hier?“, keuchte ich, während Tränen meine Augen überschwemmten.
    „Du musst
keine Angst haben“, sagte er mit dieser Stimme, die ich so sehr liebte und
überall wiedererkennen würde. „Ich werde mich stellen. Darum bin ich zurückgekommen.“
Er lächelte traurig, während ich auf ihn zuging. Mein Herz schlug nun so
schnell, dass es schmerzte. Ich hatte Angst, so schreckliche Angst um ihn. Ich
wollte und konnte ihn nicht erneut verlieren.
    „Das darfst
du nicht!“, wisperte ich und blickte ihn flehend an, während mir die Tränen die
Wangen hinabströmten. „Bitte, sie werden dich töten. Du musst dich verstecken.
Ich helfe dir und zusammen wird uns etwas einfallen. Bitte, wir finden einen
Weg, ich verspreche es dir. Nur stell dich nicht.“
    Meine Worte
schienen ihn zu verwundern. Offenbar hatte er damit gerechnet, dass ich mich
vor ihm fürchten würde. Ich nahm seine Hand, als könnte ich so verhindern, dass
er mich erneut verließ.
    „Die Schule
wird fürs erste geschlossen. Darum werden wir nach Hause geschickt. Bitte, komm
mit mir. Dort bist du fürs erste sicher. Keiner würde dich bei mir vermuten.
Wir werden uns etwas überlegen und eine Lösung finden, nur musst du erst mal von
hier weg.“ Ich flehte ihn an, bettelte geradezu. Ich bemerkte allerdings auch,
dass er mit seinem Entschluss ins Wanken geriet. Ob es daran lag, dass er
meinen Schmerz sah?
    „Meine Mutter
heißt Anja

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