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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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nochmal!“ Er hielt inne und senkte den Kopf. Ich erkannte,
dass er weinte. Saphir trat neben ihn, doch auch er war zu geschockt, als dass
er seinem Freund hätte beistehen können. Ich sah mich noch einmal um; die Luft
schien rein zu sein.
    „Sky?“
    Er blickte
auf und versuchte, sich die Tränen aus den Augen zu wischen. „Was machst du
hier?“
    Ich hielt ihm
die Tasche hin. „Hast du noch Sachen von ihm?“
    Sein Blick
verfinsterte sich. „Verstehe, die Tochter des Venari will wohl helfen. Du bist
echt das Letzte!“
    „Glaubst du
das wirklich?!“ Ich blickte ihn herausfordernd an und er schien ins Wanken zu
geraten. „Mein Vater hat dafür gesorgt, dass unser Zimmer verschont bleibt, was
bedeutet, dass dort Nights Sachen sicher sind. Hast du also noch was, das du
retten willst?“
    Er
betrachtete mich kurz, wandte sich dann aber sofort um und eilte ins Zimmer.
Ich folgte ihm und Saphir. Die Radrym hatten ein unglaubliches Chaos
angerichtet. Schränke standen offen, das Bett war durchwühlt, die Matratze lag
schief auf dem Rost, Bücher waren auf den Boden geworfen worden und überall
lagen Klamotten und Papiere.
    Schnell riss
Sky ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank, schnappte sich Fotos, Bücher und
Schulunterlagen. Er stopfte alles in die Tasche und reichte sie mir, als sie
voll war.
    „Danke, dass
du auch weiter zu ihm hältst. Das hätte ihm viel bedeutet.“ Er hielt kurz inne
und betrachtete mich. „Du weißt, dass er uns nie etwas tun würde. Ich kenne
ihn, verstehst du.“ Ich wusste, was er meinte und nickte.
    „Ich leere
die Tasche in meinem Zimmer aus und versuche gleich nochmal zu kommen, um
weitere Sachen zu holen.“
    Doch er schüttelte
verneinend den Kopf. „Das brauchst du nicht. Sie haben schon fast alles geholt.
Aber dank dir wird er wenigstens nicht ohne alles dastehen, wenn er wieder
zurückkommt.“
    Ich sah ihn
unsicher an. Glaubte er wirklich, Night würde an die Schule zurückkehren?
Selbst wenn er es wollte, die Radrym würden ihn sofort stellen. Ich wollte Skys
Fantasie nicht zerstören und nickte nur. Ich lugte zur Türe hinaus und eilte
davon, als keiner zu sehen war.

 
    Céleste hatte
nichts dazu gesagt, als ich mit der vollen Tasche zurückgekommen war. Ich hatte
sie in den Schrank gestellt und mich anschließend auf mein Bett
    gesetzt.
    Seit meiner
Rückkehr waren ein paar Stunden vergangen und noch immer hörten wir den Lärm,
den die Radrym verursachten. Sie nahmen wirklich jeden Winkel der Schule
auseinander und zerrten alles hervor, was mit Night irgendwie in Verbindung
stand. Am schlimmsten war jedoch der Geruch des Feuers. In der Eingangshalle
warfen sie alle beschlagnahmten Sachen auf einen großen Haufen und verbrannten
sie. Allein die Vorstellung zerriss mir das Herz.
    Ich fühlte
mich gefangen und schritt immer wieder unruhig auf und ab. Ich ertrug es nicht,
hier zu sein und gleichzeitig rückte die Abreise immer näher, wovor es mir
ebenfalls graute. Ich konnte nicht weg! Es war einfach alles zuviel. Der Geruch
des Feuers brannte in der Nase und trieb mir Tränen in die Augen. Ich musste
hier raus. Ich wollte davon nichts mehr mitbekommen…, nicht mehr daran denken
müssen.
    Ich ging zur
Türe und erklärte: „Ich geh noch ein wenig raus. Ich komm aber bald wieder.“
    Die drei hatten
nichts dagegen einzuwenden und nickten schweigend.
    Ich eilte die
Treppe hinunter und folgte dem Korridor, bis der Weg sich gabelte. Ich konnte
nun direkt nach draußen oder durch die Eingangshalle gehen… Wie von selbst
wählten meine Füße den letzteren Weg. Als bräuchte ich die Gewissheit, es mit
meinen eigenen Augen gesehen zu haben. Dort, mitten in der Halle brannte der
Scheiterhaufen. Ständig kamen Radrym herbeigeeilt und warfen weitere
Gegenstände in die Flammen: Fotos, Pokale, Bücher. Als einer Nights Iceless
Schläger in der Hand hielt, zuckte ich kurz zusammen. Dem Impuls nach wollte
ich ihn aufhalten, doch es gelang mir, ihn zu unterdrücken. Ich konnte nichts
mehr tun…
    „Hey“, sagte
eine Stimme neben mir. Sacht legte Risu ihre Hand auf meine Schulter. „Wie geht
es dir?“, fragte sie.
    Ich nickte.
„Geht so. Und dir?“
    Sie zuckte
mit den Schultern und betrachtete die Flammen. „Ich habe ihn nie wirklich
gemocht, aber dennoch hätte ich das nicht erwartet. Es tut mir jedenfalls sehr
leid für seine Freunde. Für die muss eine Welt zusammengebrochen sein.“
    Sie sah mich
an und fragte: „Wirst du nach den Zwangsferien hierher

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